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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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näherte, an der sie mit Heywood stand, eng in eine der Türnischen des Pavillons gepresst. Die freie Hand des Earls tastete zum Degen, und Seraphina vernahm das leise Zischen von Stahl, als Heywood die Klinge aus der Scheide zog.
    „Komm heraus, Weib! Komm heraus. Verdammt …“
    Denleigh kam Schritt um Schritt auf sie zu. Es war eine Qual, still zu stehen und abzuwarten. Seraphinas Herz hämmerte schmerzhaft gegen ihre Rippen, so heftig, dass sie fürchtete, Denleigh würde es hören. Da legte der Earl seinen Arm fester um ihre Taille und gab ihr mit dieser beruhigenden Geste den Mut, ruhig zu bleiben, als Denleigh an ihnen vorüber stolperte, so nahe, dass er beinahe ihre Röcke gestreift hätte.
    „Großer Gott!“ Der Ton von Denleighs Schimpfkanonade hatte sich abrupt geändert, als ein breiter Streifen des silbrigen Mondlichtes zwischen zwei Wolken hindurchdrang und Malgreaves zusammengekrümmte Gestalt beleuchtete. Denleigh blieb stehen, neigte sich über den leblosen Körper, murmelte einen Fluch und rannte dann den Weg zurück, den er gekommen war. Seine zusammenhangslosen Schreie von Mord und Totschlag wurden fast unmittelbar von dem Geläut einer Glocke beantwortet, dann von lauten Rufen und von dem Geklirr der Hellebarden.
    „Kommt jetzt!“ Der Earl schüttelte Seraphina fast grob, als sie zitternd an seine Brust sank. Für einen Augenblick begriff sie nichts anderes, als dass Denleigh verschwunden und sie selbst außer Gefahr war. „Man darf Euch hier nicht finden. Kommt …“, wiederholte Heywood und zog sie mit sich.
    „Malgreave …“, begann Seraphina unsicher, als sie beinahe über seinen Leichnam gestolpert wäre.
    „Es ist zu spät, um noch etwas für ihn zu tun.“ Die Stimme des Earls war kalt, leidenschaftslos.
    Armer John, arme Nell. Seraphina spürte eine überwältigende Traurigkeit in sich aufsteigen, als sie einen Blick auf den Toten warf. Doch dann ergriff sie wieder quälende Angst, während der Earl sie auf die andere Seite des Rasens zog.
    „Er … er kam hierher, um Euch zu tr…treffen“, sagte sie und folgte Heywood durch ein Tor, das zu einer Allee führte. „Ha… habt Ihr …“ Sie brachte es nicht fertig, diese Frage zu vollenden. Sie war zu entsetzlich, um sie aussprechen zu können.
    „Nein“, gab der Earl barsch zurück. „Ich habe ihn nicht umgebracht! Warum sollte ich? Und Ihr?“
    „Ich?“ Seraphina lachte hysterisch. „Warum sollte ich wohl John Malgreave töten? Ich habe gestern Abend zum ersten Male mit ihm gesprochen.“
    „Vergesst es“, erwiderte der Earl kurz. „Beeilt Euch, ehe man uns beide arretiert.“ Er schob Seraphina durch einen Torbogen. „Wir müssen schnell fort von hier. In wenigen Minuten werden die Wachen den ganzen Park besetzt haben.“

12. KAPITEL
    Erst als sie den von Fackeln erleuchteten Teil des Schlossgartens erreicht hatten, schlug Heywood einen langsameren Schritt an und gestattete Seraphina, Atem zu holen.
    „Zum Teufel! Was habt Ihr nur angestellt?“, stöhnte er, als das flackernde Fackellicht den derangierten Zustand ihres Gewandes enthüllte. „Vielleicht überlegt Ihr beim nächsten Mal etwas genauer, ehe Ihr wieder ein Stelldichein verabredet.“
    „Ich hatte … keine Verabredung mit Denleigh! Ich habe … nach Euch gesucht!“, entgegnete Seraphina, immer noch atemlos. „Er ist mir gefolgt, und ich habe ihn dann in einen Springbrunnen geworfen …“
    „In einen Springbrunnen? Wie um alles in der Welt habt Ihr das angestellt?“
    „Durch einen Wurf, den ich vor vielen Jahren von Dickon gelernt habe“, murmelte Seraphina halblaut, denn sie fürchtete, der Earl würde darüber genauso entsetzt sein wie seinerzeit ihre Mutter.
    „Ihr habt Denleigh von den Füßen geholt?“ Heywood musste plötzlich husten.
    „Ja“, erwiderte Seraphina beleidigt. Sie war zu wütend, um das unterdrückte Lachen in seiner Stimme zu bemerken. „Und dann lief er mir hinterher … und dann …“ Die Stimme versagte ihr, als sie sich auf einmal wieder an John Malgreaves bleiches Gesicht erinnerte.
    „Nun gut, wir werden diese Frage auf später verschieben. Es werden gleich Leute bei uns sein.“ Heywood sprach auf einmal wieder mit großer Eindringlichkeit. „Wenn Euch irgendjemand fragt, so erklärt, dass wir auf der anderen Seite des Parks spazierengegangen sind, als wir den Alarm hörten, und dass wir hierher gekommen sind um zu erfahren, was geschehen ist. Wenn wir Glück haben, machen sie meine Leidenschaftlichkeit

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