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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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Frau, die genau wusste, was sie tat? „Verdammt!“, murmelte er und folgte ihr.
    Helen hielt auf ihrer Flucht inne. Wenn sie wie ein erschrecktes Kaninchen in die Gesellschaft hineinplatzte, würde jeder sofort wissen, dass etwas geschehen war. Wie hatte sie sich in diesem Mann so täuschen können? Sie hatte ihn als vertrauenswürdig eingeschätzt, während er in Wirklichkeit ein Schürzenjäger und Spieler war. Er dagegen hatte sie von Anfang an für ein einfältiges Geschöpf gehalten, mit ihr gespielt wie eine Katze mit der Maus und auf seine Chance gewartet.
    Robert erschien zwischen den Bäumen. „Miss Sadler, Mama hat mich geschickt, Sie zu suchen. Der Kutscher ist zurückgekommen. Haben Sie ihn nicht gehört?“
    „Nein“, erwiderte Helen, setzte ihren Hut wieder auf und schob die Haare darunter. „Wahrscheinlich hat der Wind das Geräusch der Pferdehufe übertönt.“
    „Wo ist Captain Blair?“
    Helen schluckte. „Ich habe ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen.“
    „Wenn es Ihnen recht ist, werde ich ihn suchen.“
    „Ja, tu das. Je schneller wir weiterkommen, desto besser.“ Während sich Robert, den Namen des Captain rufend, schnell entfernte, begab sich Helen langsam zur Kutsche zurück. Dabei bemühte sie sich verzweifelt, ihre Fassung so weit wiederzuerlangen, dass sie sich natürlich benehmen konnte.
    Neben der beschädigten Kutsche stand eine zweite, die kaum in besserem Zustand zu sein schien, abgesehen davon, dass sie vier Räder hatte. Sie war klein, die Farbe war abgeblättert, und in den Fenstern befanden sich keine Glasscheiben, sondern schäbige Ledervorhänge. Auf dem Dach gab es keinen Platz für Außenpassagiere. Das Gespann bestand aus zwei alten Pferden. Der Kutschenbegleiter war gerade damit beschäftigt, das Gepäck umzuladen, von dem einige Stücke auf dem Dach befestigt werden mussten.
    „Ein besseres Fahrzeug konnte ich nicht finden“, entschuldigte sich der Kutscher. „aber wir kommen damit wenigstens bis zum nächsten Ort.“
    Der dünne Mann kletterte aus der alten in die neue Kutsche und setzte sich in eine Ecke, als ob es sich um ein ganz normales Umsteigen gehandelt hätte. Mr Hartley, der seine Beziehung zu Mrs Goodman ausgebaut hatte, nahm ihren Arm. „Kommen Sie, meine Liebe, lassen Sie sich von mir helfen.“
    „Wo ist Robert?“, fragte sie.
    „Er will Captain Blair holen“, erklärte Helen, die überrascht war, dass ihre Stimme völlig normal klang. „Die beiden müssen gleich hier sein.“
    Da Duncan und Robert in diesem Augenblick erschienen, stieg Mrs Goodman, gefolgt von Helen, ein. Es war so eng, dass kaum noch für jemand anderes Platz war. Helen überlegte, ob der Captain wohl zurückbleiben würde, hielt das aber dann doch für unwahrscheinlich.
    „Da sind Sie ja, Captain“, sagte der Kutscher. „Wollen Sie eines der Ersatzpferde reiten?“
    „Sehr gern sogar“, erwiderte Duncan nach einem Blick auf Helen, die damit beschäftigt war, den Ledervorhang nach oben zu rollen, um Licht hereinzulassen. Ein kleines Lächeln spielte um seine Lippen. Miss Sadler hatte Arabellas Geist für immer vertrieben.
    Als Helen sein Lächeln sah, wandte sie den Kopf ab. Er lachte sie aus, lachte über ihre Naivität und die Leichtigkeit, mit der er sie gewonnen hatte. Ihr Ärger wuchs, nicht nur über ihn, sondern auch über ihre eigene Schwäche.
    Es wurde bereits dunkel, als sie in einen Hof einbogen. Ein paar Hühner flatterten gackernd auseinander. Eine einzelne Laterne hing über der Tür. Die Passagiere merkten sofort, dass dies keine Kutschenstation war.
    „Wohin haben Sie uns gebracht, Kutscher?“, fragte Mrs Goodman, die ausgestiegen war. „Dies ist nur eine Straßentaverne. Können wir nicht einen angemesseneren Gasthof aufsuchen?“
    „Es tut mir leid, Madam, aber Wagen sowie Pferde gehören hierher und müssen zurückgebracht werden.“
    „Was sollen wir tun?“ Mrs Goodman schaute abwechselnd Mr Hartley und den Captain an. „An diesem schrecklichen Ort können wir doch nicht bleiben.“
    „Immer noch besser als am Straßenrand“, erwiderte Duncan. Er ging zur Eingangstür und schaute hinein. In der einzigen Schankstube lag der Geruch nach kaltem Tabak in der Luft.
    Durch eine Tür auf der anderen Seite gelangte er in die Küche, in der eine fette Frau am Herd stand und in einem Topf rührte.
    „Wir brauchen etwas zu essen“, sagte der Captain und legte zwei Sovereigns auf den Tisch. „Außerdem ein Schlafzimmer für zwei

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