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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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grünen Augen.
    „Ich beuge mich selbstverständlich dem guten Urteilsvermögen meiner Tante. Können wir nicht einen Waffenstillstand ausrufen, Miss Grey? Schließlich haben wir uns doch vorhin, nachdem Sie von Ihrem Glück erfahren haben, ganz gut verstanden, oder?“
    Ja, er hatte es sich erlaubt, sich in ihrer Gegenwart zu entspannen, nur noch die unschuldige junge Dame zu sehen, die durch widrige Umstände gezwungen wurde, für sich selbst einzustehen. Er hatte zugelassen, dass sie ihn durch die Art und Weise, wie sie auf die Konfrontation mit dem Anwalt reagiert hatte, vollkommen eingewickelt hatte. Das Gefühl ihres flatternden Pulses unter seinen Fingerspitzen kehrte zurück, und er ballte die Hände, um das Beben zu unterdrücken.
    Sichtlich zögernd nickte sie, hielt seinem Blick jedoch stand. Sie waren sich so nahe, dass sie den Kopf unangenehm weit in den Nacken legen musste, um ihn anzusehen, sie bewegte sich indes nicht von ihm weg. Nick überkam plötzlich das Gefühl, als würde sie seine Aufmerksamkeit bannen, ihn von etwas ablenken wollen, das sie verzweifelt zu verbergen suchte.
    Er unterbrach den Augenkontakt, trat abrupt einen Schritt zurück und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Nichts.
    „Überzeugt davon, dass ich nicht das Silber gestohlen habe?“, fragte sie eisig. Sie bückte sich, hob ihre Haube auf und befestigte die Bänder mit einem Ruck. „Dieser Waffenstillstand hat ja nicht lange gehalten, oder, Mylord?“
    „Der Waffenstillstand wird so lange anhalten, wie ich davon überzeugt bin, dass Sie nichts verbergen, das meiner Tante Unannehmlichkeiten bereitet oder verletzt“, erwiderte er äußerlich gelassen. Mit Macht unterdrückte er das Verlangen, die Bänder der Haube aufzureißen, das alberne Ding zur Seite zu werfen und Talitha die Wut aus ihrem Gesicht zu küssen. Das plötzliche Bild ihrer in Leidenschaft geschlossenen Lider, ihres Mundes, der seinem nachgab, ihres Körpers, der sich an den seinen schmiegte, traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Um seine plötzliche Erregung zu verbergen, drehte er sich auf dem Absatz herum.
    „Ich läute nach Rainbird. Es tut mir leid, dass ich Sie heute Nachmittag nicht fahren kann. Er wird Ihnen eine Droschke rufen.“
    „Danke, Mylord. Vielleicht könnten Sie mir noch die Adresse der Bank geben, die Sie mir empfehlen wollten. Miss Scott wird mich sicher gerne begleiten, ich muss also auf Ihr großzügiges Angebot nicht zurückgreifen.“
    Mit großen Schritten begab sich Nick an den Sekretär und kritzelte ein paar Zeilen. Als er sich umdrehte, stand Talitha näher bei ihm, die Hand nach der Notiz ausgestreckt. „Miss Scott? Ah, ja, die Gouvernante.“
    „Genau. Meine Freundin, der ich Sie heute Morgen vorgestellt habe. Zweifelsohne werden Ihre Nachforschungen eine Liste ihrer äußerst ehrenwerten Klientel zutage gefördert haben. Lady Parry war so freundlich, mir zuzusichern, dass mein gesamter kleiner Freundeskreis willkommen sein wird, solange ich hier wohne.“ Sie schob das Blatt in ihre Tasche und fuhr fort: „Außer Miss Scott wäre da nämlich noch Mrs Blackstock, Inhaberin eines Logierhauses, sowie ihre Nichte, Miss Blackstock, Chorsängerin an der Oper.“
    „Versuchen Sie, mich zu provozieren, Miss Grey?“ Nick stellte fest, dass sein dringendes Bedürfnis, Talitha Grey zu küssen, bis sie stöhnend in seinen Armen lag, in Windeseile dem Bedürfnis wich, sie zu schütteln, bis ihre Zähne klapperten. „ Chorsängerin an der Oper?“
    „Absolut, Mylord. Ich bin überrascht, dass Ihre Detektive diese Tatsache nicht für erwähnenswert gehalten haben“, erwiderte sie gespielt hochmütig. Rainbird öffnete die Tür, und sie schlüpfte an Nick vorbei. „Möglicherweise kennen Sie sie unter dem Namen Amelie LeNoir. Vielen Dank, Rainbird. Guten Tag, Mylord.“
    Nick warf sich in den nächstbesten Sessel und starrte auf die geschlossene Tür. Verdammt! Eine kleine Hutmacherin mit goldenem Haar und grünen Augen und einem Geheimnis hatte seine Selbstbeherrschung untergraben – seine sorgfältig aufrechterhaltene Fassade der Emotionslosigkeit und seine Gewissheit, seine eigene Welt wie auch die derjenigen, die von ihm abhingen, fest unter Kontrolle zu haben.
    Und das ist gar nicht mal schlecht, beschwichtigte er sich selbst. Augenblicklich kehrte sein Sinn für Humor zurück. Seinen Cousin an der Nase herumführen, der armen, geschwächten Miss Gower unter die Arme greifen und ohne zu Zögern dem neuen

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