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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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viel benutzten Seite.
    Der Sprung des weißen Tigers.
    Stöhnend schloss Sarah die Augen. Sie musste die Einzelheiten unter der Überschrift nicht lesen. Ihre Fantasie zeichnete eigene Bilder. Weißer Tiger. Grüner Drache. Himmel und Erde. Licht und Dunkelheit. James' dunkler Kopf, der sich über ihre weiße Brust beugte.
    "Aber, Miss Abernathy. Sie überraschen mich."
    Sarah riss die Augen auf. Verlegen sah sie das Objekt ihrer ungehörigen Gedanken an der Tür stehen. Amüsiert ließ James den Blick zwischen ihr und dem aufgeschlagenen Buch hin und her wandern.

11. Kapitel
     
    Sarah starrte Straithe an, wie gelähmt, weil er sie mit dieser ungewöhnlichen Literatur ertappt hatte.
    Grinsend verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Türrahmen. In seinem Haar, das der Wind zerzaust hatte, glitzerte das Salzwasser, so dass es schimmerte wie das Meer in einer mondhellen Nacht. In dem schneeweißen Hemd, der engen braunen Hose und den hohen Stiefeln sah er genauso aus wie der wilde Schurke, als der er sich vor der Welt gern präsentierte.
    "Ich wollte dich nur warnen. Ein Sturm ist im Anzug. Aber wie ich sehe, hast du etwas gefunden, mit dem du dich beschäftigen kannst, abgesehen von Wind und Regen."
    Sarah wurde vor Verlegenheit so rot wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie wusste, die einzige Möglichkeit, dieser Situation mit einem Rest von Würde zu entkommen, war, seinen Neckereien direkt zu begegnen. Sie nahm das ungehörige Buch und durchschritt den Salon.
    "Ich denke, das gehört deiner Mannschaft. Mein Bruder hat es gefunden."
    Straithe ließ die Arme sinken.
    "Das hat er nicht!"
    "Doch, das hat er."
    Er wünschte jeden seiner Männer zur Hölle und schob sich das Buch in den Gurt. "Hat der Junge es gelesen?"
    "Nein, aber ich muss dich bitten, dafür zu sorgen, dass deine Mannschaft dergleichen Dinge in Zukunft besser versteckt."
    Vielleicht lag es daran, dass sie ihre Lippen so missbilligend vorschob, dass der Teufel James packte. Oder es lag an dem kühlen Glanz in ihren braunen Augen. Er wollte verdammt sein, wenn sie nicht wieder versuchte, ihn auf Distanz zu halten, so wie sie es schon die ganze Woche über getan hatte. Doch diesmal würde er ihr das nicht durchgehen lassen. Schließlich hatte er sie gerade auf frischer Tat ertappt mit einer Ausgabe der den Männern so kostbaren Liebeskunst.
    "Hast du in dem Buch gelesen, Sarah?"
    "Sei nicht albern!"
    "Du weichst meiner Frage aus."
    "Ich habe nur ein oder zwei Seiten überflogen", gestand sie widerstrebend. "Ehe ich erkannte, was genau es beinhaltet."
    James zog eine Braue hoch. "Du hast verstanden, was du gelesen hast, oder? Alles?"
    Ihre Wangen wurden dunkelrot. "Nein, natürlich habe ich nicht alles verstanden, und ich weigere mich, noch länger darüber zu sprechen. Also, wie war das mit dem Sturm, den du erwähntest?"
    Mit boshaftem Entzücken ignorierte James ihre Frage und kehrte zu seiner zurück. "Welchen Teil hast du nicht verstanden? Den mit den beiden Eseln im dritten Mond des Frühlings? Oder den mit den Affen im Zimtbaum?"
    Sie warf ihm einen Blick zu, der bis tief in sein Innerstes eindrang. Mit diesem Blick verschwand die brave, prüde Miss Abernathy, und an ihrer Stelle erschien die Frau, die James im "Haus der tanzenden Blüten" so kühn gegenübergetreten war. Dasselbe Geschöpf, das atemlos in seine Arme gesunken war nach der Schlägerei mit den chinesischen Schmugglern. Die Frau, die James begehrte, so schmerzhaft, dass es mit jedem Tag schlimmer wurde.
    "Vielleicht kann ich dir die Teile erklären, die dich verwirren", bot er ihr an, und seine Augen funkelten dabei. "Alle, wenn du willst, außer dem mit den rückwärts fliegenden Enten. Das entzieht sich jedem Erklärungsversuch."
    Sarah focht einen kurzen Kampf mit sich selbst aus. Ihr Gefühl für Sitte und Anstand, für das, was sich ziemte, alles das drängte sie, diesen Halunken eiskalt zurechtzuweisen, weil er den Inhalt dieses abscheulichen Buches überhaupt nur erwähnt hatte. Aber ihr Sinn für Komik, der gleich unter ihrem so braven Äußeren lauerte, gewann die Oberhand. Zusammen mit Straithes spöttischem Lächeln.
    "Wie schade", erwiderte sie mit einem Achselzucken. "Und gerade diese Passage hätte mich besonders interessiert. Nun, vermutlich muss ich es mir selbst ausdenken."
    "Nein, Sarah", entgegnete er mit einer Stimme, die es ihr eiskalt über den Rücken laufen ließ. "Das musst du nicht. Ich werde gern versuchen, es dir zu zeigen."
    Ehe

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