Historical Lords & Ladies Band 38
gleichen Rhythmus wie er zu bewegen.
Sie hörte ihn verzweifelt ihren Namen rufen, fühlte seine Arme, die sie beinahe erdrückten, und erkannte verwundert, dass er ebenso hilflos war wie sie, dass sein Körper ebenso viel Lust empfing, wie er gab.
Ein süßes, wildes Feuer durchströmte sie, riss sie in einen Strudel intensiver Gefühle, bis sie sich unbewusst mit einem Seufzer völlig hingab, darauf vertrauend, dass er sie beschützte, während verborgene Mächte ihren Körper bei jedem Pulsschlag erbeben ließen und sie für alle Zeit mit ihm verbanden.
14. KAPITEL
A ls sie aufwachte, schien die Sonne. Nebenan goss jemand Wasser ein, dann wurde eine Tür geschlossen. Nick hatte offenbar angeordnet, ein Bad für sie vorzubereiten.
Sarah warf einen prüfenden Blick auf das völlig zerwühlte Bett. Sie fühlte sich wunderbar. Ein seliges Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Sie war zwar allein, jedoch nicht mehr einsam. Nick war ein Teil von ihr geworden, ein entscheidender Bestandteil ihres Lebens.
Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte sie. Nie hätte sie von einer solchen Nacht zu träumen gewagt, die jede jungmädchenhafte Vorstellungskraft bei Weitem überstieg. Einzuschlafen in den Armen ihres Mannes, nachdem er sie so zärtlich zur Frau gemacht hatte, war süßer als alles andere. Sie hatte sich geliebt gefühlt und unendlich geborgen, auch wenn er sie vielleicht nicht liebte.
Sie hatte gedacht, es gäbe keine Steigerung. Doch in der vergangenen Nacht hatte er ihr die Freuden der Lust, des Gebens und Nehmens gezeigt, sie immer wieder zärtlich geliebt, bis nur noch die von ihm geschaffene geheimnisvolle Welt der körperlichen Liebe existierte.
Kurz nach Tagesanbruch hatte er sie verlassen und ihr befohlen zu schlafen, als sie leise protestierte, dann war er gegangen. Sie war in traumlosen Schlummer gesunken, Körper und Seele waren befriedigt.
Lachend umarmte sie ihr Kissen. Die Zukunft lag heiter und verheißungsvoll vor ihr. Sie würde den Schmerz in Nicks Herz heilen und um seine Liebe kämpfen. Immerhin hatte er sie geheilt, und sie liebte ihn so sehr.
Unvermittelt dachte sie an einen Räuber, der im Schutz der Dunkelheit jagte. Zu lange hatten Krieg und Verlust sein Leben überschattet. Sie würde es mit Lachen und Liebe füllen.
Sarahs Blick fiel auf das Ankleidezimmer. Sie hatte noch etwas zu erledigen. Dort drüben befand sich ein Päckchen, das die Kleider enthielt, die sie an Amys letztem Tag getragen und danach nie wieder angezogen hatte. Gram und Schuldgefühle hatten sie bislang daran gehindert, sie zu vernichten.
Jetzt war alles anders. Sie würde die alten Sachen beseitigen, sich von der Vergangenheit befreien, um ihren Panther aus dem Dunkel ans Licht zu führen.
Sarah schlug die Decke zurück und klingelte nach der Zofe. Das Baden und Ankleiden nahm nicht viel Zeit in Anspruch. Sie ließ sich das Haar zu einem Chignon frisieren und schickte das Mädchen fort. Dann holte sie tief Luft und begann, nach dem Paket zu suchen.
Ihre Hände zitterten leicht, als sie es hervorholte und öffnete. Eine gewisse Furcht war immer noch da, jedoch anders als früher. Stirnrunzelnd nahm sie das Retikül heraus, das sie an jedem Tag bei sich getragen hatte. Auf einmal fiel ihr ein, dass sie Nick nichts von dem Traum erzählt hatte, in dem sie vor der Gefahr davonlief. Der Gedanke verursachte ihr eine Gänsehaut.
Sie hielt es für unnötig, alle Kleidungsstücke durchzusehen, und legte das Täschchen beiseite. Etwas darin knisterte. Eigenartig. Sie versuchte sich zu erinnern. Hatte sie Muscheln gesammelt?
Sarah hob den kleinen Beutel wieder auf und öffnete ihn. Sand befand sich darin, ein Taschentuch, grünes Band und etwas, das vor acht Jahren bestimmt nicht darin gesteckt hatte: zusammengeknülltes Papier. Sie entfaltete und glättete es.
Ein flüchtiger Blick allein reichte nicht aus, um das Mysterium zu klären. Die Nachricht war in Französisch gehalten. Sie erhob sich und ging mit dem Schreiben hinüber in ihr Schlafzimmer. Sie wollte dort am Fenster gerade den verblassten Text übersetzen, als Nick ins Zimmer trat.
Sarah war wie gelähmt, was lächerlich war nach der letzten Nacht. Zweifel kamen auf. „Oh! Guten Morgen, Mylord.“ Sie erwartete einen Tadel, ein Lächeln – sogar die Spur eines Lächelns wäre beruhigend gewesen.
Doch als er auf sie zuging und kurz vor ihr stehen blieb, hatte er den Blick forschend auf sie gerichtet. „Bist du in Ordnung?“, fragte er
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