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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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Gelegenheit, um das hier zu erstehen.“ Mit diesen Worten streifte er einen Verlobungsring mit einem Diamanten über ihren Finger.
    Sekundenlang starrte sie das funkelnde Juwel sprachlos an. „Oh, wie schön!“, flüsterte sie.
    Und dann bereitete er ihr eine weitere Überraschung, indem er ihr einen Brief in der charakteristischen Handschrift ihres Bruders Charles überreichte. Um sie bei ihrer Lektüre nicht zu stören, trat er ans Fenster. Den Inhalt des Schreibens kannte er nicht. Aber er wusste, wie mühsam Charles in den letzten Tagen seines Lebens diesen Brief abgefasst hatte, und er ahnte, was darin stand.
    Megan kämpfte mit den Tränen. Mehr oder weniger bestätigten die rührenden Zeilen, was Christian ihr im Keller der Abtei erzählt hatte. Sie ließ das Blatt sinken und betrachtete seinen breiten Rücken. „Warum hast du mir das alles nicht früher mitgeteilt?“
    „Weil ich annahm, Charles hätte dir die Wahrheit über Louisas Tod geschrieben.“
    „Ja, das stimmt.“
    Den Blick auf seine hügeligen Ländereien gerichtet, ließ er seine Gedanken in die Vergangenheit zurückschweifen. „Dein Bruder und ich trafen uns nur zufällig in Indien, denn er wusste gar nicht, in welchem Landesteil ich lebte. Eines Abends begegneten wir uns im Haus eines reichen Kaufmanns. Anfangs wich Charles mir aus. Wer konnte ihm das verübeln? Warum sollte er mit dem Schurken sprechen, der seine Schwester so schäbig und feige behandelt hatte?“
    „Oh nein, Christian, du warst nicht feige.“
    „Doch – zu feige, um dir brieflich zu erklären, warum ich eine andere heiraten musste. Zu feige, um dich zu besuchen, während du bei deiner Schwester wohntest, und deine Vergebung zu erbitten – vor lauter Angst, nur Verachtung in deinen schönen blauen Augen zu lesen. Nicht einmal nach meiner Heimkehr im letzten Herbst konnte ich mich dazu aufraffen, dich persönlich über den Tod deines Bruders zu informieren. Stattdessen schickte ich meinen Anwalt nach Taunton, wenn ich auch wusste, dass unser Wiedersehen letzten Endes unvermeidlich war.“
    Nun wandte er sich zu ihr, und sein Blick verriet bittere Reue.
    „Aber ich komme vom Thema ab … Um den Rest der Geschichte zu erzählen – auf jener Dinnerparty versuchte ich nicht, deinem Bruder meine Gesellschaft aufzuzwingen. Aber am Ende des Abends trat er an mich heran. Vielleicht begann er seine Antipathie zu überwinden, oder irgendetwas in meinem Verhalten gab ihm zu denken – ich weiß es nicht. Jedenfalls unterhielten wir uns eine Zeit lang über Belanglosigkeiten, und dann trennten wir uns fast freundschaftlich. Da in diesem Landesteil nur eine kleine britische Gemeinde lebte, sahen wir uns zwangsläufig immer wieder. Als Charles erkrankte, nahm ich ihn in meinem Haus auf. Und da entdeckte er die Miniatur von dir, die ich stets bei mir trug. Natürlich fragte er sich, warum ich dein Bild in Ehren hielt und keins von meiner verstorbenen Frau.“
    Erleichtert beobachtete Megan, wie ein Lächeln die Bitterkeit aus seinen Augen verdrängte.
    „Dein Bruder konnte sehr hartnäckig sein. Schließlich entlockte er mir die Wahrheit über meine erzwungene Heirat und meine unglückliche Ehe.“
    Durch einen Tränenschleier betrachtete sie die letzten Worte, die ihr Bruder geschrieben hatte.
    Gehorche der Stimme Deines Herzens, Megan, und verzeih ihm. Christian hat genug gelitten, ohne eigenes Verschulden …
    „Übertrug er dir die Vormundschaft für Sophie, weil er uns wieder zusammenbringen wollte?“
    „Das nehme ich an, obwohl er nie davon sprach.“ Christian kehrte zu ihr zurück, setzte sich wieder auf den Bettrand und ergriff ihre Hand. „Bei meinem Besuch im Haus deiner Schwester trug ich Charles’ Brief bei mir, um ihn dir persönlich zu übergeben. Darum hatte er mich gebeten. Meine Liebe zu dir war nie erloschen. Und doch – als ich dir gegenüberstand, gewann ich den Eindruck, ich würde mich erneut in dich verlieben, und ich beschloss, dich ohne die Hilfe deines Bruders zurückzuerobern. Er hatte – Gott segne ihn – sein Bestes getan und mich zu dir geschickt. Alles Weitere musste mir aus eigener Kraft gelingen.“
    „Was du sehr raffiniert in die Wege geleitet hast, du heimtückischer Kerl!“, tadelte sie ihn liebevoll. Nun wusste sie, warum er ihr vorgeschlagen hatte, Sophie nach Dorset zu begleiten. „Mir blieb ja gar nichts anderes übrig, als nach Moor House zu ziehen.“
    „Und du sollst es nie wieder verlassen, meine Liebste.“
    Zwei

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