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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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William ist fünf Jahre jünger als ich.“
    „Vielleicht ist er eif…“ Zenobia unterbrach sich mitten im Wort. „Vielleicht ist er nur übervorsichtig“, erklärte sie beruhigend. „Erzähl mir von ‚Gunter’s‘. Ich wollte schon immer mal das Eis dort probieren.“

8. KAPITEL
    E s gab einmal eine Zeit – kann es erst ein paar Tage her sein? –, da bestand meine einzige Sorge darin, genug Geld für meinen Lebensunterhalt zu verdienen“, klagte Talitha, während die Droschke sich ihren Weg in Richtung Oxford Street bahnte. „Jetzt muss ich mir über meinen Platz in der Gesellschaft Gedanken machen – oder besser über dessen Nichtvorhandensein; ich muss mir überlegen, wie ich eine unmöglich hohe Geldsumme weise investiere, wie ich einen schnüffelnden, aristokratischen Alleinherrscher davon abhalte, meine Geheimnisse aufzudecken, und wie ich dich dazu bewegen kann, mir zu erlauben, dir ein oder zwei Kleider zu kaufen.“
    „Tallie, ich kann einfach keine teuren Geschenke annehmen …“, protestierte Zenobia zum dritten Mal an diesem Morgen.
    „Ich will dir gar keine teuren Geschenke machen – nur ein einziges Abendkleid, damit wir beide zusammen zu Gesellschaften gehen können. Bitte , Zenna. Ich brauche deine Unterstützung. Lady Parry ist so gütig, aber das ist nicht das Gleiche wie eine Freundin in meinem Alter. Außerdem würde es mir so viel Freude machen, dir etwas zu schenken.“ Hoffnungsvoll lächelte sie ihre Freundin an, die seufzte und dann zurücklächelte.
    „Na gut, und vielen Dank, Tallie. Es wäre sehr nett, ein schönes Abendkleid zu besitzen, das muss ich zugeben. Aber was die anderen Kleider betrifft, von denen du sprachst, das ist wirklich zu viel.“
    „Geschäftsausgaben“, erklärte Talitha fest. „Wir können es als Geschäftsausgaben verbuchen. Du brauchst ein paar gute Alltagskleider, um Gespräche mit Lehrern und Eltern zu führen. Wir wollen doch nur das Beste für unsere Schule, nicht wahr?“
    Als Zenobia schließlich resignierend ausrief, dass mit Talitha zu diskutieren erschöpfender sei als ein Zimmer voller Sechsjähriger zu unterrichten, hielt die Droschke vor dem Pantheon Bazaar. Talitha stieg aus, und Zenobia folgte ihr. „Wir fangen hier an, dann dachte ich an Hardin & Howell, Stag & Mantles, danach Clark & Debenhams.“ Sie grinste Zenobia an, die ob dieser beeindruckenden Aufzählung eher besorgt dreinblickte. „Am Nachmittag sind wir dann bei Dickens & Smith …“ Mit ihrer Freundin im Schlepp stürmte sie in das Geschäft, und die nahm sich fest vor, eine Pause bei „Gunter’s“ einzulegen, was immer der Tag auch bringen mochte. Eine lange Pause.
    Um vier Uhr am Nachmittag schleppten sich zwei sehr ermüdete junge Frauen hinauf in Talithas Zimmer und ließen sich auf das Bett fallen, inmitten von Päckchen, Schachteln und Taschen. Hinter ihnen ertönte schwach Annies Schnaufen, die sich mit weiteren Päckchen die Treppe hinaufkämpfte.
    „Meine Füße!“, stöhnte Zenobia. Sie zog sich die Schuhe aus und wackelte vor Erleichterung seufzend mit den Zehen.
    Aus ihrer liegenden Position auf der Matratze erhob sich Talitha auf einen Ellenbogen und grinste fröhlich. „Meine auch. Oh, danke, Annie. Leg sie einfach dort in die Ecke und bring uns bitte den Tee herauf.“ Sie schob die Kissen zu einem Haufen zusammen und lehnte sich dagegen. „Jetzt einen Tee und dann machen wir uns ans fröhliche Auspacken.“ Sie lächelte Zenobia verschwörerisch an. „Gib es zu, Zenna, es hat dir doch ein kleines bisschen Vergnügen bereitet.“
    „Also … ja, das muss ich zugeben. Vielen Dank für das Abendkleid, die Schuhe und die Handschuhe. Es war ein gutes Gefühl, sich einmal so herauszuputzen. Aber wir haben so eine Unmenge an Sachen eingekauft – meinst du, du hast jetzt alles, was du brauchst?“
    „Das glaube ich nicht eine Sekunde“, erwiderte Talitha mit dem Gedanken an die vielen Damenschlafzimmer, in die sie während ihrer Tätigkeit als Hutmacherin Einblick erhalten hatte. „Lady Parry wäre sehr enttäuscht, wenn sie nicht meine Einkäufe beaufsichtigen könnte. Nein, dies hier ist nur für den Anfang, damit ich mir in den ersten Tagen nicht so schäbig vorkomme. Mein alter Umhang und das Ausgehkleid liegen in den letzten Zügen, meine sämtlichen Strümpfe sind schon überall gestopft und an beiden Handschuhen gehen die Nähte auf.“
    Sie schloss einen Moment die Augen und ließ die Ereignisse des Tages Revue passieren. „Es ist

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