Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
Vom Netzwerk:
zeigt.“
    Trotzdem starrte Lucien ihn wütend an. „Du hast recht, meine Mutter zeigte mir niemals, wie sich eine gute Ehefrau verhalten sollte. Im Gegenteil, durch sie lernte ich, wie ein schlechtes Beispiel aussieht. Nun, ich werde ihre Lektionen zu würdigen wissen und nicht dulden, dass meine Gemahlin sich falschen Stolz, böse Worte oder Intrigenspiele erlaubt.“
    „Bei allem Respekt, Lucien, bisher habe ich keine dieser Eigenschaften bei deiner Dame feststellen können“, erklärte Agravar.
    „Das wirst du auch in Zukunft nicht“, antwortete Lucien.
    Noch immer wurde Alayna von ihren Erinnerungen an den Streit mit Eurice gequält.
    Es hob ihre Stimmung nicht besonders, dass sie bei jeder Bewegung Luciens beinahe aus der Haut fuhr vor Wut. Schon seine bloße Anwesenheit machte sie zornig. Dennoch konnte sie ihren Blick nicht von seinen kräftigen gebräunten Händen abwenden. Sie stellte sich vor, wie seine langen, geschmeidigen Finger wieder über ihre Haut glitten, so wie sie es am Abend zuvor getan hatten. Ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken.
    Würde sie Lucien abweisen können, wenn er sie noch einmal so berührte?
    Wahrscheinlich würde sie verrückt werden, wenn sie in den kommenden beiden Monaten nur an Luciens Hände dachte. Daher entschied sie, sich stattdessen weiter der Notlage des Dorfes zu widmen. De Montregnier schien um die Zufriedenheit seiner Leute bemüht zu sein, sicher würde er ihr diese Bitte nicht verweigern.
    „Unternimm, was immer du willst“, antwortete Lucien, als sie ihn fragte. Dann murmelte er Agravar etwas zu, erhob sich und ging. Alayna sah ihm nach, zuckte jedoch nur mit den Schultern. Wer sollte diesen Mann schon verstehen?
    Nur wenige Augenblicke später trat einer der Dienstboten an ihren Tisch. „Mylord befiehlt Euch, ihn in seinem Gemach aufzusuchen“, sagte der junge Mann unruhig.
    Alayna schoss vor Scham und Wut das Blut in die Wangen. Zu ihrem Unglück wurden ihr auch noch wissende Blicke von allen Seiten zugeworfen. „Sag deinem Herrn, dass ich ihm in Kürze folgen werde.“
    Der Jüngling war offensichtlich unangenehm berührt. „Mylady, er wies mich an, Euch sofort zu ihm zu bringen.“
    „Ich bin jetzt anderweitig beschäftigt und wünsche nicht, mich augenblicklich zurückzuziehen.“
    „Unser neuer Baron verspürt ein starkes Verlangen nach Euch, Mylady“, spottete eine der jungen Frauen. „Sein Appetit nach Nahrung wurde befriedigt, nun will er einen anderen stillen.“
    Die übrigen Frauen lachten bei dieser unziemlichen Bemerkung laut auf. Alayna blieb keine Wahl. Zweifellos würde Lucien zurückkehren und sie aus der Halle zerren, falls sie sich weigerte.
    Sie beschloss zu retten, was von ihrer Würde übriggeblieben war, und stand eilig auf. Dann folgte sie dem Diener mit hocherhobenem Kopf zum Herrengemach hinauf.

13. KAPITEL
    Alayna fand ihn wie immer schlecht gelaunt vor, während er in seinem Stuhl vor dem Kamin vor sich hin brütete. Am liebsten hätte sie ihn wegen seiner Demütigung zurechtgewiesen, doch offensichtlich war er dazu nicht in der Stimmung. Sobald sie eintrat, fuhr er sie an: „Madame, ab sofort wünsche ich, dass Ihr mich nach jedem Abendmahl in unsere Kammer begleitet.“
    Sie gab ihm keine Antwort.
    „Habe ich mich verständlich gemacht?“, fragte er.
    Alayna nickte trotzig, bevor sie sich zum Schlafengehen anschickte. Unsicher zögerte sie einen Augenblick. Es behagte ihr nicht, sich in seiner Gegenwart auszuziehen. Andererseits wollte sie nicht wie eine Dienstmagd in ihren Kleidern schlafen. Lucien schien ihre Gedanken zu erahnen, denn er lachte.
    „Du kannst dich ruhig auskleiden. Es ist ja nichts, das ich nicht ohnehin schon gesehen hätte.“ Seine Augen wurden dunkel vor Leidenschaft, während er sie beobachtete. „Aye, und ich würde diesen Anblick gerne noch einmal genießen, Frau.“
    Geschmeidig erhob er sich von seinem Stuhl und ging zu ihr hinüber. „Schließlich ist es mein gutes Recht, meine Braut in ihrer ganzen von Gott gegebenen Schönheit zu sehen. Bist du vielleicht anderer Meinung, Alayna?“
    Sie schüttelte den Kopf, machte aber keine Anstalten, seinem Wunsch nachzukommen.
    „Du bist sehr still heute Abend. Welches segensreiche Ereignis hat dich denn dazu bewegt?“ Langsam ließ er seine Hände ihre Arme und Schultern hinaufgleiten, bis sie sich sanft um ihren Nacken legten. „Warum zögerst du? Brauchst du vielleicht Hilfe? Ich würde dir gerne dienlich sein, aber wie sich

Weitere Kostenlose Bücher