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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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wolle; sagte, er habe früher hier gearbeitet und sei dann lange als Soldat in Spanien gewesen.“
    „Zu Zeiten von Roberts Großvater war Naylor einer der Pferdeknechte.“
    „Ein komischer Typ … Ich mochte ihn eigentlich nicht. Aber er kannte sich in der Gegend aus, und deshalb erschien es mir sinnvoll, mich ihm anzuschließen. Gestern Abend kamen wir im Gasthof ‚Fuchs und Henne‘ an. Ich lud Naylor auf ein Glas Ale ein als Dank für seine Hilfe. Aber er verlangte plötzlich Geld von mir. Ich wurde laut, und er wurde noch lauter.“
    „Die anderen Gäste haben den Wortwechsel mitbekommen?“
    „Ja. Dann traten ein paar Neuankömmlinge in die Schankstube, und Naylor hörte plötzlich auf herumzuschreien. Einen kannte ich, diesen Schnösel, der bei deiner Hochzeit dabei war.“
    „Ferdie Selborne.“
    „Genau. Naylor beobachtete ihn eine Weile und setzte sich dann zu ihm und seinem Begleiter. Es dauerte nicht lange, bis es wieder Streit gab.“
    „Zwischen Ferdie und Naylor?“
    „Ja. Das sage ich doch!“
    „Merkwürdig … Hast du zufällig gehört, worum es ging?“
    „Nein. Irgendwann verließ ich meine Ecke in der Gaststube, weil ich pink…“
    „Schon gut.“
    „Als ich zurückkam, waren Naylor und die beiden Stutzer verschwunden. Ich selber ging gar nicht mehr in die Gaststube, sondern suchte sofort mein Zimmer im Obergeschoss auf. Ich muss gleich eingeschlafen sein. Jedenfalls wurde ich erst wieder wach, als der Wirt gegen meine Tür hämmerte und brüllte, ich solle herauskommen, Naylor wäre ermordet worden. Ehe ich wusste, wie mir geschah, standen schon zwei Konstabler vor mir.“ Er zuckte die Schultern. „Den Rest der Geschichte kennst du.“
    „Ja, man hat dich ins Gefängnis gebracht, und du bist geflohen, was man dir nun sicherlich als Schuldeingeständnis auslegen wird.“
    „Was hättest du an meiner Stelle denn getan? Man hätte mich gehängt, ehe ich auch nur …“
    „… Straßenräuber hätte sagen können“, spottete Jemima. Aber tatsächlich war ihr furchtbar elend zumute.
    „Ich gebe zu, dass der Überfall im Wald eine dumme Idee war. Aber ich wusste mir wirklich keinen anderen Rat. Ich hätte dir schlecht einen Brief schreiben oder einen offiziellen Besuch machen können, nicht wahr? Natürlich werde ich den Schmuck zurückgeben.“
    „Mein Geld kannst du behalten. Du wirst es vermutlich dringender brauchen als ich. Himmel, was sollen wir nur tun? Ich werde mich mit Robert darüber beraten müssen. Auf jeden Fall kannst du hier nicht bleiben. Am besten begibst du dich noch vor Sonnenaufgang zur Köhlerhütte.“ Sie beschrieb ihm den Weg. „Ich werde versuchen, dich dort am Nachmittag zu treffen.“
    „Du bist ein tolles Mädchen, Schwesterherz.“
    „Und du bist ein Idiot!“ Sie wandte sich zur Tür, drehte sich aber noch einmal um. „Ich möchte dir noch etwas sagen. Kürzlich habe ich Tilly gesehen. Sie ist ein hübsches Mädchen, und es geht ihr gut in ihrer Pflegefamilie. Aber …“
    „Aber?“, drängte Jack.
    „Du hattest recht: Es wäre besser gewesen, wenn ich ihr nie begegnet wäre.“
    „Hast du ihretwegen Schwierigkeiten mit deinem Earl bekommen?“
    „Er heißt Robert. Und wir hatten tatsächlich eine Auseinandersetzung wegen Tilly.“
    Jetzt grinste Jack. „Er hat wohl geglaubt, die Kleine wäre deine Tochter?“
    „Ich konnte ihn schnell davon überzeugen, dass er sich irrt.“
    „Gut. Dein Earl scheint doch nicht so dumm zu sein, wie ich erst dachte.“
    „Er heißt Robert“, wiederholte Jemima ärgerlich. Ohne ein Wort des Abschieds öffnete sie die Tür und verschwand in der Nacht.
    „Du bist tatsächlich allein zu ihm gegangen!“ Roberts Gesicht war weiß vor Zorn. „So viel bedeuten meine Wünsche dir also!“
    Jemima warf ihren Umhang über einen Stuhl und erwiderte den Blick ihres Gatten kühl. „Ich habe dir gesagt, dass ich meinen Bruder nicht im Stich lassen kann.“
    „Du hättest mich bitten können, dich zu begleiten.“
    „Aber …“
    Er ließ sie nicht ausreden. „Du hättest mir ein Mal, ein einziges Mal, vertrauen können.“
    Sie starrten einander an. Es war Jemima, die zuerst den Kopf senkte. „Es tut mir leid.“
    Robert seufzte auf. „Mir auch … Ich hatte gehofft, du würdest zu mir stehen.“
    „Das tue ich doch!“
    „Nun, es ist offensichtlich, dass Jack dir mehr bedeutet als ich.“ Seine Stimme klang bitter.
    „Nein, das ist nicht wahr! Allerdings …“ Sie runzelte die Stirn. „Versteh doch,

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