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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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Wochen später fand die Hochzeit statt, nachdem Christian eine Sonderlizenz erwirkt hatte. Zur Freude der Braut nahm auch ihre Schwester an der Zeremonie teil. Megan wusste zwar nicht, wie Charlotte die erstaunliche Neuigkeit aufgenommen hatte, die ihr brieflich mitgeteilt worden war. Aber nach der Trauung versicherte die würdevolle Dame der kleinen Gästeschar, das Schicksal habe diese Ehe schon vor langer Zeit beschlossen.
    Am nächsten Wochenende blieben nur die Dienstboten in Moor House zurück. Giles fuhr nach Oxford, Matilda ins heimatliche Surrey, Sophie begleitete Charlotte für ein paar Wochen nach Somerset, und das frischgebackene Ehepaar reiste nach Norfolk.
    Christian hatte seiner Schwester in einem Brief mitgeteilt, er habe Megan geheiratet. Nun sanken sich die beiden Freundinnen lachend und weinend in die Arme. Megan wäre gern noch länger bei Georgiana geblieben. Aber Christian wollte ihr die Amüsements einer Londoner Saison bieten, die sie nie zuvor erlebt hatte. Während eines hektischen Spätfrühlings besuchten sie fast jeden Abend einen Ball, und Megan stellte eines Tages fest, dass sie ein Baby erwartete.
    Im Herbst wurde Charles William Drew geboren, ein kräftiger kerngesunder Junge, der die blauen Augen der Mutter und das eigenwillige Kinn des Vaters geerbt hatte. Die Niederkunft war schwierig gewesen. Aber Megan erholte sich sehr schnell. Bei der ersten Gelegenheit floh sie aus ihrem Schlafzimmer, um endlich wieder frische Luft zu atmen.
    „Ah, da bist du ja!“ Christian schloss die Terrassentür hinter sich und nahm neben Megan auf der niedrigen steinernen Balustrade Platz.
    „Welche deiner Getreuen hat dir verraten, wo ich bin? Sophie, unsere Haushälterin oder meine Zofe?“
    „Die gute Emily.“
    „Das wusste ich doch!“ Inzwischen hatte sich die Frau als wahres Juwel erwiesen, und Megan verstand die besondere Zuneigung zwischen ihrer Zofe und Christian. Sie betrachtete das Profil ihres Mannes und sah ein Lächeln. „Woran denkst du?“
    „An einen ähnlichen kühlen Herbsttag vor etwa einem Jahr … Damals fuhr ich nach London, um den alten Metcalf aufzusuchen. Er fragte, ob ich in die Hauptstadt zurückkehren und den Beginn des neuen Jahrhunderts feiern würde. Sarkastisch erwiderte ich, in unserem Land gäbe es nichts zu feiern – und ich persönlich hätte schon gar keinen Grund dazu. Wenige Wochen später veränderte sich meine Meinung geradezu dramatisch.“ Zärtlich umfasste er Megans Hand. „Für mich ist dieses Jahr einfach wundervoll. Mein Leben konnte gar nicht glücklicher verlaufen – wenn man auch bedenken muss, welche Gefahr England droht. Wir besitzen zwar die beste Navy der Welt, aber es wäre sträflicher Leichtsinn, zu glauben, der Korse könnte ausschließlich auf dem Meer besiegt werden. Früher oder später müssen wir dem Feind zu Lande gegenübertreten.“
    „Also rechnest du mit einem Krieg?“, fragte Megan bedrückt.
    „Nach meiner Ansicht lässt er sich gar nicht vermeiden.“
    „Hoffentlich irrst du dich, Chris. Wer sollte unser Heer gegen Frankreich ins Feld führen? Neulich erklärte Frederick Fortescue, da wäre niemand …“
    „Diese Meinung teile ich nicht“, unterbrach er sie. „Im Gegensatz zu Fortescue lernte ich in Indien einen Colonel kennen – einen ungewöhnlichen Mann, der durchaus fähig wäre, unsere Truppen zu kommandieren. Im Augenblick gibt es nur wenige Leute, die den Namen Arthur Wellesley kennen. Doch das wird sich bald ändern.“ Mit einem sanften Lächeln wandte er sich zu Megan. „Ja, dieses erste Jahr des neuen Jahrhunderts hat mir so viel geschenkt – neuen Optimismus, den ersehnten Erben und das kostbare Geschenk – dich, meine Liebste. Was immer die Zukunft auch bringen mag, wir werden ihr gemeinsam entgegenblicken.“
    – ENDE –

MEIN CHARMANTER BESCHÜTZER

1. KAPITEL
    D raußen stand eine fahle Sonne am blassen Himmel. In der Bibliothek war es düster. Als einziges Geräusch war das gleichmäßige Ticken einer Uhr zu hören, obwohl sich zwei Personen im Raum befanden – ein älterer Mann und eine junge Lady, die von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet war.
    Sie war klein, hatte aber eine wohlproportionierte Figur. Ihre rabenschwarzen Haare waren zu einem griechischen Knoten hochgesteckt. Kleine Locken rahmten ihr blasses herzförmiges Gesicht ein.
    „Miss Sanghurst, haben Sie auch alles verstanden?“, brach der Mann schließlich das Schweigen.
    Die junge Frau blickte ihn mit großen Augen

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