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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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Sie gefiel ihm sogar verdammt gut. Hier war sie wieder – die Ironie des Schicksals. Endlich hatte er eine Frau getroffen, die genug Kraft besaß, sein Leben zu einem guten Ziel zu führen, und er hatte das Gefühl, sie nicht zu verdienen. Er würde sie in Sicherheit bringen und dann diese mutige kleine Fotografin ihrer Wege ziehen lassen, damit sie einen Mann ihres Kalibers finden konnte.
    Doch jetzt noch nicht. Zum Glück war der Zeitpunkt noch nicht gekommen.
    Deegan sagte etwas Unverständliches und kehrte an Lillys Seite zurück. Schon bald würde er diesem Vergnügen nicht mehr nachgehen können. Deshalb wollte er es jetzt umso mehr genießen.

18. KAPITEL
    Lilly war erleichtert, als Deegan zum vierten Mal gähnte und vorschlug, dass sie und Finley sich nicht weiter mit der Fotografie quälen sollten. Sie hielt die Zeit, die sie darauf verwendet hatten, sowieso für fruchtlos. Es war ihr nicht möglich gewesen, mehr als drei Namen zu nennen, und selbst bei diesen war sie sich nicht sicher, ob sie überhaupt stimmten.
    Obwohl sie ihr Bestes versucht hatte, war es schwierig, sich darauf zu konzentrieren, während Deegan so nahe bei ihr saß. Anstatt die Gesichter der unbekannten Männer zu betrachten, hatte er sich auf einen Stuhl in der Nähe des geöffneten Fensters gesetzt und mit nachdenklicher Miene mehrere Zigaretten geraucht. Sie hatte sich bereits daran gewöhnt, dass er sein Aussehen und sein Benehmen ständig änderte, doch an diesem Abend stimmte etwas nicht. Irgendetwas in seinem Verhalten passte nicht zu der Lederweste mit den spanischen Verzierungen und seinem glatt rasierten Gesicht. In seinen Augen lag ein Ausdruck, der zeigte, dass er sich in Gedanken ganz woanders befand. Aber wo? Obwohl er merkte, dass sie ihn ansah und sie daraufhin zärtlich anlächelte, hatte Lilly doch das Gefühl, als ob er absichtlich eine Barriere zwischen ihnen errichtete. „Morgen ist auch noch ein Tag“, sagte er und stand müde auf.
    Finley rieb sich den Nacken, als ob er dadurch die Anspannung in seinen Muskeln lösen wollte. „Ja, das stimmt“, meinte er. „Wir sollten es für heute belassen, Miss Renfrew.“
    Lilly, die bereits Kopfschmerzen hatte, war sogleich einverstanden. „Es tut mir leid, dass ich nicht mehr weiß. Ich kehre morgen zurück, falls Mr. Abbot …“ Sie verstummte, da sie soeben feststellen musste, dass Pierce gegangen war.
    „Er kommt morgen früh wieder“, sagte Deegan. „Wir hielten es für das Beste, dass du heute Nacht bei uns dreien bleibst.“
    „Oh!“, erwiderte Lilly leise.
    „Hannah wird als deine Anstandsdame agieren, wenn du nichts dagegen hast“, fuhr er fort.
    Lilly lächelte in sich hinein. Hannah war seit fast einer Stunde auf dem Stuhl neben Finley eingenickt. Falls Lilly sich moralisch gefährdet vorgekommen wäre, bezweifelte sie, dass die Anwesenheit der schlafenden Frau etwas daran geändert hätte.
    Deegan folgte ihrem Blick. „Ich bin sicher, dass Hannah dir ihr Bett zur Verfügung stellen würde.“
    „Ich weiß aber nicht, ob ich jetzt schlafen kann“, sagte Lilly. „Außerdem bist du heute verletzt worden, und ich bin überzeugt, dass Mrs. McMillan das Bett dir anbieten würde. Leg du dich hin.“
    Anstatt das Angebot anzunehmen, schaute Deegan auf Hannah, deren Kopf bequem auf einem kleinen Kissen lag, das an die Stuhllehne gebunden war. „Vielleicht sollten wir sie wecken“, schlug er vor.
    Finley trank einen Schluck kalten Kaffee. „Sie sieht aber sehr zufrieden aus“, bemerkte er. „Ich würde sie vorerst dort ruhen lassen. Wenn Mrs. McMillan aufwacht, kann sie euch ja aus dem Bett scheuchen. Aber bis dahin solltet ihr es miteinander teilen. Wenn man eine Wolldecke zusammenrollt und sie zwischen euch legt, wird das doch der Schicklichkeit Genüge leisten.“
    Obwohl Lilly nicht vorhatte, eine solche Art von Barriere zwischen sich und Deegan aufzubauen, nickte sie. „Wir müssen uns ausruhen“, sagte sie. „Ich werde versuchen, dich nicht zu stören, Deegan.“
    Er blickte sie verunsichert an und stimmte dann zu. Lilly fühlte sich zutiefst erleichtert. Auch wenn er es nicht zugab, konnte sie doch die Erschöpfung in seinem Gesicht deutlich lesen.
    „Also gut“,sagte er.„Wenigstens für eine Stunde. Wir sollten aber eine Wache aufstellen. Man darf Severn und seine Männer niemals unterschätzen.“
    „Das stimmt“, meinte auch Finley. Er zog die Pistole aus seinem Gürtel und kontrollierte die Kammern nach Munition. Zufrieden legte er

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