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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Waren zu verkaufen. Zwei Schuppen waren bis zum Dach mit Baumwolle vollgepackt. Die Hütte hatte leer gestanden, bis Rafe die Waren aus dem Geheimgang dort versteckt hatte. Jetzt musste er alles wieder vor den Yankees in Sicherheit bringen und zurück in das alte Versteck schaffen. Die Yankees würden die Schuppen samt der Baumwolle und die Hütte niederbrennen, aber selbst wenn sie das Herrenhaus in Brand steckten, war alles, was am anderen Ende des Tunnels gelagert war, in Sicherheit.
    Behutsam ließ er Shanna zu Boden. „Wir sollten die nassen Sachen ausziehen“, sagte Rafe und wandte den Blick von der zitternden Shanna ab. Die nassen Kleidungsstücke klebten an ihr, sodass jede Kurve ihres Körpers deutlich zu sehen war. Rafe verscheuchte die Erinnerung an den Traum, der ihn seit Wochen quälte. Es war alles so real gewesen. Sie war so real gewesen, als sie in seinen Armen gelegen hatte und sie sich geliebt hatten. „Wir brauchen Feuer.“
    Shanna sah ihm zu, wie er einen Stuhl nahm und über dem Knie zerbrach. Dann warf er die Stücke in eine Nische in der Wand, wo man noch die Reste des letzten Feuers sah. Dann fluchte er, weil die meisten Zündhölzer durchweicht waren. Erst nach zehn Minuten gelang es ihm, ein Feuer zu entzünden. Shanna fror bis ins Mark.
    Rafe richtete sich auf und streifte das Hemd ab. Dann warf er noch einige dürre Äste ins Feuer, die unter dem Tisch gelegen hatten. Die Flammen loderten auf. Shanna trat unwillkürlich näher an die Wärme.
    „Zieh deine Sachen aus. Wir können sie am Feuer trocknen. Es kann Stunden dauern, bis wir weiterreiten können“, sagte Rafe ruhig.
    „Stunden?“, wiederholte Shanna. Sie griff nach den Knöpfen der Bluse, hielt aber inne. „Vielleicht hört der Regen schon bald auf.“
    „Du hast doch gesehen, wie tief der Schlamm ist. Die Pferde würden stecken bleiben, und zu Fuß ist es zu weit.“ Rafe runzelte die Stirn. „Nun zieh schon die Sachen aus – oder soll ich es tun? Ich will nicht, dass du dich erkältest. Hannah würde mir die Haut bei lebendigem Leib abziehen.“
    Er trat näher. „Fass mich nicht an!“, rief Shanna.
    „Dann tu, was ich dir gesagt habe, oder ich mache es wirklich selbst.“ Sein Ton ließ keinen Zweifel, dass er die Drohung ausführen würde, wenn sie nicht gehorchte. Shannas Knie wurden weich. Sie sank auf den Strohsack hinter sich. Mit hochrochtem Gesicht und steifen Fingern zog sie die Bluse aus und reichte sie Rafe.
    Er zog den Tisch näher ans Feuer und breitete schweigend die Bluse neben seinem Hemd dort aus. Shanna zitterte am ganzen Leib, als sie den Rock ablegte und ihn ihm entgegenhielt.
    Vor Kälte wurde ihr ganz schwindlig. Sie lehnte sich an die Wand hinter dem Strohsack und betete, dass der Regen bald aufhören möge. Das Dach war undicht, überall tropfte es durch. Shanna wischte sich die Tropfen vom Arm. Dann erstarrte sie. Im Strohsack raschelte es. Gleich darauf blickte sie in die glänzenden schwarzen Augen einer Schlange, die mit der gespaltenen Zunge bedrohlich zischte.
    „Shanna, bewege dich nicht! Nicht einmal die Lider!“ Rafe sprach beruhigend leise. Shannas Panik wich. Sie hatte auf der Plantage bei Baton Rouge alles über Schlangen gelernt und wusste, dass dieses gefleckte Exemplar eines der giftigsten war.
    Sie hatte den Eindruck, als flöge etwas an ihrem Ohr vorbei – sie hörte es mehr, als dass sie es sah. Dann entrang sich ihrer Kehle ein halb unterdrückter Schrei, als das lange Messer, das Rafe aus dem Stiefel geholt hatte, die Schlange dicht hinter dem Kopf auf die Holzplanken spießte, aus denen die Hütte gebaut war. Im nächsten Augenblick umfingen sie seine starken Arme, hoben sie vom Strohsack und trugen sie zum Feuer. Er hielt sie fest an die Brust gepresst und tröstete sie …
    Rafe strich ihr übers Haar. Shanna konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Liebevoll bettete er ihren Kopf an seine Schulter. Sie zitterte in dem dünnen Leibchen, das der Fantasie nichts mehr übrig ließ – in seinem Traum hatte sie noch weniger angehabt! Kam das Zittern nur von der Kälte – oder war es Angst – oder etwas, das er bisher nicht bemerkt hatte, weil er blind war?
    „Ganz ruhig. Ich wärme dich“, sagte er leise, als sie sich ihm entziehen wollte.
    So hatte sie ihn bei dem Schüttelfrost im Fieber gewärmt! Seine Arme umschlangen sie noch fester. Shanna spürte die Unsicherheit einer jeden Frau in dieser Situation, hin- und hergerissen zwischen dem Verlangen, in den

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