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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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sie sehen will.“
    Der Junge sprang auf und eilte die Treppe in den oberen Stock hinauf. Wild hämmerte er an Hannahs Tür. „Hallo! Sie bekommen Besuch!“
    „Ich hoffe, dass Mrs. McMillan sich nicht belästigt fühlt“, sagte die junge Frau. Sie waren inzwischen beide im zweiten Stock angekommen. Rasch warf sie einen Blick auf Deegan, und er bemerkte, dass ihre Wangen gerötet waren. „Ich meine, wenn sie gerade mit einem …“
    „Hannah arbeitet nicht mehr“, unterbrach er sie harsch und bedauerte es sogleich, als ihre Wangen ein noch tieferes Rot annahmen. Es war eigentlich ganz natürlich, dass sie so etwas vermutete. Aber seine Freundin hatte seit langer Zeit nicht mehr als Prostituierte Geld verdienen müssen.
    In diesem Moment hörte er, wie eine Tür geöffnet wurde, und Hannahs Stimme erklang.
    „Meine Güte, Junge!“, tadelte sie das Kind. „Du könntest mit deinem Hämmern die Toten aufwecken.“
    „Sie haben Besuch“, verkündete der Junge. „Eine Frau und ein Mann, der Digger heißt.“
    Hannah stieß einen Schrei aus und stürzte zur Treppe. Deegan schaffte es gerade noch, die Kamera beiseitezustellen, ehe Hannah sich ihm in die Arme warf.
    „Digger“, flüsterte sie mit heiserer Stimme. „Bist das wirklich du, Digger, mein Junge?“
    „Ich bin es, Schätzchen“, erwiderte er und drückte sie an sich. „Hast du mich vermisst?“
    „Dumme Frage.“ Hannah küsste ihn mit festen Lippen auf den Mund.

3. KAPITEL
    Lilly wartete neben den beiden, bis sie sich wieder voneinander lösten. Auch wenn sie selbst noch niemals bei so etwas dabei gewesen war, bezweifelte sie, dass Hannah auf diese Weise einen ihrer besten Kunden begrüßt hätte.
    Die Frau wirkte sowieso ganz anders als die Mädchen, die Lilly bei ihren Besuchen in diesem Viertel kennengelernt hatte. Obgleich Mrs. McMillan einige Strähnen in den Nacken fielen und sich ein paar Locken um ihre Ohren ringelten, trug sie doch ihr kupferrotes Haar in einem geordneten Knoten. Ihr Kleid schien genauso korrekt wie das von Lilly zu sein, war jedoch aus smaragdgrünem Stoff und mit ein paar Schleifen verziert. Sie war auch angenehm überrascht, feststellen zu können, dass die einzige Farbe auf Hannahs Wangen die der Freude war, den gut aussehenden Mr. Galloway wiederzusehen.
    Der Kuss, den die beiden einander gaben, war rasch und ohne jegliche erotische Leidenschaft. „Es kann nur einen einzigen Grund geben, warum du mich besuchst, Digger“, verkündete Hannah und blickte Lilly freundlich an. „Und ich muss sagen, dass ich keine bessere Wahl hätte treffen können. Du hast dir wirklich die perfekte Braut ausgesucht.“
    Lilly war sich sicher, dass ihre Wangen brennend rot wurden. „Oh, aber …“
    Galloway lachte und legte seiner Freundin den Arm um die Schultern. „Ich würde dir gewiss zustimmen, wenn meine Bekanntschaft mit dieser Dame älter als nur ein paar Minuten wäre.“
    Das Kompliment, das sich hinter seinen Worten verbarg, ließ Lilly noch tiefer erröten. Deshalb war sie froh, als er sogleich begann, Hannah von ihrem ungewöhnlichen Zusammenstoß und den Ereignissen auf der Straße zu berichten.
    „Du lieber Himmel!“, rief seine Freundin entsetzt aus. „Bitte verzeihen Sie mir. So gern ich diesen Draufgänger hier mag, so war es auch als Kompliment für Sie gedacht. Doch es klingt ganz so, als ob Sie sich nun dringend hinsetzen und eine Tasse Tee trinken müssten.“ Sie winkte den schmutzigen Jungen, der noch immer in ihrer Nähe stand, zu sich heran. „Lauf zum Bäcker hinunter, Otis, und hol uns ein paar leckere Stückchen Kuchen. Sag ihm, dass sie für mich sind, und nimm auch gleich dir und deiner Mutter etwas mit.“
    Otis wollte sofort losrennen, aber Galloway legte ihm die Hand auf die Schulter und hielt ihn zurück. „Bevor du gehst, haben wir noch ein kleines Geschäft zu erledigen, Kumpel“, sagte er und warf eine Silbermünze in die Luft.
    Er fing das Geldstück wieder auf und beugte sich dann zu dem Jungen hinab. „Also …“, sagte er.
    Lilly konnte nicht hören, was er sagte, denn ihre Gastgeberin hakte sich bei ihr unter und führte sie den schmalen Korridor entlang zu ihrem Zimmer.
    Dort zeigte sie auf ein kirschrotes Sofa, das in einer Ecke stand.
    „Nun setzen Sie sich aber“, befahl Hannah sanft und tätschelte Lilly beruhigend die Hand. „Er wird gleich wieder zurück sein, sobald er Otis das Geld für den Kuchen gegeben hat. Wir warten auf ihn, ehe wir uns gegenseitig

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