Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
Vom Netzwerk:
armen Geschöpfe.“
    Caldbeck legte seine Serviette aus der Hand. „Ich kümmere mich sofort darum. Hat man den Friedensrichter benachrichtigt?“
    „Ja, Mylord. Als ich davon hörte, habe ich sofort einen Reitknecht zu Lord Arncliff geschickt.“
    „Ich werde dich begleiten.“ Catherine sprang auf. „Ich will mich um die Kinder kümmern.“
    Caldbeck überlegte einen Augenblick, ehe er nickte. „In Ordnung.“
    Catherine brauchte nur einige Minuten, um zu ihrem Schlafzimmer zurückzulaufen und das Reitkostüm anzuziehen. Inzwischen wurden die Pferde gesattelt.
    Caldbeck hob sie in den Sattel, und sie ritten schweigend zu den immer noch qualmenden Überresten des Cottages der Witwe. Der Wind, der den Brandgeruch zu ihnen herübertrug, war noch stürmischer geworden und trieb ständig neue Wolken über das Land. Die feuchtkalte Luft drang durch Catherines Kleidung und ließ sie frösteln. Ihren Augen bot sich tatsächlich ein trostloser Anblick. Der Friedensrichter, etliche Pächter aus Wulfdale und einige Gutsbesitzer aus der Umgebung standen schweigend im verwüsteten Garten des Cottages.
    Nachdem man sich begrüßt hatte, blickte Caldbeck in die Runde. „Wann ist das geschehen?“
    „In der Nacht, Mylord.“ Ein Mann im Arbeitskittel trat vor. „Ich wollte das Vieh füttern, und nachdem ich damit fertig war, sah ich den Rauch. Da dachte ich, ich schaue am besten mal nach.“ Er machte eine weit ausholende Armbewegung. „Und dann sah ich dies hier.“
    „Ist der Leichnam schon geborgen worden?“
    „Nein, Mylord. Aber Ihr könnt sie dort drüben liegen sehen. Sind sowieso nur noch Knochen übrig geblieben.“
    Catherine reckte den Hals, um dorthin zu schauen, wohin der Mann gedeutet hatte, aber Caldbeck ritt nach vorn und versperrte ihr den Blick auf das Cottage. Verärgert versuchte sie, an ihm vorbeizukommen, aber er ließ es nicht zu. Innerlich fluchte sie undamenhaft. Er brauchte sie gar nicht so zu bevormunden.
    Dann fiel ihr der Hahn ein.
    „Ich habe letzte Nacht einen Hahn schreien hören. Gewiss hat er das Feuer gesehen und es für die Morgendämmerung gehalten.“
    Die Pächter wurden unruhig.
    Charles musterte die Menschenmenge mit eisigen Blicken. „Hat niemand sonst den Hahn gehört?“
    Es herrschte betretenes Schweigen, bis eine Frau sich schließlich ein Herz fasste. „Jawohl, Mylord. Ich habe ihn gehört, aber …“
    Alle anderen vermieden es, Caldbeck anzusehen.
    „Und natürlich hat niemand es gewagt, aufzustehen und einmal aus dem Fenster zu schauen.“ Schwang nicht ein verärgerter Unterton in Charles’ Stimme mit?
    Ein allgemeines Kopfschütteln war die Antwort.
    Ehe er fortfahren konnte, meldete sich Catherine zu Wort. „Sind ihre Kinder in Sicherheit?“
    Der Pächter nickte. „Jawohl, Mylady. Sie haben die Nacht im Haus ihres Großvaters verbracht. Es liegt fast am Ende der Straße.“
    „Hat schon jemand Mrs Askriggs Vater die Nachricht überbracht? Nein? Gut, dann müssen wir das als Nächstes tun.“ Charles sah zu dem stämmigen, grauhaarigen Friedensrichter hinüber. „Ist dann alles klar?“
    „Ja, Mylord. Ziemlich eindeutig.“ Lord Arncliff schüttelte traurig den Kopf. „Es ist eine Schande. Eine tüchtige Frau. Gut aussehend dazu, wenn auch … Nun ja, es ist schon ein Jammer.“
    Charles und Catherine überließen alles Weitere dem Friedensrichter und ritten die Straße entlang zu dem kleinen Cottage. Es war zwar eine armselige alte Hütte, aber der Hof machte einen ordentlichen Eindruck. Caldbeck klopfte und ein alter, gebeugter Mann öffnete die Tür. Hinter ihm spähten ein kleines Mädchen, das wohl sechs Jahre alt sein mochte, und ein etwas jüngerer Knabe hervor. Schnell stellte sich heraus, dass es keine einfache Aufgabe sein würde, dem Alten klarzumachen, was geschehen war.
    Catherine konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass die Kinder so unvermittelt die grausame Wahrheit über den Tod ihrer Mutter erfahren sollten. Sie berührte leicht Caldbecks Ärmel. „Charles, lass mich mit den Kindern einen Spaziergang machen. Inzwischen kannst du ihrem Großvater alles erklären.“
    Er nickte zustimmend, und sie bedeutete den Kindern, ihre Umhänge zu holen und mit ihr zu kommen. Mit ängstlich aufgerissenen Augen folgten sie ihr, und Catherine führte sie schnell außer Hörweite. Jetzt, da sie vor der Aufgabe stand, den Kindern beizubringen, dass ihre Mutter gestorben war, wusste sie nicht, wie sie es anfangen sollte. Wie, um alles in der Welt, sagt

Weitere Kostenlose Bücher