Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
Vom Netzwerk:
gequält hat?“
    „Ach, einige der Dienstboten glauben, dass Mistress Hanchaw ihr keine Ruhe gelassen hat.“
    „Hm.“ Wolf dachte darüber nach. „Und was war das mit den Handwerkern?“
    „Ich würde welche einstellen. Um mit den Ausbesserungen an der Burg zu beginnen.“
    „Und Philip?“
    „Ach ja, Philip … Eigentlich hatte ich an ein Windermere ohne seinen Einfluss gedacht. Ich bezweifle, dass er jemals zu überzeugen wäre, seine Wirtschafterin und den Kämmerer zu entlassen.“
    „Bridget hat mir erzählt, dass es in Somerton keinen Kämmerer gab.“
    „Bridget hat viel erzählt, wenn der Tag lang war.“
    Er dachte an die reinlichen Binsenmatten, die Blumen im Haus, die ertragreichen Felder des Barons und das hübsche, kleine Örtchen und wusste mit Gewissheit, dass Kathryn dafür verantwortlich war. Weder der schlampige, betrunkene Baron noch seine nichtsnutzige Frau hatten die nötigen Fähigkeiten, einen Besitz wie Somerton zu verwalten. Kein Wunder, dass dieser Mensch Kathryn wiederhaben wollte, sobald ihre Angelegenheiten in London geregelt waren.
    „Was ist geschehen, als Ihr das eine Mal aus Somerton Castle fliehen wolltet? Eure Base hat gesagt, dass der Baron Euch töten würde, wenn Ihr jemals wieder davonlaufen solltet.“
    „Ich … es war … nichts.“ Kathryn fröstelte. Sie wollte nicht an Baron Somers denken, an das bösartige Funkeln in seinen Augen und an sein verhasstes Grinsen, wenn er ihr wehtat. Bridget hatte recht gehabt. Ihn los zu sein war das Beste, was hätte passieren können.
    „Es gab doch sicherlich irgendeinen Zwischenfall?“ Wolf hatte keinen Ahnung, warum er sie drängte, es ihm zu erzählen. Aber aus irgendeinem Grund musste er es wissen.
    „Es ist schon Jahre her. Der Baron hat in seinem trunkenen Zustand einen Wutanfall bekommen …“, sagte sie schließlich. „Ein Gesandter des Königs war zu Besuch gekommen, ein Ritter, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere. Aber er hatte das Gut schon verlassen.
    Ich … ich weiß immer noch nicht, worin mein Vergehen bestanden hat – oder worin er dachte , dass es bestünde –, aber er ohrfeigte mich und … stieß mich die Treppe hinunter.“ Sie fühlte sich wieder einmal den Tränen gefährlich nahe, als sie sich an die Geschehnisse dieses Tages erinnerte. Der Baron war besonders brutal vorgegangen, und sie hatte sich mehr als sonst vor ihm gefürchtet. „Ich muss wohl eine Weile ohnmächtig gewesen sein, da das Blut aus der Wunde an meiner Stirn schon getrocknet war …“
    „Was geschah dann?“ Wolf war außer sich vor Wut, als er sich vorstellte, wie Kathryn hilflos am Fuße einer Treppe gelegen hatte.
    „Ich hatte mir beim Sturz an irgendetwas den Kopf gestoßen, sodass meine Stirn aufgeplatzt war“, antwortete sie. „Aber als ich schließlich aufstehen und mich fortbewegen konnte, erkannte ich, dass der Schmerz in meiner Schulter von mehr als einer einfachen Prellung herrührte. Mein … mein Schlüsselbein war gebrochen.“ Sie tat einen langen, schaudernden Atemzug und erinnerte sich an den fürchterlich stechenden Schmerz in Schulter und Arm.
    „Wie alt wart Ihr damals?“, fragte Wolf und ballte aufgebracht die Fäuste.
    „Ich war elf … vielleicht zwölf Jahre alt …“, antwortete sie. „Ich wusste nicht, wo Bridget war, dachte aber, dass ich zu dem Ritter kommen würde, der Baron Somers besucht hatte, wenn ich nur ins Dorf gelangen und den Weg zur Straße finden könnte. Er schien verständnisvoll zu sein und hatte mich sogar nach meinem Wohlergehen in Somerton befragt. So versteckte ich mich in einer der Hütten. Ich gedachte bis zum Anbruch der Nacht zu warten, und dann …“
    „Was dann?“, fragte Wolf, dessen Wut mit jedem Wort größer wurde. Baron Somers konnte von Glück sagen, dass Wolf noch nichts von dieser Sache gewusst hatte, als er in Somerton gewesen war.
    „Er steckte zwei Hütten in Brand, bevor ich merkte, was geschah.“
    „Er wusste, dass Ihr von den Bauern versteckt wurdet?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Er wollte nur, dass jemand ihm sagte, wo man mich gesehen hatte und wohin ich gegangen war.“
    „Er drohte also den Leuten – seinen Leuten – und brannte ihre Behausungen nieder?“
    Kathryn nickte.
    „Was für ein Narr. Erzählt weiter.“
    „Als ich erkannte, was der Baron tat, kam ich heraus und bat ihn, damit aufzuhören.“
    „Und hat er aufgehört?“
    „Ja. Er schleifte mich zur Burg zurück und drohte, mich

Weitere Kostenlose Bücher