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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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Reisenden“, sagte Jemima mit gespieltem Ernst.
    Sie brachen gleichzeitig in lautes Lachen aus.
    Als sie sich schließlich wieder beruhigten, meinte Robert: „Ich gehe noch ein Ale trinken. Und wenn ich zurückkomme, werde ich dich hoffentlich schlafend im Bett vorfinden.“
    Lächelnd stimmte sie zu.
    In der Gaststube redeten alle von „Myladys“ ungewöhnlicher und überaus erfolgreicher Methode, einen Schornstein zu reinigen.
    Der Wirt war auf den Earl zugeeilt, hatte ihn zu einem Tisch nahe der Theke geführt und ihm unaufgefordert ein Glas Brandy gebracht. „Als kleines Dankeschön“, erklärte er, „und sagen Sie bitte auch Ihrer verehrten Gattin noch einmal, dass wir ihr sehr dankbar sind. Ist die kluge Dame hier aus der Gegend?“
    „Sie ist aus London.“
    „Hm … Jedenfalls erinnert sie mich an jemanden, den ich kenne. Es wird mir bestimmt wieder einfallen …“
    Robert hob kurz die Augenbrauen, vergaß aber beim zweiten Brandy, was Mr Hinton gesagt hatte. Stattdessen dachte er darüber nach, wie lange er wohl warten sollte, ehe er zu Jemima zurückkehrte. Er war müde, aber gleichzeitig war ihm klar, dass der Anblick seiner schlafenden Gattin zumindest einige Teile seines Körpers wieder sehr wach machen würde.
    Vorsichtshalber trank er noch zwei Brandys, ehe er die Treppe zum Schlafzimmer hinaufstieg. Im Licht einer einzelnen Kerze, die noch brannte, erkannte er, dass Jemima tatsächlich im Bett lag. Sie hatte eine der Decken aufgerollt und als Barriere in die Mitte der Matratze gelegt. Ihr Körper war unter der anderen Decke verborgen, die sie so hochgezogen hatte, dass außer ihrem Kopf mit dem wunderschönen dunklen Haar nichts zu sehen war. Gott sei Dank …
    Robert entledigte sich seiner Kleidung bis auf die Unterwäsche, blies die Kerze aus und machte es sich auf seiner Seite des Lagers so bequem wie möglich. Das allerdings erwies sich als schwieriger als erwartet. Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen blieb ihm nicht allzu viel Platz. Zum anderen stieg ihm, kaum dass er den Kopf aufs Kissen gelegt hatte, der leichte Jasminduft, der so typisch für seine Gattin war, in die Nase. Vermutlich parfümierte sie sich das Haar mit dieser Blütenessenz. Und nicht nur das … Ein paar ihrer Locken hatten sich auf seine Seite des Betts verirrt. Er konnte der Versuchung, sie zu berühren, nicht widerstehen.
    Es dauerte nicht lange, bis sein ganzer Körper vor Verlangen brannte. Himmel, ich werde kein Auge zutun können! Er drehte sich auf den Rücken, starrte zur Zimmerdecke hinauf und begann, Schafe zu zählen. Vergeblich …
    Der Gedanke kam ihm, das Erbe seiner Großmutter in den Wind zu schlagen und einfach zu versuchen, seine junge Gattin zu verführen. Aber nein, er brauchte das Geld, um Delaval zu retten. Nun, vielleicht konnte er Churchward einfach hintergehen. Nein, das war keine gute Idee. Womöglich würde Jemima schwanger, und dann musste der Anwalt die Lüge natürlich sofort durchschauen.
    Robert stieß einen unterdrückten Fluch aus. Es entsprach ganz und gar nicht seinem Charakter, andere Menschen zu betrügen. Bei Jupiter, er würde diese Prüfung überstehen, ohne sich irgendwelcher Tricks und Lügen zu bedienen, das schwor er sich.
    Wenig später war er eingeschlafen.

6. KAPITEL
    R obert erwachte, als die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg durchs Fenster fanden. Noch ehe er die Augen aufschlug, wusste er, dass er allein im Bett lag. Er richtete sich auf, schaute sich um und entdeckte Jemima schließlich auf dem Fußboden. Sie lag, eingerollt wie ein Kätzchen, auf ihrem zusammengefalteten Mantel. Die Decke, die sie mitgenommen hatte, musste sie beiseitegestrampelt haben. Und der zarte Stoff ihres Nachthemds verbarg ihre weiblichen Reize nur äußerst unzureichend.
    Trotzdem war es nicht Verlangen, das Robert überschwemmte, sondern ein unerwartetes Gefühl der Zärtlichkeit. Er stand auf, trat leise zu Jemima und hob sie vorsichtig auf die Arme, um sie ins Bett zu tragen. Als er sie auf die Matratze legte, fiel sein Blick auf ihre Füße – und er erstarrte.
    Sie hatte kleine, wohlgeformte Füße, aber sie waren voller Narben, und an einigen Stellen wies die Haut Verfärbungen auf. Die Folgen der gefährlichen Arbeit, die sie als Kind hatte tun müssen! Wie oft sie sich wohl verletzt hatte, wenn sie barfuß in die meist noch heißen Schornsteine hatte klettern müssen?
    Robert holte tief Luft. Er hatte ja gewusst, dass sie die Tochter eines Kaminkehrers war. Sie hatte auch

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