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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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schützen würden. Ihre Schritte knirschten im frisch gefallenen Schnee. Adam würde es nie erfahren, und so konnte es ihn auch nicht kränken, dass sie ihm nicht gehorcht hatte.
    Thérèse und Angélique hatten ebenfalls nicht widerstehen können, wie sie sah, während sie sich zwischen den Bäumen hindurchschlängelte. Sie nickte den beiden einen Gruß zu, als sie sich näherte.
    „Auch hier, um das Spektakel zu beobachten?“, empfing Thérèse sie amüsiert. „Also, ich finde, sie sind tollkühn, ein solches Wagnis einzugehen, wenn Falaise schließlich ohne Mühe ausgehungert werden könnte, aber … Elise, meine Liebe, Ihr seht ängstlich aus! Ihr seid weiß wie der Schnee! Was ist Euch?
    „Ich … ich mache mir nur Sorgen um … um meinen Gemahl“, antwortete Elise, den Blick auf die Szene vor ihr gerichtet. Auf welchen dieser Belagerungstürme würde Adam klettern?
    „Unsinn! Entweder sie kommen über die Mauer, oder die Verteidiger von Falaise schlagen sie zurück! Es wird ein paar angeschlagene Köpfe und etwas verletzten Stolz geben, und dann ziehen sie sich zurück, um zu warten, bis … Kruzifix, Angélique, schaut nur – Elise weint!“
    „Macht Euch nicht lustig über sie, Thérèse“, sagte Angélique ernst.
    Thérèse kränkte der Vorwurf.„Für dich Lady Pilcher!“, entgegnete sie scharf, „oder hast du vergessen, dass du noch vor wenigen Wochen eine Dirne in Caen warst? Ich habe es jedenfalls nicht vergessen!“
    „Und ich habe nicht vergessen, dass Ihr lediglich die Witwe eines Bürgers wart und keine Lady“, erwiderte Angélique, nicht im Mindesten eingeschüchtert.
    „Bitte, lasst uns zu einem solchen Zeitpunkt nicht streiten“, bat Elise. „Thérèse, Ihr redet, als wäre das hier nicht mehr als ein Turnier! Macht Ihr Euch keine Sorgen um Sir George? Wenn Ihr Euch schon nicht um ihn sorgt, habt Ihr Euch je Gedanken darüber gemacht, was aus Euch wird, wenn er getötet werden sollte?“
    Thérèse zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht einmal, ob Sir George überhaupt dabei ist“, erklärte sie. „Er gehört nicht gerade zu der mutigen Sorte. Aber seht nur, da ist Sir Adam, Elise! Er klettert den mittleren Belagerungsturm hinauf.“
    Elise hob die Hand schützend gegen die Nachmittagssonne vor die Augen und sah, dass drei Belagerungstürme in gleichmäßigen Abständen zur Südmauer von Falaise gerollt worden waren. Jeder der mit Rädern versehenen vierstöckigen Türme war an den Seiten und oben mit wassergetränkten Häuten bedeckt, um zu verhindern, dass die Bauten in Brand gesetzt wurden, während die Männer vom unteren Stockwerk nach oben kletterten.
    Das Ziel der Angreifer auf den Türmen war, den Mauergang von den Gegnern zu befreien, sodass die Soldaten von den Belagerungstürmen auf die Mauer gelangen konnten.
    Dichte Reihen von französischen Waffenknechten, ausgerüstet mit Spießen, Hellebarden und Kurzschwertern für den Nahkampf, warteten auf dem Mauergang, während sich die oberste Plattform des mittleren Belagerungsturms mit Kämpfern füllte, die ihre Schwerter gezogen hatten.
    Unter ihnen war auch Adam, der Elise den Rücken zuwandte, aber leicht erkennbar war an seinem weißen Waffenrock mit dem schwarzen Falken-Emblem. Vor ihm fand ein Kampf auf Leben und Tod zwischen einem Engländer und einem französischen Soldaten statt und hinderte ihn daran, auf die Mauer hinüberzuspringen. Es war offensichtlich, selbst aus dieser Entfernung, dass er mehr als bereit war, seinerseits den Kampf aufzunehmen.
    „Seht nur! Die anderen beiden …“, rief Angélique und deutete aufgeregt mit der Hand.
    Reihen entschlossener Verteidiger stürzten sich auf die beiden anderen Belagerungstürme, duckten sich, stießen und stemmten sich gleichzeitig gegen die hohen Türme, während Bogenschützen und Schwertkämpfer die Attacke der Angreifer abwehrten und ihre Männer zu decken versuchten. Viele von ihnen wurden durch Keulenschläge und Schwerthiebe getötet, während sie sich bückten, um ihre Aufgabe auszuführen, aber sie wurden ebenso rasch durch nachrückende Kameraden ersetzt.
    Elise nahm benommen wahr, dass Angélique neben ihr auf die Knie gesunken war und betete. Thérèse lief bereits vorwärts und näherte sich dem Schauplatz des Geschehens.
    Schreckensschreie wurden laut, als die schwerfälligen Türme zu schwanken begannen. Das Knacken und Krachen von Holz war zu hören, und Elise schlug entsetzt die Hand vor den Mund. Und dann, während sie starr vor Angst

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