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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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an Leons Arm. Ohne diese Stütze konnte er nicht stehen. Aber er schien entschlossen zu sein, zu bleiben und zu sehen, wie seine Söhne miteinander kämpften. Rafe riss Wayne auf die Beine und schlug ihn mit einem kraftvollen Schlag wieder nieder, sodass er vor den Füßen seines Vaters zu liegen kam. Blut floss aus der geplatzten Braue und aus einem Mundwinkel.
    „Alexander! Wollen Sie ihn etwa tot sehen?“ Shanna fiel beinahe hin, so schnell hastete sie die Stufen hinab. Dann trat sie vor Rafe, als er seinen Bruder wieder hochreißen wollte. Wayne kroch vorwärts und klammerte sich an die Beine seines Vaters.
    „Halte ihn auf, Vater! Er hat den Verstand verloren! Ich würde dir nie etwas antun …“
    „Lügner! Dieb! Beinahe auch Mörder!“ Bei Alexanders verächtlichem Ton zuckte Wayne zusammen. Dann schaute er in Rafes Gesicht. Dort stand blanke Mordlust. Alexander wusste, dass er beide Söhne verlieren würde, wenn er sich jetzt nicht einmischte. Er blickte die blasse Shanna an und sagte etwas ruhiger: „Dr. Matson hat mich heute Morgen besucht. Rafe hatte ihn wegen der Medizin, die du mir immer gibst, um sein Kommen gebeten. Und Gott sei Dank, dass er gekommen ist! Wayne hat mir seit Wochen große Dosen Laudanum verabreicht. Deshalb habe ich auch das Interesse an allem verloren …
    „Und ich habe Sie Ihnen gegeben!“
    „Du hattest ja keine Ahnung, Kind. Nur weil Rafe die Wirkung von Laudanum früher schon gesehen hat, kam ihm der Verdacht. Ja, Wayne hatte vor, mich umzubringen.“
    „Das ist nicht wahr!“ Bei Waynes weinerlichem Ton wurde Shanna beinahe übel. Wie ein Wurm klammerte er sich an die Beine seines Vaters und wagte nicht, ihm ins Gesicht zu blicken. „Warum sollte ich das tun? Welchen Vorteil hätte ich gehabt? Wildwood hat immer mir gehört, ich brauchte deshalb niemanden zu töten.“
    „Ich habe dich so geliebt, dass ich gegen alles blind war. Aber jetzt weiß ich, dass es keine Liebe war. Liebe wollte ich von dir, doch du konntest sie mir nicht geben. Liebe hätte ich Rafes Mutter zeigen müssen, aber ich konnte es nicht, obwohl sie die einzige Frau war, die ich je geliebt habe. Wir haben wie Fremde miteinander gelebt. Deshalb habe ich deinen Bruder die ganzen Jahre über ignoriert und auf deine giftige, verräterische Zunge gehört.
    Weißt du, dass du mir einen Gefallen getan hättest, wenn du mich umgebracht hättest? Ich sagte dir, dass ich ein neues Testament abfassen wollte. Im Falle meines Todes geht Wildwood an Rafe. Wäre er gefallen, hätte Shanna die Plantage geerbt.“
    Rafe drehte sich um und blickte Shanna an. Sie war gestern nach dem Zwischenfall in der Hütte sofort auf ihr Zimmer gegangen und hatte auf das dringen Klopfen an ihrer Tür nicht geantwortet. Als sich ihre Blicke trafen, stieg leichte Röte in ihre Wangen. Sie senkte schnell die Lider.
    „Nein, auch dir habe ich es nicht gesagt, Rafe“, fuhr Alexander fort. „Aber Shannas Liebe zu Wildwood ist beinahe so groß wie ihre Liebe zu dir.“
    „Alexander!“, stieß Shanna hervor und trat einen Schritt zurück. Ihr Herz schlug wie wild, als Rafe sie durchdringend anschaute.
    „Verzeih mir, Kind, doch ich habe in den letzten Jahren über zu viele Dinge geschwiegen, und ich weiß, dass zwischen euch irgendeine Entfremdung stattgefunden hat. Das sollte nicht sein. Ich musste sagen, was ich auf dem Herzen habe. Ich kann nicht mit ansehen, wie ihr beiden euer Leben zerstört. Es ist das Jetzt, was zählt. Nicht nächste Woche, nicht einmal das Morgen. Leon, hilf Master Wayne packen und begleite ihn dann bis an die Grenze von Wildwood. Komm nicht zurück, Wayne, denn beim nächsten Mal könnte es sein, dass ich deinen Bruder das zu Ende führen lasse, was er heute begonnen hat. Von nun an habe ich nur noch einen Sohn.“
    „Vater, um Gottes willen, hab Erbarmen.“ Wayne ging auf die Knie und wischte sich das Blut von der Stirn. Er sah so mitleiderregend aus, dass er Shanna beinahe leidtat. Doch dann erinnerte sie sich an alles, was er verbrochen hatte – dass er sie als Werkzeug benutzt hatte, um seinen Vater zu ermorden … Nein, sie erbebte bei dem Gedanken, wie nahe er seinem Ziel gekommen war. Wenn Rafe nicht zurückgekommen wäre … Rafe schaute sie immer noch an. Der Ausdruck seiner blauen Augen veränderte sich.
    „Wo soll ich denn hin? Wovon soll ich leben?“
    „Ich bin sicher, dass Damaris dich unterbringen wird. Ihr Spielerfreund hat eine andere gefunden. Da ist sie bestimmt einsam“, sagte

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