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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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schelten. Sie würde es ihm nicht erlauben, sie noch länger unbeachtet zu lassen.
    Wolf hatte noch nicht einmal ihr Geschick mit der Schleuder erwähnt, wenigstens nicht, seitdem er sein ursprüngliches Interesse an ihrer „kleinen Waffe“ bekundet hatte, wie er sie nannte. Es war fast so, als ob ihr Kuss einen Keil zwischen sie getrieben hätte.
    Kathryn kleidete sich für das Abendessen an und ging in die Große Halle hinunter. Dort sah sie Wolf mit einem anderen Mann an der riesigen Feuerstelle stehen.
    „Nun, Gerhart“, sagte der Mann, indem er seine ganze Aufmerksamkeit Kathryn zuwandte, „weder Ihr noch mein Vater haben es für nötig befunden, mich von den bemerkenswerten Eigenschaften dieser Lady in Kenntnis zu setzen.“ Er nahm Kathryns Hand und verneigte sich galant.
    „Ich glaube nicht, dass Euer Vater die Lady schon getroffen hat“, antwortete Wolf wenig erfreut. Zähneknirschend stellte er Kathryn William Beauchamp vor, dem Sohn des Marquess of Kendal. „Erlaubt mir, Euch Lady Kathryn Somers vorzustellen, das Mündel König Heinrichs und die Verlobte von Sir Rupert aus der königlichen Garde.“ Er sah Kathryn zwar kaum an, war sich aber sehr wohl der Tatsache bewusst, dass William noch immer ihre Hand hielt.
    „Sir Rupert? … Aires?“
    „Ja, Mylord“, sagte Kathryn. Wie konnte Wolf es wagen, Ruperts Namen jetzt zu erwähnen, wenn nicht, um sie an ihren Treuebruch zu erinnern?
    „Ich kenne ihn. Ein guter Kämpfer“, bemerkte William. „Ich wünsche Euch Glück.“
    „Habt Dank“, antwortete Kathryn mit einem finsteren Blick zu Wolf.
    „Mein Bruder Robert weilt derzeit in London mit seiner Frau und seinem Sohn. Vielleicht werdet Ihr …“
    „Ach! Hier seid Ihr!“ Das war Lady Mary, die gerade mit ihrem Mann die Halle betrat. „Ich sehe, Ihr habt William schon kennengelernt … aber wo sind die anderen?“ Sie sah sich kurz in der Halle um. „Sir Gerhart, Euer Freund Nicholas wird doch mit uns speisen, nicht wahr? Die Köchin hat ein besonderes Mahl zubereitet, das …“
    „Weib! Kümmerst du dich um die Trinkbecher? William hat versäumt, es zu tun.“
    „Aber gewiss“, antwortete Lady Mary. „Wunderbares Fässchen Wein, das für diesen Abend angeschlagen worden ist.“
    Kathryn hatte sich vorgenommen, während des Abendessens mit Wolf über sein unziemliches Verhalten ihr gegenüber zu sprechen, fand jedoch keine Gelegenheit dazu. Nach dem Mahl verließen die Männer die Halle, ohne ein Wort des Abschieds. Kathryns Unzufriedenheit wuchs.
    „Wohin sind sie gegangen?“, fragte sie Lady Mary, als sie den Flur entlanggingen, um sich zurückzuziehen. Es war schon spät, und Lady Mary unterdrückte ein Gähnen, bevor sie antwortete.
    „Ach, wisst Ihr, mein Mann mag es, auf die Zinnen zu steigen, um zu sehen, ob seine Wachen auch wachsam und bereit sind.“
    Als sie Kathryns Tür erreichten, wünschte die Gastgeberin ihr eine gute Nacht. „Falls Ihr nicht schlafen könnt“, fügte sie hinzu, „hat die Köchin unten warmen Wein. Der beruhigt die Nerven nach einem langen Reisetag voller Aufregungen.“
    „Habt Dank, Lady Mary“, sagte Kathryn, „ich werde daran denken.“
    Kathryn hatte gerade ihre Kerze auf die Truhe in ihrer Kemenate gestellt, als sie sich dazu entschloss, ihren Raum wieder zu verlassen und auf die Suche zu gehen nach einem Becher warmem Gewürzwein. Denn obwohl es spät war, hatte sich ihre Unruhe nicht gelegt, und sie wusste, es würde noch eine Zeit dauern, bis sie schlafen könnte.
    Nachdem sie den Wein gefunden und sich davon eingeschenkt hatte, machte sie sich auf den Weg zum Kamin in der Großen Halle, wo das Feuer noch brannte. Sie setzte sich davor in einen der hohen Lehnstühle und nippte an ihrem Getränk.
    Das Feuer wärmte sie, und der Wein tat seine Wirkung. Bald schon döste sie ein. Sie bemerkte nicht, wie die Männer in die Halle zurückkehrten und sich von Wolf verabschiedeten, der noch nicht bereit zum Schlafen war.
    Er ging zum Feuer hinüber, stand da, blickte in die lodernden Flammen und dachte nach über sein Glück und die weise Voraussicht, die ihn nach Kendal geführt hatten.
    Des Marquess’ Vergrößerungsglas hatte ihnen dabei geholfen, festzustellen, dass das Schriftstück nahezu unwiderlegbare Beweise gegen Clarence und Philip enthielt. Lord John Beauchamp bestand darauf, Wolf nach London zu begleiten, und Wolf wusste, dass die Unterstützung des Marquess am Hofe König Heinrichs von unschätzbarem Wert sein würde. Wolf

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