HISTORICAL EXCLUSIV Band 22
Fellen an ihn schmiegte.
Erschrocken setzte sich Garrick auf und blinzelte in das unerwartete Licht. Als seine schlaftrunkenen Augen die Eindringlinge erkannten, griff er eilig nach der Schwertscheide, die am Fußende der Lagerstatt hing. Blitzschnell war er auf den Beinen und drohte seinen Feinden mit erhobener Waffe.
„Mylord, der Baron“, zischte er. „Wie ich sehe, schleicht Ihr Euch herein wie ein Dieb in der Nacht.“
„Diese Vorgehensweise verhindert nur ein Blutbad“,erklärte ihm Lucien geduldig. „Ich werde Eure Leute noch brauchen, nachdem ich Euch getötet habe.“
Agravar stand an seiner Seite und grinste den nackten Mann spöttisch an. „Ich glaube, Ihr habt Eure Rüstung vergessen, Sir“, sagte der Nordmann.
Garrick ließ Lucien jedoch nicht aus den Augen. „Eure Unverschämtheit ist in der Tat erstaunlich, de Montregnier. Doch Eure Dummheit ist noch größer. Auch wenn Ihr mich mit Eurem Angriff überrascht habt, glaubt Ihr wirklich, ich hätte keine Verteidigungsmaßnahmen vorbereitet?“
„Ich weiß es nicht. Habt Ihr das?“ Lucien klang nicht im Geringsten interessiert.
Ein Lächeln breitete sich langsam auf Garricks Gesicht aus. „Dreht Euch doch einmal um.“
Lucien hätte seine Aufmerksamkeit niemals von seinem Feind ablenken lassen, doch plötzlich hörte er das Klirren von Stahl hinter sich. Er warf seinem Gefährten einen Seitenblick zu, und Agravar spähte nach hinten. Mit einer einzigen Bewegung wirbelte der Wikinger herum und griff die Männer mit erhobenem Schwert an.
Ohne sich zu bewegen, starrte Lucien Garrick weiterhin finster an. „Ihr habt mich unterschätzt, de Montregnier“, fauchte der ältere Mann.
„Ich unterschätze niemals einen Feind“, erwiderte Lucien.
„Vielleicht, aber dieses Mal habt Ihr Euch geirrt.“
„Tatsächlich?“, fragte Lucien mit einer erhobenen Braue. „Ich stelle nur fest, dass unsere Chancen nun gleich sind. Agravar wird etwas zum Spielen haben, während Ihr und ich unsere Angelegenheit bereinigen.“
Wie ein geschmeidiges Raubtier sprang Lucien auf Garrick zu, der den mächtigen Schwerthieb nur mit Mühe abwehren konnte. Das Geräusch aufeinanderprallenden Stahls erfüllte den Raum, und das erschrockene Mädchen in Garricks Bett versteckte sich ängstlich unter den Fellen.
Lucien drängte seinen Widersacher Garrick zum Zurückweichen, bis er ihn mit dem Rücken an die Wand getrieben hatte. Verzweifelt schlug Garrick mit neuer Kraft zu, und für einen kurzen Moment musste sich Lucien verteidigen.
„Ihr erhieltet Thalsbury doch als Belohnung dafür, du Berg bei der Ermordung meines Vaters geholfen zu haben. Ihr wart derjenige, der uns an diesem Tag auflauerte, nicht wahr?“
Garrick verzog das Gesicht zu einer hässlichen Grimasse. „Nun, so viel habt Ihr also herausgefunden. Aye, ich war froh, Raoul loszuwerden. Für meinen Geschmack war er viel zu edelmütig, und Edgar wollte Isobol, Eure Mutter. Ihr musstet aus dem Weg geschafft werden.“
„Nachdem wir soeben die Gründe für unsere Fehde geklärt haben, würde ich gerne fortfahren, Euren Tod herbeizuführen.“
Mit einem überraschenden Streich seines Schwertes schlug Lucien eine klaffende Wunde in Garricks rechte Schulter. Wimmernd zuckte der andere Mann zusammen und presste seine Hand auf die Verletzung, um das ausströmende Blut aufzuhalten.
„Das tut sicher weh, Lord Garrick?“, fragte Lucien. Sein Tonfall klang höflich, was seine Worte umso gefährlicher machte. „Als ich von einem Euer Männer gefangengenommen wurde, verwundete er mich an derselben Stelle. Ich trage diese Narbe bis heute, zusammen mit vielen anderen. Aber das gehört zum Schicksal eines Kriegers, nicht wahr? Nun, diese eine Wunde bereitete mir erhebliche Schwierigkeiten. Genauer gesagt, starb ich fast dadurch, da sie tief war und nahe an einer Ader lag. Dennoch überlebte ich es, wie Ihr sehen könnt. Soll ich Euch zeigen, wo ich sonst noch verwundet wurde?“
Ein weiterer Schlag verletzte Garrick aufs Neue. Lucien runzelte in scheinbarer Besorgnis die Stirn. „Oh, wie ungeschickt von mir. Es war nicht genau dort, wo Euer Mann mich traf. Ich glaube, es war weiter links.“
Eine andere Wunde entstand so schnell, dass Garrick keine Chance besaß, die Klinge abzuwehren. „Aye“, sagte Lucien zufrieden.„Genau dort war es. Nun, diese Verletzung quälte mich nicht so lange, da …“
„Genug!“, kreischte Garrick mit schriller Stimme. In seinen Augen stand die nackte Angst
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