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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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Grauen verdammt boshafte Teufel und nur schwer zu halten seien. Er möchten wissen, ob er eine kurze Fahrt mit ihnen unternehmen soll.“
    „Guter Gott! Nur das nicht, es sei denn, er will sich das Genick brechen.“ Der Viscount ergriff seinen Hut und die Handschuhe und wandte sich zum Gehen. „Danke, Winwick, ich habe gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Richten Sie Ihrer Ladyschaft aus, dass ich zum Aufbruch bereit bin. Ich begleite deine Mutter nämlich zu den Wribbonhalls, Nick.“ An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Denk ja nicht, dass unsere Unterhaltung damit beendet ist.“
    „Und du lässt zu, dass Miss Wribbonhall deine Grauen lenkt?“, überging Nick die letzte Bemerkung.
    „Bist du verrückt? Sie bildet es sich nur ein.“
    „Ach ja? Eine interessante Methode.“
    Der Viscount schmunzelte. „Solltest du auch einmal ausprobieren.“
    Nick lächelte noch immer, als er erneut ans Fenster trat. Ob Miss Lynley jemals einen Phaeton gesteuert hatte? Plötzlich bemerkte er zu seiner Linken in einiger Entfernung eine Bewegung, nicht mehr als ein Schemen. Er spähte angestrengt auf die Stelle, wo der braune Schatten wieder auftauchen musste, und lächelte zufrieden, als seine Vermutung bestätigt wurde.
    Er überlegte kurz und läutete dann nach Winwick.
    Sarah wunderte sich. Comberford Place schien verlassen zu sein.
    Sicher, in den Ställen herrschte geschäftiges Treiben, aber seit sie Honey einem jungen Reitknecht anvertraut und den schmalen Weg zum Küchenflügel eingeschlagen hatte, war sie keiner Menschenseele begegnet.
    Erleichtert betrat sie das leere Esszimmer, das am Ende des Ganges lag, der Küchen- und Hauptflügel verband. So konnte sie sich wenigstens in Ruhe ihrer Aufgabe widmen. Auf dem Rückweg würde sie kurz in der Küche vorbeischauen, so, als wäre sie gerade angekommen, und die Salbe für Mrs Winwick abgeben.
    Sarah schloss vorsichtig die Tür hinter sich. Comberford Place war u-förmig gebaut, alle Räume des Südflügels zeigten auf einen Innenhof: Esszimmer, Frühstückszimmer, Salon, Bibliothek. Sie musste daher nicht die Halle durchqueren.
    Wenig später hatte sie die Bibliothek erreicht. Sonnenlicht fiel durch die hohen Fenster an der gegenüberliegenden Seite auf einen großen Mahagonischreibtisch. Der Raum war behaglich eingerichtet. Vor dem Kamin, über dem ein Porträt des letzten Lord Comberford hing, standen einige bequeme Sessel und Sofas.
    Auf dem schwarz-weißen Marmorschachtisch waren die Figuren so aufgestellt, als hätten die Spieler ihre Partie nur unterbrochen. Sarah eilte die langen Bücherreihen entlang zur Fensternische. Ihre Geschichte vom verlorenen Handschuh, den sie bei ihrem letzten Besuch verlegt hatte, als sie mit Mrs Winwick in der Bibliothek gewesen war, würde zwar ihre Anwesenheit erklären, war indes kein Grund, Ravensdenes Schreibtisch zu durchwühlen.
    Nach kurzem Zögern zog Sarah vorsichtig an der mittleren Schublade. Sie war verschlossen. Ravensdene hatte es gestern Abend erwähnt. Aber das war kein Problem. Sie hatte den früheren Lord Comberford häufig besucht und sogar den seltsamen Brief für ihn abgefasst. Daher wusste sie, wo die Schlüssel aufbewahrt wurden.
    Sarah griff nach dem reich verzierten silbernen Federhalter.
    „Ich vergaß, Ihnen zu sagen, dass ich andere Gewohnheiten habe als mein Großvater, Miss Lynley. Ich trage meine Schlüssel bei mir.“
    Ein wenig damenhafter Aufschrei hallte durch die Bibliothek. Sarah richtete sich erschrocken auf und sank wie ein Häufchen Elend auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch. Sie umklammerte die Armlehnen und beobachtete voller Panik, wie Ravensdene sich aus dem hochlehnigen Sessel vor dem Kamin erhob und auf sie zukam.
    Er blieb vor ihr stehen und sah sie fragend an.
    Sarah hätte ihn am liebsten erwürgt, als sie die unverhohlene Belustigung in seinem Blick bemerkte. „Sind Sie von Sinnen?“, rief sie empört. „Wie können Sie mich so erschrecken? Sie sollten gar nicht hier sein!“
    „Ich bitte um Vergebung, aber vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass ich hier wohne.“
    „Das ist keine Entschuldigung!“ Sie war wütend. Als er dann auch noch zu lachen begann, schlug sie die Hände vors Gesicht. Was war nur in sie gefahren? Was machte der Mann hier?
    Das Knarren teuren Leders veranlasste sie, den Kopf zu heben. Ravensdene hatte ihr gegenüber Platz genommen und betrachtete sie interessiert.
    Es war eine absurde Situation: Sie saß hinter dem riesigen

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