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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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einmal zu überdenken. Demonstrativ legte sie die Hand auf Lucian St Claires Arm und sah Francis herausfordernd an.
    „Seien Sie vorsichtig, Wynter“, warnte Lucian ihn leise. „Ich bin heute zwar in wohlwollender Stimmung, da Grace meinen Antrag angenommen hat, aber das bedeutet nicht, dass ich mir Ihre Beleidigungen gefallen lasse.“
    „Das war gewiss nicht als Beleidigung gemeint, Lucian.“ Der Duke folgte seinem Bruder, ziemlich außer Atem in seinem Versuch, mit dem jüngeren Mann Schritt zu halten. „Francis ist lediglich erstaunt darüber, wie schnell Sie und Grace Ihre Gefühle füreinander entdeckt haben. Nicht wahr, Francis?“
    Lucian sah Francis kühl an. Er wusste genau, dass dieser weniger erstaunt als vielmehr wütend und enttäuscht war.
    „Ich wusste nicht, dass Sie Geschmack an unschuldigen jungen Damen gefunden haben, St Claire.“ Wynter sah ihn herausfordernd an.
    Das allerdings war zweifellos eine Beleidigung. Da jedoch ein Streit mit Wynter den Duke zu sehr aufregen könnte, unterdrückte Lucian seinen Zorn und nickte lediglich. „Die Frauen der St Claires waren immer über jeden Zweifel erhaben.“
    „Wirklich?“, entgegnete Francis Wynter höhnisch. „Aber die Frau Ihres Bruders …“
    „Das reicht, Francis!“, fuhr der Duke of Carlyne ihn herrisch an. „Du wirst dich unverzüglich ins Gasthaus zurückziehen und versuchen, dich zu fassen.“
    Nichts hätte Lucian lieber getan, als Francis Wynter zu zwingen, seine Bemerkung über Jane, die Duchess of Stourbridge, zu beenden. Doch sein Respekt und die ehrliche Zuneigung für George Wynter hielten ihn davon ab, Genugtuung zu verlangen.
    Neugierig beobachtete Grace, wie Francis mit sich kämpfte. Doch plötzlich runzelte er die Stirn und zögerte, als er Lucians eiskalten Blick bemerkte. Und er tat gut daran, denn Grace spürte die Anspannung in Lord Lucians Arm. Er war wie ein Raubtier, das im Begriff stand, sich auf seine Beute zu stürzen.
    „Ich werde mich gleich zu euch gesellen, Onkel“, sagte sie leichthin. „Sobald Lord Lucian und ich uns voneinander verabschiedet haben.“
    „Sie lassen Ihre Verlobte schon so bald allein, St Claire?“, spottete Francis.
    Lucian nickte. „Eine Familienangelegenheit verlangt leider nach meiner Anwesenheit.“
    „Die Leute munkeln, dass Sie sich von Ihrer Familie entfremdet haben.“
    „Die Leute reden viel.“
    Lucian ließ keine weitere Erklärung folgen, sondern starrte Francis nur herausfordernd an. Schließlich war es Francis, der als Erster den Blick senkte. Was Lucians Unwillen darüber, dass er und seine Familie im ton Gesprächsthema waren, nicht minderte.
    Es war ihm nach Waterloo unmöglich gewesen, in den Schoß seiner Familie zurückzukehren. Nicht nach all dem Blutvergießen, das er gesehen, all den Freunden, die er verloren hatte. Als wäre das nicht genug, wurde er außerdem fast jede Nacht von diesen abscheulichen Albträumen heimgesucht. Also hatte er sich von seiner Familie ferngehalten, wie auch von der übrigen Gesellschaft, und den Aufruhr seiner Gefühle hinter einer Fassade von Gleichgültigkeit und Langeweile versteckt.
    Seine Verlobung mit Grace Hetherington kam wirklich zum ungünstigsten Zeitpunkt …
    Grace war unendlich erleichtert, als ihr Onkel ungeduldig seinen Bruder am Arm packte und ihn entschlossen mit sich zur Herberge zog. Das Gespräch, das Francis erwartete, würde sicherlich nicht sehr erfreulich sein.
    „Nun, das war aufschlussreich, nicht wahr?“
    Schnell nahm sie ihre Hand von seinem Arm und wandte sich ihm verwundert zu. „Tatsächlich, Mylord?“
    „Tatsächlich.“ Er schien belustigt zu sein. Um seine Lippen spielte ein Lächeln. „Wie es scheint, habe ich einen Rivalen um Ihre Zuneigung, meine Liebe.“
    Grace schnaubte undamenhaft. „Francis ist ein Dummkopf, wenn er auch nur einen Moment glaubt, ich hätte jemals sein Interesse erwidert.“
    „Vielleicht.“ Lucian nickte. „Aber selbst ein Dummkopf hat Gefühle, die verletzt werden können und die man nicht mit Füßen treten sollte.“
    Sie runzelte entrüstet die Stirn. „Wollen Sie damit andeuten, dass ich in irgendeiner Weise Lord Francis’ Aufmerksamkeiten ermutigt hätte?“
    „Nein. Ich möchte lediglich klarstellen, dass ein verschmähter Mann manchmal ebenso gefährlich sein kann wie eine verschmähte Frau.“
    Lucian spürte noch immer dieselbe Rachsucht bei Francis Wynter, die er schon als Kind gezeigt hatte. Nachdenklich fügte er hinzu: „Ich möchte

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