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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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ihm das gleichgültig sei. Er hoffte nur, dass der König nie entdecken würde, wie sehr diese Frau Anthony zum Narren gehalten hatte.
    Die Tür wurde geöffnet, und Oliver kam herein. Er wirkte erschöpft.
    „Wann brechen wir auf?“, fragte er.
    Anthony ließ sich in den Stuhl zurückfallen. „Ich möchte Euch um einen Gefallen bitten.“
    Oliver verdrehte die Augen. „Das habe ich vermutet.“
    „Werdet Ihr Euch um sie kümmern?“
    Oliver warf ihm einen verständnisvollen Blick zu. „Sie hat Euch schwer getroffen, nicht wahr?“
    Anthony antwortete nicht.
    „Natürlich, mein Freund“, fuhr Oliver nach einer Weile fort. „Ich werde sie mitnehmen. Aber wollt Ihr nicht nach London zurückkehren?“
    „Nicht direkt. Ich werde dem König per Boten einen Bericht schicken. Mir ist jetzt nicht nach dem Hofleben zumute.“
    „Was gedenkt Ihr zu tun?“
    Anthony zuckte die Schultern. „Ich werde wahrscheinlich für ein paar Wochen nach Frankreich reisen.“ Seine Stimme klang rau. „Wer weiß, vielleicht besuche ich meine liebe Mutter und danke ihr für die Lebensweisheiten, die sie mir vermittelt hat.“
    „Das Reisen wird Euch guttun.“ Oliver nickte zustimmend. „Ihr werdet Euch durch die Ablenkung sicher erholen. All diese Balladen, in denen die Leute vor Liebeskummer sterben, sind bloßer Firlefanz. Irgendwann heilen die Wunden. Ich bin ein lebendes Beispiel dafür.“
    „Und wie ist es um die Heilung eines vergifteten Herzens bestellt?“, fragte Anthony bitter.
    „Es dauert ein wenig länger, aber es wird auch gesund“, bestätigte Oliver finster.
    Anthony seufzte. „Wird Sarah Fairfax hierher gebracht?“
    „Ja. Ihr habt gesagt, dass ihr Onkel sie sehen möchte. Werdet Ihr es schaffen, ihr noch einmal gegenüberzutreten? Oder wollt Ihr jetzt gleich aufbrechen?“
    „Nein, ich kann es ertragen, ihr verräterisches Gesicht noch einmal zu sehen. Solange ich sicher sein darf, dass es das letzte Mal sein wird.“
    Es klopfte an der Tür, und zwei Wachen traten ein, die Sarah zwischen sich festhielten. Sie trug immer noch die Männerkleidung von der vorigen Nacht. Ihr Gesicht war mit Schmutz verschmiert.
    „Warum habt Ihr der Frau nicht erlaubt, sich zu waschen?“, fragte Anthony.
    Einer der Wachen antwortete: „Captain Kempthorne hat gesagt, wir sollen die Gefangene nicht aus dem Zimmer lassen, Mylord.“
    Draußen waren Geräusche zu hören. Thomas Fairfax kam die Holztreppe zur Tür herauf. „Was bedeutet das alles?“, fragte er erbost.
    Anthony spürte rasende Kopfschmerzen. „Sir Thomas, es tut mir leid, aber ich muss Euch mitteilen, dass Eure Nichte wegen Straßenraubs verhaftet worden ist.“
    Fairfax blickte Sarah verwundert an. Anthony fuhr fort: „Sie wird dringend verdächtigt, zusammen mit Henry Partridge unschuldige Leute an der Old North Road ihrer Wertsachen beraubt zu haben.“
    Das Gesicht von Thomas Fairfax wurde aschfahl. „Henry Partridge?“, fragte er verwirrt.
    „Ja, der Verehrer Eurer Nichte.“
    Fairfax schüttelte bestürzt den Kopf und drehte sich zu Sarah um. „Was geht hier vor, Sarah, meine Liebe?“
    In Sarahs Augen schimmerten Tränen, als sie ihren Onkel ansah. „Sprecht bitte weiter, und erzählt ihnen von Henry Partridge, Onkel! Es ist sinnlos, zu versuchen, es noch länger geheim zu halten.“
    Thomas Fairfax wandte sich an Anthony. „Henry Partridge war nur ein Name, den meine Nichte törichterweise erfunden hat. Der Mann, von dem Ihr wohl sprecht, ist Jack Fairfax, Sarahs Bruder.“
    „Ihr Bruder?“, fragten Oliver und Anthony gleichzeitig.
    Anthony blickte Sarah durchdringend an. „Euer Bruder?“, fragte er überrascht.
    „Ja“, sagte sie, und sie sah Anthony wütend an. „Der junge Mann, den Eure Leute gestern Nacht blutig geschlagen und ins Gefängnis geschleppt haben, ist mein Bruder.“

12. KAPITEL
    Im Königspalast von Whitehall, Juni 1666
    I ch sehe, mein Freund, dass Ihr Euch schließlich trotz Eures katastrophalen Scheiterns in Yorkshire entschlossen habt, mir unter die Augen zu treten.“ Als Anthony die offensichtlich verärgerte Stimme von König Charles hörte, drehte er sich um und grüßte ihn mit einem Lächeln. Seine Majestät war ohne Fanfarenstoß eingetreten. In der riesigen Empfangshalle erwartete ihn eine große Ansammlung von Menschen. Anthony senkte das Knie.
    „Bitte erhebt Euch“, sagte König Charles. „Kommt, und umarmt mich, Lord Rutledge.“ Er breitete die Arme aus, und Anthony stand auf, um seiner

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