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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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Staub machte. Georgiana blies sich eine Locke aus dem Gesicht und blinzelte verdutzt, als sich ihr eine behandschuhte Hand anbot. Sie schaute hoch und erblickte wieder einmal Ashdowne, der sich groß, elegant und gelassen über sie beugte.
    „Sie sind gefährlich, Miss Bellewether“, sagte er bedächtig. Er half ihr mit der gleichen Leichtigkeit auf die Beine, die er schon am gestrigen Abend an den Tag gelegt hatte. Ein Nicken von ihm, und die Musiker standen ohne Murren auf und spielten weiter. Auch die Besucher der Trinkhalle fuhren mit ihren Gesprächen fort, sodass Georgiana sich nur wundern konnte, welchen Einfluss Ashdowne besaß.
    „Ich muss mich wieder einmal bei Ihnen bedanken“, murmelte sie, als er sie von dem Orchester wegführte. „Sie haben mich erneut gerettet.“
    „Ich habe fast den Eindruck, dass Sie Missgeschicke anziehen, Miss Bellewether, und es scheint mein Unglück zu sein, dass ich mich stets in der Nähe befinde“, erwiderte er mit einem grimmigen Gesichtsausdruck.
    Soll das eine Beleidigung sein?, fragte sich Georgiana, während sie unauffällig an dem nassen Stoff ihres Oberteils zupfte. Auch wenn angefeuchteter Musselin der letzte Schrei unter den waghalsigeren Damen der Londoner Gesellschaft war, so hatte sie doch nicht das Bedürfnis, ihren Körper so deutlich zur Schau zu stellen.
    Von irgendwoher zauberte Ashdowne auf einmal einen Schal hervor und legte ihn ihr um die Schultern. Dabei ließ er seine blauen Augen jedoch auf eine Weise über ihre Vorderansicht wandern, dass sich ihre Brustspitzen vor Erregung zusammenzogen. Höchst eigenartig, dachte sie. Oft schon hatten ihr Männer auf den Busen gestarrt, ohne eine solche Reaktion bei ihr hervorzurufen. Georgiana wickelte sich fester in die Stola ein.
    Sie war so verwirrt, dass sie sich weder fragte, woher Ashdowne den Schal hatte noch sich über seinen dreisten Blick zu ärgern vermochte. Sie empfand vielmehr eine merkwürdige Erregung, weil sie seine Aufmerksamkeit auf sich zog, vor allem, als ihr zu Bewusstsein kam, wie sehr sie sich ihm gegenüber schon wieder zur Närrin gemacht hatte.
    Ashdowne trug inzwischen jedoch seinen ihr bekannten Gesichtsausdruck zur Schau, der ihr erneut das Gefühl gab, dass sie eine Art unangenehmes Insekt für ihn darstellte. Wenn sie doch nur tatsächlich Flügel hätte und einfach davonfliegen könnte …
    „Ich nehme an, dass diese Katastrophen alle nur Teil Ihrer ungewöhnlichen … äh, Beschäftigung sind, wenn ich auch allmählich den Eindruck gewinne, dass Sie unbedingt jemanden an Ihrer Seite brauchen, der Sie vor derartigen Vorfällen schützt“, sagte er.
    Georgiana blinzelte. Der Marquess würde sich doch nicht die Mühe machen, sich bei ihrem Vater über sie zu beschweren? Es gab ja wohl auch keine Gesetze, die solche Unfälle wie den eben überstandenen verboten.
    Was hat der Mann mit mir vor?, fragte sie sich. Doch in diesem Moment sah er sie an, und seine aufregend geschwungenen Lippen, die sich zu einem süffisanten Lächeln verzogen, waren ihr Antwort genug. Was immer es war – ihr war es recht.
    „Und nachdem ich derjenige zu sein scheine, der durch Ihre Mätzchen am meisten in Mitleidenschaft gezogen worden ist“, fuhr er fort, „muss ich wohl die Rolle des Beschützers übernehmen.“
    Georgiana war sprachlos.

3. KAPITEL
    Jonathon Everett Saxton, der fünfte Marquess of Ashdowne, zog überrascht eine seiner dunklen Augenbrauen in die Höhe, als er den Ausdruck auf dem Gesicht seiner Begleiterin sah. Ihm waren von den Damen schon viele, sehr verschiedene Blicke zugeworfen worden, doch noch nie hatte ihn eine derart entsetzt angeschaut. Wie immer war die Reaktion von Miss Georgiana Bellewether alles andere als üblich.
    Vielleicht war sein Angebot, ihr Aufpasser zu sein, für die abenteuerlustige Dame nicht gerade schmeichelhaft gewesen, aber er hatte nicht gedacht, dass es sie derart verärgern könnte. Das markante Aussehen der Saxtons und ein gewisser dekadenter Charme hatten Ashdowne bisher alle Frauenherzen zufliegen lassen. Seitdem er jedoch Marquess geworden war, galt ihm – für seinen Geschmack – viel zu viel Aufmerksamkeit. Der Gedanke, dass er seines Titels wegen so umschwärmt war, schwächte seinen anfänglichen Enthusiasmus merklich ab.
    Aber Miss Bellewether kann man kaum nachsagen, meinem Namen hinterherzujagen, überlegte Ashdowne. Obwohl die junge Dame für sein Interesse eigentlich hätte dankbar sein sollen, zeigte sie sich verwirrt, ja beinahe

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