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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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weniger charakterfeste Damen gegen den Besuch eines Gentleman nichts einzuwenden gehabt hätten, auch wenn dieser ihrem nächsten männlichen Verwandten noch nicht vorgestellt wurde.“
    „Das hat nichts mit Charakter zu tun“, entgegnete Sarah, den Blick unverwandt auf seinen Mund gerichtet. „Ich möchte nicht, dass man über mich klatscht. Das mag für Sie unerheblich sein, denn Sie sind …“
    „Ein Gentleman?“
    „Das war nicht das Wort, nach dem ich gesucht habe. Ein echter Gentleman würde nicht hier sitzen und lächerliche Vorschläge unterbreiten. Sie behaupten, ein Stratege zu sein. Also lassen Sie sich etwas einfallen!“
    Nick fielen viele Dinge ein, die indes nichts mit Pistolen, gestohlenen Informationen oder Verrätern zu tun hatten. Er war fasziniert von der kleinen, Respekt heischenden Person, die an die Stelle der nervösen Miss Sarah Lynley getreten war. Ein weicher, beinahe verwundbarer Zug lag um ihren Mund. Und obgleich ihre bernsteinfarbenen Augen verärgert funkelten, wusste er, dass ihr schlanker Körper vor Furcht erbeben würde, wenn er sie jetzt berührte.
    Er unterdrückte das heftige Verlangen, seine Hände über die zarte Linie ihres Halses bis zu den sanften Rundungen ihrer Brüste gleiten zu lassen. Statt dessen zwang er sich, an den eigentlichen Zweck seines Hierseins zu denken, nämlich Zutritt zu Sir Jasper Lynleys Haus zu erhalten.
    „Ich suche nach einer Lösung, Miss Lynley.“ Seine Stimme klang schroffer als beabsichtigt. „Dennoch sind unsere Möglichkeiten begrenzt. Da ich Ihrem Onkel keinen Besuch abstatten kann und er vermutlich das Fehlen der Waffe entdecken dürfte, bevor er mich aufsucht, müssen wir uns irgendwo anders treffen.“
    „Etwa auf einer anderen Party?“ Sarah erschauderte bei dem Gedanken. Es war schwieriger, als sie angenommen hatte. Ihr eigener Verstand war keine Hilfe. Er beschäftigte sich mehr mit der wechselhaften Laune Ravensdenes als mit der Suche nach einem Ausweg aus ihrer misslichen Lage. „Wo genau befindet sich meine Pistole, Sir?“
    Er betrachtete sie nachdenklich. „Eingeschlossen in meinem Schreibtisch in der Bibliothek. Sollen wir uns dort treffen, Miss Lynley?“
    „Himmel, nein! Natürlich nicht!“
    „Wir könnten uns im Wald verabreden.“
    Sarah überlegte fieberhaft, doch es fiel ihr keine Alternative ein. „Wann?“, wisperte sie.
    „Ich werde in der Früh ein Gehöft inspizieren. Sagen wir um drei Uhr? An der gleichen Stelle?“
    Sie nickte benommen.
    „Miss Lynley, ich möchte Ihnen keinen Kummer bereiten“, sagte er weich, „und es ist verständlich, dass Sie sich nur widerstrebend mit mir treffen wollen. Bitten Sie doch Ihre Freundin, Miss Wribbonhall, Sie zu begleiten. Sie weiß ja, worum es geht.“
    „Ach ja? Woher wollen Sie das wissen?“
    „Sie sah mich vorhin sehr vielsagend an. Außerdem glaube ich, dass sie den Grund kennt.“
    Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke, dann legte er seine Hand auf ihre. Die wohltuende Wärme seiner Berührung verwirrte Sarah noch mehr. Ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie fröstelte.
    „Miss Lynley, Sie hatten die Waffe nicht dabei, um sich vor Schmugglern zu schützen, zumal diese äußerst selten am helllichten Tag in Erscheinung treten, und Sie wissen das auch. Wenn Sie in Schwierigkeiten sein sollten …“
    „Nein!“ Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen. „Was immer Sie auch denken mögen … es ist nicht …“
    „Sie haben vor irgendetwas Angst“, fuhr er beharrlich fort und hielt sie zurück, als sie flüchten wollte. „Auch gestern hatten Sie Angst. Sie waren in Panik. Deshalb liefen Sie weg. Fürchten Sie sich vor etwas, das Sie am Strand oder im Wald gesehen haben?“
    Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. Warum stellte er diese Fragen? Warum ließ er sie nicht einfach gehen?
    „Es gibt einen Grund dafür.“ Er sagte es, als wäre er absolut sicher. „Erzählen Sie.“
    „Es tut mir leid“, erwiderte sie leise, „aber ich kann nicht.“ Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
    „Ganz sicher?“, fragte er liebenswürdig. „Vielleicht denke ich an etwas viel Schlimmeres.“
    „Nein, das ist unmöglich“, flüsterte sie.
    Sarah wollte sich erneut erheben. Sie suchte instinktiv Licht und Wärme, um die düsteren Gedanken abzuschütteln.
    Doch Ravensdene hinderte sie daran. „Warten Sie. So können Sie nicht hineingehen“, meinte er sanft. „Sie sind weiß wie die Wand und zittern, als wären Sie …“
    Geplauder und

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