Historical Lords & Ladies Band 39
ich habe Jack mein Leben lang vertraut. Und dich kenne ich erst seit kurzer Zeit.“
„Oh, ich verstehe sehr gut.“ Sein Gesicht hatte einen abweisenden Ausdruck angenommen.
Jemima bekam plötzlich Angst, sie könne im Begriff sein, etwas zu verlieren, das ihr viel teurer war, als ihr bisher bewusst gewesen war.
„Robert?“
Schweigend musterte er sie.
„Ich begreife nicht recht, worauf du hinauswillst.“
„Es ist sehr einfach“, erklärte er. „Ich habe mich nie mit halben Sachen zufriedengegeben und werde das auch in Zukunft nicht tun. Ich erwarte, dass du mir dein ganzes Vertrauen schenkst, deine ganze Loyalität und deine ganze Liebe. Es geht hier um alles oder nichts.“
„Nichts? Wir können doch zu diesem Zeitpunkt unsere Ehe nicht mehr …“
„Du könntest in das Haus in Twickenham ziehen“, unterbrach er sie. „Das war unser ursprünglicher Plan, nicht wahr? Ich lebe hier, und meine Gattin lebt in London, bis der Zeitpunkt für eine Annullierung der Ehe gekommen ist.“
Im ersten Moment brachte sie kein Wort über die Lippen. „Ich verstehe nicht …“, murmelte sie schließlich.
„Es ist spät, Jemima. Ich werde dich jetzt allein lassen. Aber bis morgen solltest du dich entschieden haben. Entweder keine Geheimnisse mehr, dann werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um deinem Bruder zu helfen. Oder jeder von uns führt in Zukunft sein eigenes Leben.“ Er wandte sich zur Tür.
„Warte, bitte! Ich möchte dir noch etwas sagen.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Robert, ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Und vermutlich werde ich auch in Zukunft welche machen. Eines aber werde ich nicht tun: Weder werde ich dich verlassen, noch werde ich einer Annullierung zustimmen.“
„Ach?“
„Ist dir eigentlich klar, wie schwierig es ist, eine Ehe für null und nichtig erklären zu lassen, zumal wenn das Paar, so wie wir, mehrere Wochen unter einem Dach gelebt hat? Es gibt kaum Gründe, die den Schritt rechtfertigen würden. Mir fällt im Moment nur einer ein: dass der Mann unfähig ist, die Ehe zu vollziehen.“
Zu ihrer Überraschung begann Robert zu lachen. „Ich muss zugeben, dass ich diese Begründung nicht gern anführen würde.“ Dann war er plötzlich wieder bei ihr. Seine Hände schlossen sich um ihre Schultern, und er presste die Lippen auf ihren Mund.
Beide atmeten heftig, als Robert seine Gattin endlich freigab.
„Du musst mir beim Auskleiden behilflich sein“, murmelte Jemima. „Wir haben allen gesagt, dass ich mich nicht wohlfühle. Da kann ich jetzt schlecht nach meiner Zofe klingeln, die glaubt, dass ich längst schlafe. Es würde nur wieder Gerede unter den Dienstboten geben.“
Er stieß einen Fluch aus, begann aber, die kleinen Knöpfe, mit denen ihr Kleid am Rücken geschlossen wurde, zu öffnen. Wenig später glitt das Kleid zu Boden. Und Robert begann, Jemimas Hals und Schultern mit Küssen zu bedecken.
Ein heißer Schauer überlief sie. Oh Gott, diese Situation war gefährlich! „Den Rest kann ich allein erledigen. Danke“, sagte sie mit fester Stimme.
Er lachte. „Ich dachte, du vertraust mir.“ Er knabberte jetzt an ihrem Ohr.
„Ja, natürlich. Aber denk an die Bedingung im Testament deiner Großmutter.“
„Und daran, dass du die Liebe für eine Falle hältst, für etwas, das auf lange Sicht nur zu Schmerz und Verzweiflung führt.“
Ihr Herz klopfte zum Zerspringen. „Ich glaube inzwischen, dass die Liebe etwas durchaus … Angenehmes sein kann.“
„Ach, wirklich?“ Er schob ihr, noch immer hinter ihr stehend, die Träger des Hemdchens über die Schultern und umschloss ihre Brüste mit den Händen.
Unwillkürlich stöhnte Jemima auf.
„Schenk mir dein Vertrauen, dein ganzes Vertrauen“, flüsterte Robert.
Statt einer Antwort drehte sie sich zu ihm um und bot ihm den Mund zum Kuss.
Wenig später fand sie sich mit Robert im Bett wieder. Sie war inzwischen vollkommen nackt, er trug noch immer alles außer seinem Rock. Das war eine merkwürdige, aber auch irgendwie erregende Situation.
„Da ich noch eine Zeit lang enthaltsam leben muss, dachte ich, dass ich dir etwas … Freude schenken könnte, ohne den eigentlichen Liebesakt mit dir zu vollziehen“, murmelte Robert, während er die intimsten Stellen ihres Körpers liebkoste.
„Ich verstehe nicht …“ Sie atmete heftig, ihr Puls raste und seltsame Empfindungen erfüllten ihren Körper.
„Lass es mich dir zeigen!“ Seine Zärtlichkeiten wurden drängender –
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