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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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wie ich es versprochen hatte. Es ist eine Hündin.“
    „Oh, gebt sie mir!“ Das winselnde Hündchen wanderte von einer Hand zur anderen. Genevra hielt es hoch, um es genauer zu betrachten, die schmale, lange Nase, das rosa Bäuchlein und die lange Zunge, die ihr jetzt liebevoll das Gesicht leckte. Sie lachte begeistert auf und drückte den kleinen Körper fest an sich. „Danke! Ich habe sie jetzt schon ins Herz geschlossen! Wie alt ist sie? Und wie heißt sie?“
    Roberts Lächeln war ungewöhnlich nachsichtig, wenn man bedachte, was in den letzten Tagen vorgefallen war. „Sie ist zehn Wochen alt, hat bisher noch keine Erziehung genossen und auch noch keinen Namen. Ihr könnt sie rufen, wie es Euch beliebt.“
    „Sie ist also die Tochter von Cain und Abels Schwester“, überlegte Genevra. „Wir dürfen nicht zulassen, dass sie von einem von beiden gedeckt wird, wenn sie läufig ist.“
    „Nein. Wir müssen auf die Hündin achtgeben und sie mit einem anderen Hund zusammenbringen.“
    Liebevoll spielte Genevra mit den Ohren des Hundes, während sie sich so unpersönlich mit Robert über die Zukunft des kleinen Welpen unterhielt. Auch Meg und Annys streichelten und tätschelten das Hündchen. Sein Fell war grau, ohne Streifen oder Schecken, noch sehr hell, mit der Zeit würde es sicher nachdunkeln. Schließlich lächelte sie. „Ich habe mir so sehr einen Hund gewünscht, und Ihr habt mir dieses wimmernde Bündel gebracht. Ich werde sie Whimsy nennen.“
    Er lachte und wirkte ganz entspannt. „Nun denn, Whimsy“, wandte er sich an das Hündchen, „du musst nun lernen, auf den Namen zu hören, den dir deine Herrin gegeben hat.“ Er kraulte sie unter dem Kinn. Schon jetzt schien auch er das Tier lieb gewonnen zu haben. „Und benimm dich zu deinen älteren Gefährten.“
    „Was halten wohl Cain und Abel von ihr?“, fragte Genevra und setzte den Welpen auf den Boden. Die beiden Hunde hatten bereits eifersüchtig beobachtet, wie sich die Aufmerksamkeit aller auf das Kleine richtete. „Wo war sie denn gestern?“
    „In den Ställen“, sagte er ruhig. „Mein Pferdeknecht hat sie in einem Korb hierher gebracht, und da ich gestern mit anderen, gewichtigeren Dingen beschäftigt war und den Welpen vergessen hatte, hat er mich erst heute Morgen daran erinnert.“
    Zu Genevras Erleichterung ertönte die Glocke, die alle zum Mahl rief. Sie war glücklich, aus dieser Situation zu entkommen, die durch die Anwesenheit anderer noch peinlicher war.
    Der kleine Hund, der seinen Vater Cain beschnüffelt hatte, bellte, als er den ungewohnten Ton hörte. Gelassen erhob sich Cain, um seinem Herrn zu folgen, und betrachtete seinen Sprössling mit geduldiger Herablassung. Abel sah den neuen Nebenbuhler weniger gelassen und schnappte nach ihm, als er vorbeiging.
    Whimsy nahm keine Notiz von dieser Drohung, sondern stolperte hinter den beiden großen Hunden her. Am oberen Ende der Treppe blieb sie hilflos stehen. Als Genevra hinzukam, winselte sie leise und flehentlich und blickte erwartungsvoll auf.
    „Nun gut, Whimsy.“ Genevra bückte sich und hob ihren Hund hoch. „Du solltest aber jetzt schnell wachsen und größer werden!“
    Als sie die Stufen zum Rittersaal hinabstieg, spürte sie eine neue, wenn auch noch schwache Hoffnung in sich aufsteigen. Sie frohlockte und drückte den Hund fest an sich. Robert hatte an sie und sein Versprechen gedacht, obwohl ihn der Zorn und die Angst über Drogos Absichten bedrückten. Diese Erkenntnis gab ihr Mut.
    Nach außen hin war ihre Beziehung wieder so, wie sie vor Roberts Abreise nach Thirkall gewesen war. Trotzdem gab es viele Unterschiede.
    Er verbrachte die Nächte bei Genevra im Bett, schlief jedoch nicht mehr so oft mit ihr. Wenn er es tat, dann zügelte er seine Begierde. Es kam nicht wieder zu solch einem Ausbruch der Leidenschaft wie an jenem Nachmittag seiner Rückkehr.
    War es, weil er dem Kind nicht schaden wollte oder aus einem anderen Grund? Genevra wusste es nicht. Sie hatte indes das Gefühl, dass ihre Vereinigung nur mehr oberflächlich war. Robert zeigte weniger zärtliche Gefühle und suchte bloß seine eigene Befriedigung. Und Genevra begegnete ihm nur noch mit geringer Leidenschaft.
    Er achtete auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden und passte auf, dass sie keine anstrengenden Ritte unternahm. Doch oft galoppierte er davon, gefolgt von seinen Begleitern, und blieb der Burg den ganzen Tag fern, manches Mal sogar die ganze Nacht. Sie fand heraus, dass er bei

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