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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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ausreichend beeindruckt haben.“
    „Aber Ihnen, Miss Exton, hat er den Schmuck abgenommen?“
    „Nun ja, ich habe ihm meine Ohrringe und meine Halskette gegeben. Ich weiß nicht, ob man unter diesen Umständen behaupten kann, er habe sie gestohlen.“
    Scholes seufzte auf. „Und was war mit Ihnen, Lady Selborne?“
    „Von mir hat er meine Geldbörse verlangt. Ich glaube, meine Perlenkette hat er gar nicht bemerkt. Und anderen Schmuck habe ich nicht getragen.“ Jemima war sich der Tatsache bewusst, dass Robert sie sehr aufmerksam beobachtete. Nach dem Vorfall mit Tilly hatte sie ihm versprochen, keine Geheimnisse mehr vor ihm zu haben. Aber wie hätte sie ihm von Jacks Schwierigkeiten erzählen können? Oh Gott, es war eine so unerträglich komplizierte Situation!
    Noch einmal stieß Scholes einen tiefen Seufzer aus. „Der Räuber war also“ – er studierte seine Notizen – „groß, eher klein, dick und attraktiv, blond und dunkel, und er ritt einen Apfelschimmel …“
    „Eine schwarze Stute“, fiel Lady Marguerite ihm ins Wort. „Ich kenne mich mit Pferden aus, mein guter Mann, schließlich hat mein Vater sie gezüchtet.“
    „Auf jeden Fall“, meldete sich unerwartet Ferdie zu Wort, „scheint der Mann sich in einer ziemlich verzweifelten Lage zu befinden. Am hellen Tag nicht weit vom nächsten Ort eine Kutsche zu überfallen, das ist schon ungewöhnlich. Glauben Sie, Scholes, dass es sich womöglich um denselben Kerl handelt, der gestern diesen Mord begangen hat?“
    „Es würde mich nicht wundern.“
    „Oh nein!“, rief Letty. „Er kann unmöglich ein Mörder sein!“
    „Keine Sorge, Miss Exton“, versuchte der Konstabler sie zu beruhigen, „Sie haben die Begegnung mit ihm ja unverletzt überstanden. Und nun haben Sie nichts mehr von ihm zu befürchten. Wir werden ihn bald fassen und ihn seiner gerechten Strafe zuführen.“ Scholes wandte sich Ferdie zu. „Wie ich gehört habe, waren Sie gestern auch im Dorfgasthof. Ist Ihnen dort irgendetwas aufgefallen?“
    „Also …“ Ferdie fühlte sich unter Lady Marguerites forschendem Blick sichtlich unwohl, während das Interesse des Konstablers ihn nicht weiter zu beeindrucken schien. „Bertie Pershore und ich haben im ‚Fuchs‘ ein paar Ale getrunken. Aber von dem Mord hat keiner von uns etwas mitbekommen. Der arme Kerl ist erstochen worden, nicht wahr?“
    „Nein, jemand hat ihm den Schädel eingeschlagen. Der Tote war übrigens hier in der Gegend bekannt. Ich glaube, er hat früher einmal auf Delaval gearbeitet. War er nicht zu Zeiten Ihres Großvaters hier Pferdeknecht, Lord Selborne?“
    Robert hatte die Stirn gerunzelt. „Das kann ich Ihnen nur sagen, wenn ich zumindest seinen Namen weiß.“
    Scholes errötete. „Natürlich, Mylord, natürlich. Harry Naylor.“
    Jemima erinnerte sich, den Namen schon einmal gehört zu haben, konnte sich jedoch an den Zusammenhang nicht erinnern. Das war etwas verwirrend. Noch verwirrender aber war, dass Robert und Ferdie einen langen Blick wechselten, ehe Robert sagte: „Naylor hat tatsächlich für meinen Großvater gearbeitet.“
    „Haben Sie in letzter Zeit von ihm gehört?“
    „Von Großvater? Mein guter Mann, Großpapa ist seit vielen Jahren tot.“
    Einen Moment lang sah es so aus, als würde Scholes die Fassung verlieren. Doch dann stand er auf und verabschiedete sich.
    Jemima trat ans Fenster, um dem Konstabler, der auf einem braunen Hengst davonritt, nachzuschauen. Sie zweifelte nicht daran, dass Robert ihr folgen würde. Und richtig, sie hörte seine Schritte hinter sich, und dann legte er ihr die Hand auf die Schulter.
    „Ein Straßenräuber, wie interessant“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie wandte den Kopf und schaute ihm in die Augen. „Du weißt es, nicht wahr?“
    „Dass mein Schwager ein Krimineller ist? Bei Jupiter, Jemima, was verbirgst du vor mir? Was geht hier vor?“
    „Ich habe keine Ahnung“, gab sie leise zurück. Dabei warf sie den anderen einen beunruhigten Blick zu. Konnte wirklich niemand etwas von dem Gespräch zwischen Robert und ihr verstehen? „Jack ist in Schwierigkeiten, so viel steht fest. Aber ich weiß nichts Genaues. Ein Mörder aber ist er bestimmt nicht! Heute Nacht werde ich ihn treffen und hoffentlich mehr erfahren.“
    „Die Vorstellung, dass meine Gattin sich nachts heimlich zu einem Verbrecher schleicht, gefällt mir nicht.“
    „Bitte, Robert, ich muss ihm helfen. Er ist mein Bruder. Und ich will unbedingt herausfinden, was eigentlich

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