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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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Beinen, während der Mann, der sie entführt hatte, mit einer blutenden Nase auf dem Boden lag.
    Aber noch waren sie nicht in Sicherheit. Auch wenn sie dem Kerl das Nasenbein gebrochen haben mochte, würde ihn das nur für kurze Zeit außer Gefecht setzen. Ihnen blieben nur wenige Augenblicke, bis er wieder auf den Beinen war und vielleicht als Erstes nach seiner Pistole greifen würde. Sie und Deegan mussten verschwinden. Sofort.
    Sie wirbelte herum und stellte fest, dass ein Mann und eine Frau sie fassungslos anstarrten und entsetzt einen Schritt zurückwichen.
    Lilly war so stolz auf ihren Erfolg, dass sie für die beiden nur einen verächtlichen Blick übrig hatte. Aber sie musste sie darum bitten, ihnen zu helfen.
    „Constabler“, keuchte sie. „Suchen Sie einen Constabler! Dieser Mann hat meinen … meinen Gatten angeschossen.“
    Die Frau kreischte erschrocken auf.
    „Allmächtiger!“, rief der Mann. „Dachte ich mir doch, dass ich einen Schuss gehört habe.“
    Wie hätte er ihn auch nicht hören sollen? Der Knall hallte noch immer in Lillys Ohren wider.
    Andere Fußgänger blieben nun auch stehen, um sie anzustarren, aber keiner bemühte sich, Hilfe zu holen. Einer beugte sich doch tatsächlich über ihren Verfolger und sah nach, ob auch er Hilfe brauchte.
    Lilly achtete nicht auf die Leute, sondern rannte zu Deegan zurück. Er hatte sich an eine Hauswand gelehnt und lächelte schwach, als sie seinen Arm um ihre Schultern legte. „Schau leidend drein!“, flüsterte sie ihm zu.
    „Aber gern“, erwiderte er und begann laut zu stöhnen, als sie ihn von der Mauer wegzerrte.
    „Dieser Mann ist verletzt!“, rief eine Frau.
    Deegan war über und über mit Blut besudelt und konnte sich nur schwer auf den Beinen halten. „Er braucht einen Arzt!“, sagte Lilly aufgeregt.
    „Der Kerl hier auch“, entgegnete der Fußgänger, der sich über den Ganoven gebeugt hatte.
    Entsetzt beobachtete Lilly, wie der Entführer aufzustehen versuchte und dabei sogar die Hände, die sich ihm entgegenstreckten, zurückwies. Er würde bald wieder ganz zu sich kommen.
    Deegan biss währenddessen mit bleichem Gesicht die Zähne zusammen. Trotz der kühlen Winterluft standen Schweißperlen auf seiner Stirn. Doch er bewahrte noch immer die Fassung und verstand, dass Lilly im Augenblick nicht wusste, was sie tun sollte. „Eine Droschke“, sagte er.
    Ein Mann aus der gaffenden Menge trat auf sie zu. „Ich hole Ihnen eine“, bot er an.
    „Vielen Dank“, sagte Lilly erleichtert.
    Während der Fremde eine vorbeifahrende Mietkutsche anhielt, sah Lilly Deegan an. Er lächelte ihr mit schmerzverzerrtem Gesicht zu, und dann gingen sie unsicheren Schrittes zu der wartenden Droschke. Die ahnungslosen Zuschauer bildeten eine Schranke zwischen ihnen und ihrem noch immer benommenen Verfolger. Wenige Augenblicke später fuhren sie davon.
    Ich mag es, wenn sie sich um mich kümmert, dachte Deegan zufrieden. Lilly war damit beschäftigt, sein blutbespritztes Gesicht zu säubern. Zum Glück war es nicht sein eigenes Blut, sondern das des Verbrechers. Doch sein Bein war verletzt, auch wenn es sich vermutlich um keine tiefe Wunde handelte. Von einem Freund angeschossen. Hatte sich Hague so sehr im Schießen verbessert, oder war es reiner Zufall gewesen?
    „Du brauchst einen Arzt“, sagte Lilly beunruhigt und versuchte, nicht auf den stetig größer werdenden Blutfleck auf seinem Hosenbein zu schauen.
    „Nein“, erwiderte er und umfasste ihr Gesicht, um sie zu küssen. „Danke“, sagte er leise.
    Ihre Wangen waren gerötet, ihre Haare zerzaust, und sie atmete so heftig, dass sich ihre Brüste rasch hoben und senkten. Einen Augenblick lang sah sie Deegan ernst an, dann lächelte sie. „Wir leben“, verkündete sie.
    Er zog sie zu sich heran. „Dank dir, meine Liebe.“
    „Ja“, stimmte Lilly erleichtert zu. „Ich bin eine richtige Heldin.“
    Er lachte, wurde aber gleich wieder ernst. „Sie werden nicht lockerlassen. Und da sie offenbar wissen, wo du lebst, wird es das Beste sein, dich aus der Stadt zu bringen.“ Er griff in seine innere Jackentasche und holte seine Geldbörse hervor. Nachdem er sie geöffnet hatte, zog er einen ganzen Packen Geldscheine heraus. „Das sollte reichen, damit du dir neue Kleidung und einen Platz im Zug in Richtung Osten besorgen kannst. Ich schicke ein Telegramm voraus und werde dir eine Kabine auf dem Dampfer nach Liverpool in England reservieren lassen. Dort habe ich Freunde …“
    „Was

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