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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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das machte ihm die Sache leichter.
    Schließlich erreichten sie Lancaster, wo Mrs Goodman und ihr Sohn in Mr Hartleys Kutsche stiegen, die dort auf ihn gewartet hatte. Helen verabschiedete sich von ihnen und folgte Duncan in den Gasthof.

8. KAPITEL
    H elen war froh, dass die Zeit nur für eine hastige Mahlzeit reichte. Das letzte, was sie sich gewünscht hätte, war ein ausführliches Gespräch mit Duncan. Da er das spürte, sorgte er dafür, dass sie es bequem hatte, bestellte etwas zu essen und entschuldigte sich. Helen hatte keine Ahnung, wohin er ging, und redete sich ein, dass sie es auch gar nicht wissen wollte. Als sie eine Stunde später zur Kutsche zurückkehrte, saß der warzennasige Mann auf seinem Platz, als ob er sich gar nicht weggerührt hätte.
    Captain Blair und der Kutscher standen bei den Pferden und unterhielten sich. Er schien leicht Kontakt zu Menschen zu bekommen – ob von hohem oder niederem Stand machte dabei offenbar keinen Unterschied.
    Als er Helen zu Gesicht bekam, trat er zu ihr, half ihr beim Einsteigen und setzte sich, ohne etwas zu äußern, neben sie. Sie starrte aus dem Fenster, um ihn nicht ansehen zu müssen, weil sie sich andernfalls an seinen Kuss und dessen Wirkung auf sie erinnert hätte. Und je eher sie sich die Sache ganze aus dem Sinn schlug, desto eher würde sie ihren Seelenfrieden wiederfinden.
    Die Außenpassagiere kletterten auf das Dach, und der Kutscher trieb die Pferde zu einem schnellen Tempo an, um zu versuchen, etwas verlorene Zeit aufzuholen. In dieser Beziehung bestand wenig Hoffnung. Weiter im Norden wurde das Wetter immer schlechter. Ein scharfer Wind blies, und es regnete in Strömen, sodass die Pferde nur noch im Schritt gehen konnten.
    Helen wurde klar, dass die Leute auf dem Dach schrecklich leiden mussten. „Captain, können wir nicht den Kutscher bitten anzuhalten und einige der Außenpassagiere zu uns hereinholen?“, fragte sie. „Sie müssen ja da oben halb erfroren sein.“ Dann wandte sie sich an den kleinen Mann: „Sie haben doch bestimmt nichts dagegen, Sir, oder?“
    „Ich bezweifle sehr, dass der Kutscher die Pferde bei dieser Steigung anhalten wird. Er würde sie nicht wieder in Gang bringen.“
    „Dann müssen wir warten, bis wir oben angekommen sind. Ich finde es beschämend, dass wir uns hier im Trockenen befinden und Plätze frei haben, während die Leute draußen durch und durch nass werden.“
    „Wahrscheinlich wollen Sie nicht mehr Geld ausgeben. So müssen sie sich mit dem schlechten Wetter abfinden.“
    „Gütiger Himmel, Sir, ich habe nicht von Ihnen verlangt, Ihren Platz zu räumen, sondern lediglich vorgeschlagen, ein paar Leute aus der Nässe hereinzuholen. Wo bleibt denn Ihre Menschlichkeit?“
    „Außenpassagiere sind nun mal Außenpassagiere. Wer im Kutscheninneren reisen will, will mit Personen niederen Standes nichts zu tun haben und bezahlt für dieses Privileg.“
    „Ich habe noch nie einen so überheblichen Menschen erlebt.“
    „Und Sie, Miss, sind unverschämt und haben sehr schlechte Manieren.“
    Duncan, der dem Wortwechsel bisher amüsiert gelauscht hatte, kam zu dem Schluss, dass es damit genug war. „Sir, Miss Sadler hat aus der Güte ihres Herzens heraus gefragt, ob wir gewillt sind, die Kutsche mit ein paar weniger glücklichen Menschen zu teilen. Ich finde das sehr rücksichtsvoll von ihr und stimme gern zu.“
    „Nun, ich nicht.“
    „Sie sind in der Minderzahl und daher überstimmt, Sir.“ Duncan streckte den Kopf aus dem Fenster und rief dem Kutscher zu, er möge kurz anhalten.
    Da dieser fürchtete, einem der Passagiere sei vielleicht schlecht geworden, brachte er die Pferde mit einem Ruck zum Stehen. „Was ist los, Sir?“
    Duncan öffnete die Tür und sprang heraus. „Miss Sadler möchte zwei oder drei Außenpassagiere einladen, bei uns zu sitzen. Sie haben doch nichts dagegen, oder?“
    „Warum sollte ich?“ Der Kutscher grinste, obwohl der Regen von seiner breiten Hutkrempe heruntertropfte und sein Schultercape durchnässt war.
    Duncan blickte zu den Leuten hoch, die auf dem Dach saßen. „Sie, Sie und Sie“, sagte er und deutete auf einen hageren alten Mann im braunen Mantel, eine kleine alte Frau, die in einen schwarzen Umhang gehüllt war, und einen Burschen von ungefähr vierzehn Jahren, der zu seinen Hosen nur eine kurze Jacke trug und stark zitterte. „Sie können drinnen bei uns weiterfahren, wenn Sie mögen. Ohne zusätzliche Kosten!“
    Minuten später saßen die drei

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