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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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unerlässlich, denn es war das Ende einer Ära. Norton der Erste – selbst ernannter Kaiser der Vereinigten Staaten – war tot.
    Wenn man nach den langen Reihen der Trauernden und den üppigen Blumengestecken urteilte, sah es ganz so aus, als würde der alte Exzentriker sehr vermisst werden. Seit Jahren hatte er von der Großzügigkeit der Bewohner von San Francisco gelebt. Er hatte umsonst in den Restaurants der Stadt gegessen und war von den Schneidern ohne Entgelt eingekleidet worden. Norton hatte es geschafft, angenehm zu leben, ohne auch nur einen Cent selbst verdienen zu müssen.
    Deegan hatte Norton in der Vergangenheit deshalb oftmals beneidet. Doch das war noch vor seinem eigenen Wandel gewesen. Inzwischen war er eine Art Handelsvertreter für seinen besten Freund, den wohlhabenden englischen Baron Garrett Blackhawk, geworden. Mit diesem Posten hatte er auch Zugang zu einem Bankkonto erhalten, was ihn besonders gefreut hatte. Zum Glück war die Stellung ziemlich anspruchslos, sodass sie im Grunde das perfekte Arrangement für einen arbeitsscheuen Burschen wie ihn darstellte. Aber wahrscheinlich kannte Garrett ihn nach all den gemeinsamen Abenteuern, die sie in den letzten zwei Jahren durchlebt hatten, zu gut, um etwas wie ehrliche Arbeit von Deegan zu erwarten.
    Das Geld und die ehrbar klingende Geschäftsverbindung zwischen ihnen waren schlicht und einfach eine Belohnung. Deegan war sich nicht sicher, ob er sie dafür bekam, weil er Garrett in Mexiko unzählige Male das Leben gerettet hatte, oder für seine unerschütterliche Treue, die er auch unter ungewöhnlichen Umständen während ihrer Reise nach England gezeigt hatte, oder vielleicht weil Garrett vor Kurzem Winona Abbot geheiratet hatte – die einzige Frau, in die sich Deegan jemals verliebt hatte. Er vermutete, dass am ehesten der letztere Grund zutraf. Als er seinen Freund und dessen atemberaubend schöne Gattin so glücklich zusammen erlebte, waren ihm plötzlich seine eigenen Mängel deutlich vor Augen gestanden. Anstatt sich länger zu quälen, beschloss er, das strahlende Paar noch in Boston zu verlassen. Kaum hatte ihr Schiff dort angelegt, befand sich Deegan bereits in einem Zug in Richtung Westen.
    Seitdem war er sehr beschäftigt. Er hatte ein Büro gemietet und einen eifrigen jungen Buchhalter eingestellt, der sich dort aufhalten sollte, während er sich selbst wieder in die feine Gesellschaft von San Francisco stürzte. Die Familie Winonas war sehr bemüht gewesen, die Wogen zu glätten, die sein letztes Erscheinen in dieser erlesenen Runde ausgelöst hatte. Auch das war eine Belohnung – diesmal dafür, dass er ihrer Tochter das Leben gerettet hatte. Er wurde inzwischen so liebenswürdig in den besten Häusern der Stadt aufgenommen, dass er sich manchmal fragte, ob ihn noch irgendjemand mit dem Ganoven in Verbindung brachte, der es gewagt hatte, mit den Gefühlen zweier reicher Erbinnen zu spielen.
    Deegan war so sehr Teil dieser Welt geworden, dass niemand im „Pacific Club“ auch nur auf die Idee gekommen wäre, ihn zu fragen, woher eigentlich das Geld stammte, das er für die Beerdigung des Kaisers beigesteuert hatte.
    Dieser Aufstieg war für einen jungen Mann nicht übel, der ursprünglich in den erbärmlichsten Saloons der Stadt gesungen hatte, um sich eine Mahlzeit zu verdienen. Er war auch nicht davor zurückgeschreckt, den Gästen die Geldbörsen abzunehmen, wenn die Münzen, die ihm auf die Bühne geworfen wurden, einmal nicht ausreichten.
    Natürlich wusste niemand etwas von seinen diebischen Anfängen. Das war ein Geheimnis, das er keinem anvertraute. Es gab nur eine einzige Person aus dieser Zeit, die sich noch an ihn erinnerte, und sie hatte selbst zu viel zu verlieren, als dass sie dieses Wissen an die Öffentlichkeit gebracht hätte.
    Sosehr sich Deegan auch nach dem sorglosen Leben, das er nun führte, gesehnt hatte, so fühlte er sich doch nicht ganz zufrieden. Trotz der Unzahl von Einladungen, die er regelmäßig erhielt, und trotz seiner Beliebtheit bei den Damen und Herren der Gesellschaft fehlte ihm etwas ganz Entscheidendes.
    Er hatte eine Weile gebraucht, um herauszufinden, was es eigentlich war. Und als er die Antwort darauf wusste, verblüffte sie ihn. Er vermisste die Gefahren seines alten Lebens. Nach den Jahren der Abenteuer langweilte Deegan seine eigene Ehrbarkeit.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erwiesen die Trauernden Norton noch immer die letzte Ehre. Es gab so viele Kränze und

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