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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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an Belle schockierte ihn, Lillys Flucht verblüffte ihn, und er war entsetzt, dass sie in die Gegend zurückkehren wollte, um weitere Nachforschungen anzustellen. Kein einziges Mal jedoch sah Edmund so aus, als ob er stolz auf seine Schwester sei.
    Das gefiel Deegan ganz und gar nicht. Für ihn hatte sie sich als wahre Heldin gezeigt, die trotz der persönlichen Gefahr, in der sie sich befand, nicht von ihrem Weg abzubringen war. Er bewunderte diese Eigenschaft an ihr. Er liebte sie.
    Er liebte Lilly.
    Deegan lehnte sich auf dem Sofa zurück und betrachtete Lilly von der Seite. Sie war sein jederzeit kampfbereites Mädchen. Die Erzählung hatte ihr die Röte ins Gesicht getrieben und ließ ihre Augen vor Aufregung funkeln. Sie war lebendig und hinreißend, und er war ein verdammter Narr, sich in sie verliebt zu haben.
    Das hätte ihm nicht passieren dürfen. Sie war, wenn man alles nüchtern betrachtete, eine Missionarin. Zwar predigte sie keine Religion, wie das die Idioten getan hatten, die angeblich seine Mutter zu retten gedachten, aber sie wollte die Welt verändern. Und wenn es nur um eine einzige verlorene Seele ging.
    Würde sie damit zufrieden sein, wenn er der Einzige war, den sie rettete?
    Er hasste Missionare. Solche Leute hatten seine Mutter umgebracht und letztendlich auch dazu beigetragen, dass er sich kaum mehr an sie erinnern konnte. Er wusste nicht, ob sie ihn jemals geliebt hatte. Er wusste nur, dass sie gestorben war und ihn bei Menschen zurückgelassen hatte, die ihn hassten, weil er ein Bastard war.
    Wenn Deegan Lilly seine Lebensgeschichte erzählte – wie würde sie darauf reagieren? Würde sie entsetzt zurückschrecken? Finge sie damit an, aus der Bibel zu zitieren, wie das der alte Isham in Barbary Coast tat? Bestimmt würde sie nicht mehr in seinen Armen dahinschmelzen und jeden seiner Küsse mit größter Leidenschaft erwidern. Wenn er seine wahre Identität vor ihr enthüllte, würde das ihre Liebe abtöten. Lilly würde ihm auf immer den Rücken zukehren.
    Allmählich war es aber an der Zeit, genau das zu tun – es ihr zu sagen und sie so entsetzt davonzujagen. Er war nicht der Richtige für sie. Er musste sie freigeben.
    Wie seltsam, dass er sich niemals so schlecht gefühlt hatte, als es seinerzeit um Leonore Cronin und Winona Abbot gegangen war. Er hatte die beiden Frauen heiraten wollen, und dabei war es ihm eigentlich gleichgültig gewesen, welche. Geld war das Wichtigste gewesen – und nicht eine Frau, die er liebte.
    Nun war er gesellschaftlich dort angekommen, wohin er sich immer gesehnt hatte. Aber er hatte sich in eine Frau verliebt, die selbst nicht viel besaß. Er wollte sich ehrenhaft benehmen und sich von ihr zurückziehen, denn er verdiente ihre Liebe nicht.
    Edmund Renfrew hatte inzwischen ein Notizbuch und einen Bleistift herausgezogen und fragte Lilly nach weiteren Einzelheiten. Natürlich hatte sie nichts davon berichtet, dass Deegan und sie sich während ihres Abenteuers nähergekommen waren. Was würde Renfrew wohl tun, wenn er es herausfand? War er noch so altmodisch, dass er ihn zu einem Duell fordern würde? Oder würde er nur verächtlich in seiner Zeitung darüber schreiben? Deegan war das letztlich egal. Das Einzige, was für ihn Bedeutung hatte, war Lillys Wohlergehen. Edmund schien sich allerdings nicht allzu viele Sorgen darum zu machen.
    Was für ein eingebildeter Mann dieser Bruder doch war! Trotz des großen Altersunterschieds, der zwischen den Geschwistern bestand, sollte er sich doch mehr um seine Schwester kümmern. Sie gehörte schließlich zu seiner Familie und war der wertvollste Mensch, dem Deegan jemals begegnet war.
    Renfrew klappte sein Notizbuch zu und schob es in die Innentasche seiner Jacke. „Hol deinen Mantel und deinen Hut, Lillith.“ Er blickte sich voll Geringschätzung in dem luxuriös ausgestatteten Salon um und schaute dann kalt auf Lillys Begleiter.
    Der Mann ist ein Heuchler, dachte Deegan. Während er nach außen hin den Eindruck vermitteln will, den Wohlstand der Reichen zu verachten, scheint er doch jeden Gegenstand genau zu betrachten und abzuschätzen.
    Lilly blickte ihren Bruder verblüfft an. „Du willst doch sicher auch Mr. Galloway noch ein paar Fragen stellen.“
    Renfrew klopfte sich auf die Brusttasche. „Ich habe hier alles, was ich benötige, Lillith. Es gibt keinen Grund, ihn zu belästigen.“
    Der Journalist tat so, als ob Deegan gar nicht anwesend wäre.
    „Aber du willst doch bestimmt Mrs. Abbot für ihre

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