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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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aufgebrochen waren, hatte sie zufällig gehört, wie Lord Devenham sich mit Julia für heute Morgen zum Fahrunterricht verabredete, während Ravensdenes Mutter zu dieser Zeit Lady Wribbonhall besuchen wollte. Und Ravensdene selbst war, wie sie wusste, unterwegs, um Farmen zu inspizieren. Es waren also nur die Bediensteten im Haus, und die waren an ihr Kommen und Gehen gewohnt.
    Es mochte ihnen vielleicht etwas sonderbar erscheinen, dass sie am Dienstboteneingang läutete, um Mrs Winwick Salbe für ihre entzündeten Gelenke zu bringen, während sich die Familie im Herrenhaus befand. Wahrscheinlich würde man es jedoch als Macht der Gewohnheit abtun. Immerhin war sie schon vor Lord Comberfords Tod regelmäßiger Gast bei Mrs Winwick gewesen.
    Sie hatte sich sogar eine Ausrede überlegt, falls man sie in der Bibliothek überraschte. Ravensdene würde sie eine Nachricht hinterlassen. Der Earl würde vermutlich froh sein, nicht noch einmal eine Frau treffen zu müssen, deren Nerven und Verstand in seiner Gegenwart versagten.
    Sarah nickte energisch. Ja, sie tat das Richtige. Einige mochten sie für feige halten – und selbstverständlich fürchtete sie sich vor der nächsten Begegnung mit Ravensdene –, doch es war ihr gleichgültig, was er dachte. Es war nicht nur Angst gewesen, was sie in der Nacht nicht hatte schlafen und diesen Plan ersinnen lassen, sondern eine gewisse prickelnde Vorfreude. Und das hatte sie am meisten erschreckt.
    Bestimmt tat sie das Richtige.
    „Mein Gott, es ist also wahr.“ Devenham blickte auf die Pistole in der Hand des Earl, ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen und lachte.
    Nick lehnte gegen den Schreibtisch und wartete, dass der Freund sich beruhigte. Seit er Devenham von seinem ersten Zusammentreffen mit Miss Lynley berichtet hatte, war der Viscount wiederholt in schallendes Gelächter ausgebrochen.
    „Hör endlich auf, wie ein Verrückter zu gackern, wir müssen die Lage besprechen.“
    „Tut mir leid, alter Junge.“ Devenham grinste. „Ich sagte zwar, dass die nächste Frau, die dir nachjagt, bewaffnet und gefährlich sein würde, aber eigentlich hatte ich nicht ernsthaft damit gerechnet.“
    Nick musste widerstrebend lächeln. „Glaub mir, Dev, wenn es so einfach wäre, könntest du dich stundenlang darüber amüsieren.“ Er betrachtete nachdenklich die Pistole. „Sie wusste nicht, wer ich war, als sie mich vor zwei Tagen mit der Waffe bedrohte, und gestern Abend hatte ich das unbestimmte Gefühl, ihr wäre es lieber gewesen, es hätte sich daran nichts geändert.“
    „Die Lady gehört also nicht zu den Frauen, die über dich herfallen. Du solltest froh sein. Ein hübsches kleines Ding. Schade, dass sie so schüchtern ist. Obwohl, wenn sie eine Pistole auf dich richten konnte …“
    „Genau.“
    „Guter Gott!“ Der Viscount richtete sich erschrocken auf. „Du denkst doch nicht etwa … Eine Frau ?“
    Nick schüttelte den Kopf. „Nein, Dev. Miss Lynley verdächtige ich nicht, aber es könnte sein, dass sie etwas weiß. Vielleicht schon seit einiger Zeit, möglicherweise aber erst seit jenem Tag, was erklären würde, warum sie vom Strand aus gerade diesen Weg einschlug.“
    „Es kam ein Sturm auf“, erinnerte ihn Devenham.
    „Sie hatte die Waffe bestimmt nicht zum Schutz gegen Unwetter dabei.“ Nick spielte mit der Pistole, bevor er sie in die Schreibtischschublade zurücklegte.
    „Lynley soll sehr zurückgezogen leben. Du benutzt seine Nichte als Vorwand für ein Treffen, nicht wahr?“
    „Entweder sie oder jemand anders. Sogar die Wribbonhalls, falls nötig.“
    „Zum Teufel, Nick, tu nicht so, als wolltest du mich warnen. Wer immer Informationen an die Franzosen verkauft, muss aufgehalten werden. Sollte Lynley tatsächlich dein Mann sein, wird das einen unbeschreiblichen Skandal auslösen.“
    „Und außerdem würde ein unschuldiges Mädchen mit hineingezogen. Zumindest würde sie sich ausgenutzt vorkommen, und einige andere ebenfalls. Dachtest du daran, Dev?“
    „Es fällt schwer, diese Tatsache zu ignorieren.“
    Nick bemerkte den versonnenen Blick des Viscount. Er trat ans Fenster und schaute hinaus auf See und Wald. „Ja, so ist es“, gab er zu. „Aber glücklicherweise ist Diskretion eine Spezialität von mir“, fügte er bitter hinzu.
    Bevor der Viscount etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür und Winwick trat ein.
    „Verzeihen Sie, Mylord, aber Lord Devenhams Phaeton wartet, und Holcot bat mich, darauf hinzuweisen, dass die

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