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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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Verehrerin klang. Und dann spürte sie auch noch, wie ihre Wangen vor Scham feuerrot anliefen – dabei hatte sie geglaubt, über dieses Alter hinaus zu sein! Sie war doch keine von diesen heiratswütigen Mädchen! Verzweifelt suchte sie nach den richtigen Worten, um dies Seiner Lordschaft irgendwie zu vermitteln. Doch ihre stotternde Entschuldigung wurde durch das Eintreffen ihrer Mutter unterbrochen, die gemeinsam mit zwei Dienern herbeieilte. Die beiden Hausangestellten machten sich sogleich daran, die Erde, die über den ganzen Teppich verteilt war, zusammenzukehren.
    „Georgie!“ Sie zuckte entsetzt zusammen, als sie ihren Kosenamen so laut vernahm. Dabei überhörte sie Ashdownes gemurmelte Gemeinplätze. Noch bevor sie mit ihm sprechen konnte, empfahl er sich und ging fort, ganz so, als ob er erleichtert wäre, ihrer Gesellschaft ledig zu sein. Georgiana gefiel es ganz und gar nicht, von ihrer Mutter und ihren Schwestern umringt zu werden, während er in der Menge verschwand.
    „Georgie! Was um Himmels willen hast du denn gemacht? Blattläuse gesucht?“, fragte ihre Mutter und betrachtete die Pflanze, wohl in der Hoffnung, dass sie eine Erklärung liefern würde. Als diese jedoch nichts von sich gab, wandte sie sich wieder an ihre Tochter.
    „Hübsches Mädchen, aber leider nicht allzu graziös.“ Die durchdringende Stimme ihres Vaters veranlasste Georgiana genauso zu einer Grimasse, wie es das Geplapper ihrer Schwestern tat. Warum musste ihre ganze Familie denn ein solches Aufheben machen?
    „Sind Sie in Ordnung, Miss Bellewether?“ Als ob ihre Lage nicht bereits schlimm genug war, hatte Mr. Nichols sich nun auch noch eingefunden. Das war allerdings kaum zu vermeiden gewesen, wenn man bedachte, was für ein Theater sie veranstaltet hatte. „Es ist ja auch nicht verwunderlich, dass so etwas passiert, wenn derart viele Gäste anwesend sind und der ganze Boden mit Hindernissen vollgestellt ist.“ Er schüttelte den Kopf, und sein Blick wanderte über Georgianas zerknittertes Ballkleid zu ihrer Fessel hinab. Georgiana strich sich eilig den Rock zurecht und seufzte, als ihre Mutter sie zu einem in der Nähe befindlichen Stuhl drängte, wo Mr. Nichols ihr das Eis unter die Nase hielt, das bereits zu schmelzen begonnen hatte.
    Während alle sich um sie kümmerten, verspürte Georgiana das Bedürfnis, aufzuspringen und so weit wie möglich zu entfliehen. Es war ihr besonders unangenehm, dass alle Augen im Saal auf sie gerichtet zu sein schienen, vor allem wenn man bedachte, dass sie ja versucht hatte, unauffällige Beobachtungen anzustellen. Sie hatte wirklich grandios versagt – und ausgerechnet in dem Augenblick, in dem ihr endlich einmal etwas Interessantes zu Ohren gekommen war.
    Georgiana gab ihrer Mutter ungeduldig zu verstehen, endlich von ihr zu lassen, und suchte dann die Menge nach Lord Whalsey und seinem Begleiter ab. Sie entdeckte nur Ashdowne. Obgleich er mit der Gastgeberin zu sprechen schien, ruhte sein Blick doch auf ihr, und sein Mund verzog sich vor Empörung, als ob er sie für das vorangegangene Missgeschick allein verantwortlich machen würde.
    So etwas Dummes! Schließlich hatte sie ihn nicht gerufen, ja, ihr war es nicht einmal aufgefallen, dass er ihr zu Hilfe eilte. Demnach konnte er es ihr kaum vorwerfen, wenn sein Versuch, sie zu retten, fehlgeschlagen war. Ohne ihn wäre es besser gelaufen, dachte sie und errötete wieder. Am liebsten hätte sie ihm das gesagt, aber die Möglichkeit, mit ihm zu sprechen, war wieder vorübergegangen und sie trug selbst die Schuld daran.
    Ein richtiger Detektiv hätte beim Anblick eines attraktiven Gesichts sicherlich nicht gestarrt wie ein einfältiges Schulmädchen, sondern vielmehr das Beste aus diesem zufälligen Zusammentreffen gemacht. Er hätte Ashdowne gefragt, aus welchem Grund er sich denn in Bath aufhalte, und dessen Antworten geschickt dazu genutzt, ihn zu überführen. Welchen Vergehens, war Georgiana nicht ganz klar, aber sie war fest entschlossen, es zu finden.
    Sie wollte erneut einen Blick auf das Objekt ihrer Überlegungen werfen und stellte überrascht fest, dass Ashdowne bereits wieder verschwunden war. Lady Culpepper sprach mit einer Dame, die einen Turban trug. Erstaunt stieß Georgiana die Luft aus, sodass eine ihrer Locken hin und her wippte, und schüttelte den Kopf. Dieser Mann war einmal hier und einmal da, um dann plötzlich ganz zu verschwinden. Sie war froh, dass sie nicht zu Aberglauben neigte, denn sonst hätte sie

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