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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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sie hervor. Ihre Wangen waren jetzt zorngerötet. „Ich bin abgrundtief enttäuscht. Bis jetzt hatte ich inständig gehofft, Ihr wärt von einer holländischen Fregatte in Stücke zerfetzt worden.“
    Anthony lächelte unwillkürlich. Sarah hatte nichts von ihrer Energie verloren, obwohl sie, wie Jack schon erzählt hatte, allzu schmächtig und kränklich aussah. „Es ist mir gelungen, mich bis jetzt aus diesem Krieg herauszuhalten. Wisst Ihr, ich habe nämlich noch einige Angelegenheiten in der Welt der Lebenden zu Ende zu bringen.“
    Stolz hob sie den Kopf. Ihre Blicke trafen ihn wie Blitze. „Sicher nicht mit mir. Unsere Beziehung ist in jeder Hinsicht schon seit Langem beendet.“
    „Vielleicht nicht.“ Sein Pulsschlag beschleunigte sich, als er sie musterte. Auch in schmutzigen Kleidern und mit blasser, durchscheinender Haut stellte sie noch eine beeindruckende Persönlichkeit dar. Ihre klassische Schönheit hatte nicht gelitten. Langsam ging er auf sie zu.
    „Lasst mich in Ruhe, Anthony!“
    Abwehrend hielt sie die schlanke Hand hoch. Aber der Baron wusste jetzt, dass er sie schließlich, ganz gleich was geschah, wieder für sich gewinnen musste. „Leider gibt es ein Problem. Es scheint, ich kann einfach nicht von Euch lassen.“
    Er war eine Armlänge von ihr entfernt, und das Herz pochte schmerzhaft in seiner Brust. „Auch wenn mich der Teufel selbst wegjagen würde, könnte ich Euch nicht vergessen“, erwiderte er beschwörend und nahm sie trotz Gegenwehr in die Arme.
    Plötzlich leistete sie keinen Widerstand mehr. Sanft berührte er mit den Lippen die ihren. Sie öffnete den Mund. Er küsste sie leidenschaftlich und genoss es, sie zu spüren. Sie hielten sich fest umarmt. Trotz des Begehrens, das in ihm aufkam, nahm er wahr, wie zerbrechlich sie sich in dem schweren Wollgewand anfühlte.
    Eine Woge von Schuldgefühlen durchströmte ihn. Warum hatte er so viele Monate gebraucht, um sich über seine Gefühle für Sarah klar zu werden und zur Besinnung zu kommen? Wie hatte er sie nur dem schmutzigen Gesindel überlassen können, das ihre Zelle bewachte? Nicht auszudenken, wenn sie ihr wehgetan hatten!
    Anthony drehte den Kopf, als plötzlich jemand mit einem Zinnbecher über die Gitterstäbe der Tür kratzte.
    „Es freut mich, zu sehen, dass Ihr Euch vergnügt, Mylord. Aber Ihr solltet bald zum Abschluss mit der Dame kommen. Ich kann Euch nämlich nur noch wenige Minuten Zeit gewähren.“
    Anthony hätte dem Wärter am liebsten die Zähne herausgeschlagen. Aber er blieb äußerlich ganz ruhig. Er wandte sich von Sarah ab, ging rasch zur Tür und sprach mit leiser, aber eindringlicher Stimme:
    „Guter Mann, solltest du noch einmal die maßlose Frechheit besitzen, unaufgefordert diesen Raum zu betreten, hat dein letztes Stündchen geschlagen. Hast du mich verstanden?“ Bevor der Mann reagieren konnte, hatte der Baron den Säbel aus der Scheide gezogen und ihm die Spitze auf die Brust gesetzt.
    Anthony sah, wie sich Schweißperlen auf dem Gesicht des Wächters bildeten. Der Gedanke, dass dieser widerliche Kerl Sarah Tag und Nacht hatte beobachten können, ließ Anthony fast übel werden. Er drehte sich wieder zu Sarah um. „Haben Euch die Wachen in irgendeiner Weise belästigt, Sarah? Haben sie Euch wehgetan?“
    Sarah blickte ihn an und wollte antworten, aber zu seinem Schrecken knickten ihr die Knie ein. Sie sackte zusammen. Rasch sprang er an ihre Seite und hob sie hoch. „Sarah!“, rief er erschrocken. „Was ist los? Ist Euch unwohl?“
    Widerwillig bettete er sie auf die schmutzige Pritsche, die im Raum stand. Er wünschte, er könnte sie sofort von hier wegbringen. Aber erst musste er sie dazu veranlassen, dass sie sich seinen Heiratsantrag anhörte. Ihre Reaktion auf seinen Kuss war zwar ermutigend gewesen, aber jetzt blickte sie ihn wieder mit demselben feindseligen Gesichtsausdruck wie anfangs an.
    „Was tut Ihr hier eigentlich, Anthony?“, fragte sie.
    Er musste versuchen, sie irgendwie zu beeindrucken. Zärtlich strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und sagte sanft: „Ich bin hierhergekommen, um Euch zu befreien.“
    Ihr Lachen klang zynisch. „Falls Ihr es vergessen habt, Lord Rutledge, der König hat andere Pläne mit mir. Wenn es nach den Anklägern geht, wird man mir schon bald den Kopf abschlagen.“
    Bei dieser Vorstellung zuckte er zusammen. Unwillkürlich richtete er den Blick auf ihren schlanken Hals. Übelkeit stieg in ihm hoch. „Das wird nicht geschehen, Sarah. Ihr

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