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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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du faul in deiner Kammer herumliegst. Hole Wasser und bereite mir ein Bad.“
    „Aber das sind die Pflichten eines Knappen!“
    „Ich habe keinen Knappen. Warum sollte ich auch einen brauchen, schließlich habe ich doch eine Gemahlin.“
    Alayna schnappte empört nach Luft. Lucien wandte sich ab und begann sich auszukleiden. Als er beinahe nackt war, stand sie rasch auf und zog sich hastig ein Kleid über. Dann floh sie in die Küche, um das Wasser zu holen.
    Ein Dienstbote wollte es auf der großen Feuerstelle erhitzen, aber Alayna versicherte ihm, dass dies nicht nötig sei. Insgeheim lächelte sie bei dem Gedanken, wie sich Lucien mit dem eiskalten Wasser waschen würde. Bis sie ihre schwere Last die Treppe hinaufgeschleppt hatte, war sie völlig durchnässt und hatte überall auf ihrem Weg Pfützen hinterlassen.
    Als sie in die Kammer wankte, saß Lucien zu ihrem Entsetzen splitternackt am Kamin. Er hatte lediglich ein dünnes Leintuch über seine Lenden gelegt und amüsierte sich sichtlich über Alaynas erschrockene Miene. Wie vom Donner gerührt stand sie auf der Türschwelle und starrte seine breite Brust und die muskulösen Arme an.
    „Steh nicht herum, sondern schütte das Wasser in den Zuber. Ich kann nicht den ganzen Morgen auf dich warten.“
    Da sie fürchtete, er könnte aufstehen und dieses lächerlich kleine Stück Tuch fallen lassen, beeilte sie sich. Danach lief sie hastig zur Tür.
    „Du wirst dich nicht entfernen, bevor ich dich entlassen habe!“, donnerte er. „Merke dir das für die Zukunft, wenn du dir eine schmerzliche Lektion ersparen willst. Ich möchte dir den Gehorsam, der sich für eine Gattin geziemt, nicht erst beibringen müssen.“
    Alayna biss sich auf die Lippe, während sie sich anschickte, die Kammer aufzuräumen. Dabei achtete sie darauf, ihm stets den Rücken zuzudrehen. Sie hörte es plätschern, als er sich wusch, anschließend das Geräusch des Leintuches beim Abtrocknen. Unwillkürlich stellte sie sich seinen nackten Körper vor, über den er den rauen Stoff rieb.
    Beim Klang seiner Stimme, nah an ihrem Ohr, zuckte sie zusammen. „Sehr aufmerksam von dir, Weib. Woher wusstest du, dass ich mich morgens am liebsten mit kaltem Wasser wasche? Es ist erfreulich, dass du meinen Wünschen so pflichtbewusst nachkommst.“
    Alayna verzog enttäuscht das Gesicht. „Seid Ihr jetzt fertig?“
    „Du kannst dich ruhig umdrehen, meine Liebe“, sagte er spöttisch. „Ich glaube nicht, dass mein Anblick so abstoßend ist.“
    Er hatte sich bereits angekleidet. Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Da solltet Ihr Euch nicht so sicher sein, Mylord.“
    Gedankenverloren spielte er mit einer Strähne ihres Haares. Sie musste sich zusammenreißen, um seine Hand nicht wegzuschlagen.
    „Morgen wünsche ich, dass du mir bei meinem Bad Gesellschaft leistest, Alayna.“ Er lachte über ihren ängstlichen Gesichtsausdruck, bevor er auf die Tür zuging. „Kommst du, meine Liebe?“, rief er ihr über die Schulter zu.
    Alayna folgte ihm seufzend. Schweigend gingen sie gemeinsam in die Halle, wo sie ihre Plätze am Herrentisch einnahmen.
    Während des Mahles befahl Lucien Alayna, ihm die schönsten Leckerbissen von den dargebotenen Platten herunterzuholen. Es war ihr peinlich, ihm in der Öffentlichkeit dienen zu müssen. Es entsprach den Aufgaben einer Küchenmagd oder eines Knappen, die Speisen auf das Schneidebrett des Lords zu legen. Oft war es auch üblich, dass der Mann aus Ritterlichkeit seine Gemahlin bediente. Indem er sie diese niedere Tätigkeit ausführen ließ, wollte er sie nur demütigen.
    Alayna war sich der neugierigen Blicke der übrigen Anwesenden wohl bewusst. Wütend ließ sie das Essen auf sein Schneidebrett fallen und spritzte seine Tunika dabei absichtlich mit Soße voll. Lucien sah sie nur missbilligend an, dann wischte er die Flecken wortlos ab.
    Nach dem Mahl stand er auf und verließ sie, ohne ihr Lebewohl zu sagen. Sie gab vor, es nicht bemerkt zu haben, und begab sich auf die Suche nach Eurice. Nach einer Weile fand sie die Amme in einem kleinen Raum hinter der Küche, wo sie gerade eine Salbe aus Heilkräutern und Fett zubereitete. Bei Alaynas Anblick sah die alte Frau nur kurz zu ihr auf und wandte sich dann wieder ihrer Arbeit zu.
    „Guten Morgen“, sagte Alayna.
    „Mylady.“
    „Welche Arznei ist das?“, fragte sie, um die Spannungen zwischen ihnen zu lösen.
    „Ach, sie ist nur für einen der Dorfbewohner bestimmt, nichts

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