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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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Bethany formte die Hände zu einem Trichter und rief in die Dunkelheit: „Kane, warte auf mich!“
    Sie sah, wie der Reiter anhielt, sich zu ihr umwandte und sie beim Näherkommen beobachtete.
    Innerlich jubilierend, beugte sich Bethany tief über den Hals ihrer Stute und galoppierte weiter. Als sie mit dem Reiter auf einer Höhe war, rief sie freudig: „Ich wusste, dass du nach Cornwall zurückkehren würdest. Ich wusste es einfach. Du liebst das Land genauso sehr wie ich, gib es zu. Du konntest einfach nicht fortbleiben.“
    „Ja, meine süße Bethany. Ich gebe zu, dass ich mich nicht fernhalten konnte. Ich bin deinetwegen gekommen und habe nach dir gesucht. Doch es wäre mir nicht im Traum eingefallen, dass du es mir derart einfach machen würdest.“ Der Mann streckte blitzschnell die Hand nach Bethany aus und umklammerte ihr Handgelenk mit eisernem Griff.
    „Was …?“ Bethany redete sich ein, sie habe keine Angst, sie sei nur überrascht. Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die plötzlich seltsam trockenen Lippen und setzte erneut zum Sprechen an. „Was machen Sie denn hier, Oswald?“
    „Ich bin gekommen, um mit dir auszureiten, Bethany.“
    Sie versuchte, sich von ihm loszureißen, doch zu ihrem Entsetzen verstärkte Oswald den Griff noch. In eisigem Tonfall erklärte sie: „Ich habe nicht den Wunsch, mit Ihnen auszureiten. Lassen Sie mich auf der Stelle los.“
    Sein Lächeln jagte ihr einen furchtbaren Schreck ein. „Es tut mir leid, aber diesen Wunsch kann ich dir leider nicht erfüllen.“ Er zog etwas aus einer Tasche seines Umhangs und hob es hoch.
    Ein Messer!
    „Du wirst dein Pferd nicht länger benötigen, Bethany. Wir beide werden zusammen reiten, aber nur bis zu eurem Beiboot.“
    „Beiboot?“ Bethany überlegte fieberhaft, was Oswald wohl im Schilde führen mochte.
    „Allerdings.“ Er warf den Kopf zurück und lachte. „Ich brauche eine Fluchtmöglichkeit, um von Land’s End fortzukommen, und du kannst sie mir ermöglichen. Durch dein Schiff nämlich.“
    „Aber warum muss ich mitkommen?“
    „Weil ich mir ziemlich sicher bin, dass sich mein Vetter an meine Fersen heften wird. Und wenn er das tut, wirst du mein Schutzschild gegen ihn sein. Ich werde nämlich dieses Messer hier an deine zarte Kehle halten. Bei diesem Anblick wird der gute Kane mehr als bereit sein, seine Waffen niederzulegen und alles zu tun, was ich von ihm verlange.“
    „Sie wollen mich dazu benutzen, Kane in eine Falle zu locken? Niemals!“ Mit der freien Hand schlug Bethany heftig nach ihm. Gleichzeitig drückte sie die Fersen mit aller Kraft in Laceys Flanken. Das Pferd machte einen Satz zur Seite und preschte los.
    Bethany hörte, wie Oswald unflätige Verwünschungen ausstieß, während er sein Ross ebenfalls zum Galopp antrieb. Als sie sich umwandte, sah sie, dass sich der Abstand zwischen ihr und Oswald stetig verringerte.
    Und dann geschah es. Sie nahm gerade eine leichte Steigung, da spürte sie plötzlich einen heftigen Schlag. Oswald war von seinem Pferd auf ihres gesprungen, und während sie noch versuchte, obenauf zu bleiben, fühlte sie, wie er ihr von hinten einen Arm um den Hals legte und ihr die Messerklinge an die Kehle drückte.
    „Zügele dein Pferd, meine Süße, oder ich schlitze dir deine hübsche Kehle auf.“
    „Niemals werde ich mich Ihnen ergeben.“
    „O doch, ganz gewiss wirst du das tun.“ Er verstärkte den Druck, bis Bethany erst einen scharfen Schmerz empfand und dann das Blut warm an ihrem Hals herabrinnen fühlte. „Und jetzt wirst du das Pferd zügeln!“ Seine Stimme war nur ein gefährliches Zischen an ihrem Ohr.
    Bethany befolgte seinen Befehl. Lacey verlangsamte das Tempo und blieb schließlich stehen.
    Oswald riss ihr an den Haaren den Kopf so heftig zurück, dass Bethany vor Schmerz Tränen in die Augen schossen. „So, Weib, und jetzt wirst du gefälligst tun, was ich dir sage.“
    „Das werde ich nicht!“ Mit aller Kraft stieß sie den Ellbogen nach hinten. Doch statt zu Boden zu stürzen, stöhnte Oswald nur einmal kurz auf. Seine Wut steigerte sich schlagartig.
    Unter wildem Fluchen fuhr er ihr mit dem Messer über den Arm, und Bethany zog scharf die Luft ein. Es tat so abscheulich weh! Aber sie konnte nichts tun und musste hilflos zusehen, wie das Blut aus der Schnittwunde sickerte.
    Wieder riss er ihren Kopf nach hinten und presste erneut die Messerklinge an Bethanys Hals. „Merk dir eines: Beim nächsten Mal werde ich mich nicht mehr zurückhalten.

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