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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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abzuwischen. Diesmal mussten sie Trost woanders suchen, bis …
    Sie öffnete die Augen. Bis wann?
    "Was meinst du, wie lange wird es dauern, bis die Phoenix uns findet?"
    James drehte sich um und sah sie an. Er sprach langsam, um den Schlag für sie zu mildern, doch seine Worte trafen sie trotzdem direkt ins Herz.
    "Vielleicht in ein paar Tagen. Oder ein paar Wochen. Oder nach mehreren Jahren. Oder niemals, Sarah."
    Sie fühlte, wie sie erbleichte. James presste die Lippen zusammen, doch er fuhr mit derselben ruhigen Stimme fort: "Der malaiische Archipel erstreckt sich über viele tausend Meilen und umfasst mindestens genauso viele Inseln und Atolle. Einige, wie dieses hier, sind zu klein, um auf irgendwelchen Karten zu erscheinen."
    "Gütiger Vater im Himmel!"
    "Liam kann es sich nicht leisten, zu lange nach uns zu suchen, Sarah. Die größeren Inseln werden von den schlimmsten Räubern, die je die See befuhren, bewohnt. Er würde das Schiff und seine Passagiere großen Gefahren aussetzen, wenn er in einem dieser Piratennester anlegte."
    "Aber dann wird doch gewiss ein anderes Schiff kommen, oder?" fragte sie mit einem verzweifelten Unterton.
    James schüttelte den Kopf. "Wir haben Kanton außergewöhnlich früh im Jahr verlassen. Die meisten Handelsschiffe werden dort vor Anker liegen, bis die Zeit des Monsuns vorüber ist. Wir können nicht darauf hoffen, dass in nächster Zeit ein europäisches Schiff vorbeikommt, das uns aufnimmt."
    "Was …" Sie rang nach Luft. Sie würde nicht in Panik ausbrechen. Ganz gewiss würde sie das nicht tun. "Was sollen wir also tun?"
    "Wir werden es uns bequem machen", erwiderte er achselzuckend.
    "Hier?" flüsterte sie, als hätte er einen anderen Ort meinen können.
    Er blickte zum Strand, dann wieder zu Sarah.
    "Es ist gar nicht so schlimm. Wir haben jede Menge Mangos, Kokosnüsse und Lychees zum Essen, zusätzlich zu den Fischen und Vögeln, die wir fangen können. Durch den Monsunregen mangelt es uns nicht an Trinkwasser, und sogar Wasser zum Baden können wir auffangen. Wir können durchhalten, solange wir müssen."
    Solange wir müssen!
    Sarah schwieg, erschüttert von dem Ausmaß ihrer Isolation. Das Rauschen des Ozeans wurde lauter, bis es sie ganz erfüllte. Die Panik, die sie eben noch so sehr bekämpft hatte, durchbrach alle Barrieren. Sie stieg ihr in die Kehle und drohte sie zu ersticken. Sie war gefährlich nahe daran, in Tränen auszubrechen, als James aufstand.
    Er streckte ihr die Hand entgegen. Sie sah seine kräftigen, leicht gebogenen Finger. Eine schwielige Handfläche. Eine weiße, fast verblasste Narbe.
    Langsam hob Sarah ihren Arm. Er umfasste ihre Handgelenke, und mit seiner Hilfe stand sie auf.
    Geistesabwesend stellte sie fest, dass sie barfuß war. Sie hatte ihre Schuhe im Meer verloren, und auch ein Stück von ihrem Trauerkleid. Der zerrissene Ärmel bot ihren bloßen Arm der Sonne dar. Der Saum war aufgetrennt, so dass der Rock auf einer Seite hinabhing und eine schiefe Schleppe bildete. Starr und steif von dem getrockneten Salzwasser, kratzte der Stoff überall dort, wo er ihre Haut berührte.
    Ohne darauf zu achten, versuchte Sarah einen vorsichtigen Schritt. Doch ihre zitternden Beine weigerten sich, sie zu tragen. James zog sie in seine Arme, und dankbar ließ sie sich gegen ihn sinken. Sie lehnte sich mit dem Rücken an seine Brust, er legte die Arme um ihre Taille, und so betrachteten sie die See, die sich weit und grenzenlos vor ihnen erstreckte.
    Sie würde nicht in Panik geraten. Ganz bestimmt würde sie das nicht tun.
    Sie zwang sich, nur daran zu denken, dass sie sich in Sicherheit befanden. Für den Augenblick jedenfalls. Beinahe wäre es ihr gelungen, das Beben zu unterdrücken, das sie von Kopf bis zu den Zehen zu erschüttern drohte, als James' Stimme ihre Konzentration durchdrang.
    "Weißt du, es hat einiges für sich, auf diesem unbekannten Korallenriff schiffbrüchig geworden zu sein."
    Sarah ließ ihren Blick zweifelnd über das kleine Atoll schweifen. "Ach ja?"
    "Denk doch mal nach", flüsterte er ihr ins Ohr. "Wir haben alle Zeit, die wir brauchen, um die Schwierigkeiten der rückwärts fliegenden Enten zu meistern."
    Sie sprang förmlich aus seinen Armen und drehte sich herum. Gewiss hatte sie sich verhört.
    Doch das hatte sie nicht. Er lächelte breit. "Ein Wort von dir genügt, und ich fahre mit der Demonstration fort, die ich an Bord der Phoenix begonnen habe."
     
    Den Rest des Tages verbrachte Sarah damit, sich abwechselnd

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