Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
Vom Netzwerk:
Gebäude schien zu erbeben. Draußen begannen die Hühner aufgeregt zu gackern, drinnen stieß der Hund ein jämmerliches Geheul aus, und ein paar der Gäste schrien erschrocken auf. Dann ging eine Ladung Ruß auf den Wirt nieder. Hustend und von Kopf bis Fuß schwarz, kam er hinter dem provisorischen Vorhang hervor.
    „Verzeihen Sie“, sagte Jemima, die nur mit Mühe ein amüsiertes Lachen unterdrücken konnte. „Ich habe vergessen, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie den Kamin nach dem Schuss möglichst rasch hätten verlassen sollen.“
    Hinton schüttelte sich, und Rußflocken flogen in alle Richtungen. „Hölle und Teufel“, rief er, wobei ein Grinsen sich auf seinem schwarzen Gesicht zeigte. „Sie sind besser als jeder Schornsteinfeger, Lady Selborne.“
    „Danke.“
    Die anderen Gäste, die zu ihrer Beruhigung festgestellt hatten, dass das Dach nicht über ihren Köpfen zusammengebrochen war, begannen zu klatschen. „Bravo!“, rief einer. „Hoch lebe Lady Selborne!“
    „Danke“, wiederholte Jemima.
    Und Robert sagte: „Wenn Sie jetzt zu Ihren Plätzen zurückgehen würden?“
    Man gehorchte sofort. Währenddessen brachten die Wirtsleute die schmutzigen Laken hinaus. Jemima schenkte den Kindern ein Lächeln und wandte sich dann wieder ihrem Hammelragout zu.
    Auch Robert aß ein paar Bissen. „Das“, stellte er dann fest, „war wirklich ganz erstaunlich. Und dabei ist nicht einmal Ruß in meinem Essen gelandet.“
    „Ich dachte, du hättest meine Absicht durchschaut.“
    „Nun, ich hatte einen Verdacht. Aber ich ahnte nicht, wie wirkungsvoll dieser Schuss sein würde. Vielleicht hätte ich …“ Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. „Nein, es war schon richtig, dich gewähren zu lassen. Du hast den Wirt sehr glücklich gemacht.“
    „Und ihm eine Menge Stoff für Klatschgeschichten über den Earl of Selborne und seine Gattin geliefert“, ergänzte Jemima. „Ich denke, ich habe wirklich großes Glück, einen so großzügigen Gemahl gefunden zu haben. Ich frage mich, wie weit ich gehen könnte, ehe du mir Einhalt gebietest.“
    „Das“, meinte Robert mit fester Stimme, „würde ich an deiner Stelle lieber nicht ausprobieren.“
    „Wir könnten das Bett mithilfe einer eingerollten Decke in zwei Hälften teilen“, überlegte Jemima laut, während sie mit gerunzelter Stirn auf das große Möbelstück starrte, das in der Mitte des Zimmers stand.
    Robert stöhnte auf. Diese Nacht würde die Hölle werden. Schon jetzt konnte er an nichts anderes denken als an die süßen Lippen seiner jungen Gattin und an ihren verführerischen Körper. „Vielleicht sollte ich im Sessel schlafen …“, murmelte er.
    „Oh, wie du wünschst.“
    „Natürlich wünsche ich das nicht! Es ist ja wohl selbst für einen Dummkopf offensichtlich, dass ich das Bett nur zu gern mit dir teilen würde. Allerdings … Ach, verflucht!“ Er zwang sich zur Ruhe. „Vergib mir, ich wollte nicht unhöflich sein. Aber diese Ehe scheint doch ein Fehler …“ Hilflos zuckte er die Schultern.
    Als er Jemimas Gesicht sah, begriff er, dass er mit seiner ungeschickten Bemerkung alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Er schluckte und versuchte es erneut. „Was ich sagen will, ist, dass ich unter den gegebenen Umständen niemanden hätte heiraten sollen, der so attraktiv ist wie du. Wenn ich beispielsweise meine Cousine Augusta gewählt hätte, dann würde es mir nichts ausmachen, neben ihr im Bett zu liegen und enthaltsam wie ein Mönch zu bleiben.“
    Die Miene seiner Gattin hellte sich auf. „Ich könnte auf dem Fußboden schlafen“, schlug sie mit einem zaghaften Lächeln vor.
    „Pardon?“ Robert meinte, sich verhört zu haben.
    Jemima hatte unterdessen begonnen, ihren Umhang so zu falten, dass sie ihn als Unterlage benutzen konnte. „Ich habe das früher oft getan“, erklärte sie. „Ich bin sozusagen daran gewöhnt.“
    „Dann musst du dich eben umgewöhnen. Ich werde nicht zulassen, dass die Countess of Selborne auf der Erde schläft.“ Er konnte selber hören, wie großspurig seine Worte klangen. Deshalb wunderte es ihn nicht, dass seine Gattin ihm einen spöttischen Blick zuwarf. „ Ich werde auf dem Boden schlafen“, verkündete er. „Während des Feldzugs gegen Napoleon haben meine Kameraden und ich uns oft mit wesentlich schlechteren Übernachtungsmöglichkeiten zufriedengeben müssen.“
    „Gut. Dann legen wir uns am besten beide auf die Erde und überlassen das Bett irgendwelchen anderen müden

Weitere Kostenlose Bücher