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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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Gentlemen im Allgemeinen?“
    „Sie hassen es, enthaltsam sein zu müssen!“, stieß sie hervor. „Und du weißt genau, dass ich bestimmte Erfahrungen bisher ganz bewusst nicht gemacht habe. Natürlich habe ich den einen oder anderen Antrag erhalten. Aber …“
    „Aber du hast dem Drängen deiner Verehrer nie nachgegeben? Ehrlich gesagt, das finde ich sehr erfreulich.“ Er hatte ihre Hand ergriffen und begonnen, mit dem Daumen sanft über die empfindliche Haut am Handgelenk zu streicheln.
    Jemimas Herz klopfte heftig. Sie fühlte sich gleichzeitig beschämt und angenehm erregt. Es war wirklich sehr merkwürdig … „Ich möchte nur klarstellen, dass ich keine intime Beziehung wünsche.“
    „Das verstehe ich sehr gut. Wir kennen uns ja auch erst ein paar Tage lang. Um eine intime Beziehung einzugehen und sie zu genießen, sollte man vertraut miteinander sein. Deshalb halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass deine Gefühle in Bezug auf die Natur unserer Ehe sich im Laufe der Zeit ändern. Ja, ich möchte sogar behaupten, dass ich es hoffe. Trotzdem kann ich dir versprechen, dass ich dich zu nichts drängen werde, was dir nicht recht ist.“
    Ihr war heiß geworden, und ihre Verwirrung hatte keineswegs nachgelassen. Sie hatte immer geglaubt, dass körperliche Anziehung eine gefährliche Falle sei, in die sie nie hineintappen würde. Noch schlimmer war natürlich die Liebe selber. Sie hatte erlebt, wie Jack hatte leiden müssen, nachdem er sich in Beth verliebt hatte. Deshalb hatte sie, Jemima, beschlossen, sich stets vor der Liebe zu hüten.
    Und dennoch hatten die seltsamen Gefühle, die jede Berührung dieses Mannes – ihres Mannes – in ihr hervorriefen, etwas Berauschendes, etwas, das sie alle Vorsicht vergessen ließ. Lieber Gott, lass mich nicht unvernünftig handeln!
    Robert schien bemerkt zu haben, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte. Er gab ihre Hand frei und trat einen Schritt zurück.
    „Wir waren uns darüber einig, dass diese Ehe nie vollzogen werden sollte“, beharrte Jemima.
    „Und ich habe dir mein Wort gegeben, dass ich sie erst dann vollziehen werde, wenn du das auch wünschst. Obwohl ich zugeben muss, dass es mir vermutlich nicht leichtfallen wird, dieses Versprechen zu halten. Nun, Wunsch und Notwendigkeit lassen sich hier vorerst wohl nicht unter einen Hut bringen.“
    „Wunsch und Notwendigkeit? Ich bin nicht sicher, dass ich verstehe, wovon du sprichst.“
    „Ich werde es dir erklären. Doch zuerst wollen wir es uns ein wenig bequemer machen.“ Er setzte sich auf den Boden, den Rücken gegen den Stamm der Buche gelehnt, und zog Jemima neben sich ins Gras. „Bei Jupiter, es fällt mir nicht leicht, darüber zu reden!“
    Sie wartete geduldig.
    „Du weißt, was im Testament meines Vaters festgelegt ist. Diese Klausel …“
    „Natürlich. Nur deshalb haben wir geheiratet, nicht wahr?“
    „Es gibt noch ein zweites Testament, das ebenfalls eine solche Klausel enthält.“
    „Dein Vater hat zwei dieser Schriftstücke verfasst?“, fragte sie verständnislos.
    „Nein, ich spreche von letzten Willen meiner Großmutter, Lady Selborne. Sie wurde von derselben Epidemie dahingerafft wie meine Eltern. Im Alter war sie ein bisschen exzentrisch. Deshalb hat auch sie eine Bedingung daran geknüpft, dass ich ihr Vermögen, insgesamt vierzigtausend Pfund, erbe.“
    Jemima runzelte die Stirn. „Eine Eigenheit der Familie …“
    „Offensichtlich. Aber eine, auf die ich gut verzichten könnte.“
    „Wie lautet die Bedingung denn?“
    „Ich muss einhundert Tage lang enthaltsam wie ein Mönch leben, ehe ich das Geld erhalte.“
    Unwillkürlich begann Jemima zu kichern. „Oh Gott!“ Sie hielt sich die Hand vor den Mund. „Es tut mir leid, das ist nicht witzig. Aber … Himmel, wussten die beiden nicht, was der andere verlangte?“
    „Das will ich hoffen! Denn sonst wären die Bedingungen ein Ausdruck von Grausamkeit.“
    „Wie wahr!“ Sie konnte das Lachen jetzt nicht länger zurückhalten. „Kein Wunder, dass du dich entschieden hast, eine Fremde zu heiraten und dich noch am Hochzeitstag wieder von ihr zu trennen! Du Ärmster! Wenn du eine Gattin gewählt hättest, die du schon länger kennen würdest, dann wäre es bestimmt noch peinlicher gewesen, ihr das Ganze zu erklären.“
    Robert warf ihr einen Blick zu, der seine Gefühle nur allzu deutlich widerspiegelte. „Es ist auch so extrem peinlich.“
    „Und vermutlich wäre es dir außerordentlich schwergefallen, wie ein

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