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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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beunruhigendes Schweigen.
    Selbstverständlich hatten sie sich während des gesamten Mahls gestritten. Jane hatte sich geweigert, mit ihm nach Gloucestershire zu fahren, und er war ebenso entschlossen gewesen, sie auf keinen Fall irgendwo an einer Poststation aussteigen zu lassen, damit sie allein nach London weiterreisen konnte.
    Erst nachdem er erklärt hatte, die einzige andere Möglichkeit, die in seinen Augen akzeptabel wäre, sei, sie nach Markham Park zurückzubringen, hatte Jane schließlich nachgegeben.
    Beim Abschied hatten sie sich eher kühl eine gute Nacht gewünscht. Jane hatte sich erst dann ein wenig besänftigt gefühlt, als sie das schöne Schlafzimmer betreten hatte, das Mr Dolton für sie hatte vorbereiten lassen. Und es war ihm tatsächlich gelungen, die Tochter des Gastwirts zu überreden, ihr als Zofe zur Verfügung zu stehen und ihr ein wundervoll heißes Bad zu bereiten.
    Ausgeschlafen und guter Dinge war sie heute Morgen aufgestanden, entschlossen, das Beste aus ihrer Lage zu machen. Immerhin war Gloucestershire im Grunde sogar näher an ihrem wahren Ziel als London, auch wenn der Duke das natürlich nicht wissen konnte.
    Mary, die Tochter des Wirts, hatte ihr ein Tablett mit dem Frühstück auf ihr Zimmer gebracht, also hatte Jane keine Gelegenheit gehabt, mit dem Duke zu sprechen, bevor sie gemeinsam in die Kutsche gestiegen waren.
    Wie erwartet, war die Kutsche innen ebenso luxuriös ausgestattet wie von außen, und die Sitze waren so weich, dass der Reisende höchste Bequemlichkeit genoss. Selbst die Sonne war hinter den Wolken hervorgekommen, um gute Laune zu verbreiten. Wahrscheinlich wäre es eine sehr angenehme Reise geworden, wenn der Duke nicht so hartnäckig geschwiegen hätte.
    Verstohlen betrachtete Jane ihn. Mehrere Male hatte sie nun schon versucht, ihn in ein Gespräch zu ziehen. Sie hatte eine Bemerkung zum Wetter gemacht, als sie ihren Umhang ablegte, und in ihrem zunehmenden Unbehagen über sein Schweigen sogar erklärt, dass Sir Barnaby ihr das grüne Kleid, das sie heute trug – eins ihrer Lieblingskleider –, im vorigen Jahr zum Geburtstag geschenkt hatte. In beiden Fällen hatte sie nur ein Stirnrunzeln und ein unartikuliertes Brummen zur Antwort bekommen. Danach hatte sie nicht mehr den Mut gefunden, ein neues Thema anzuschlagen.
    Jetzt beugte sie sich leicht vor. „Habe ich heute Morgen irgendetwas getan, das Sie verärgert hat, Euer Gnaden?“
    „Habe ich Sie nicht schon des Öfteren gebeten, mich nicht andauernd mit ‚Euer Gnaden‘ anzusprechen?“
    Jane blinzelte erschrocken über seinen scharfen Tonfall. „Ich weiß nicht, wie ich Sie sonst anreden soll, Euer … Sir …“
    Er schnaubte. „Habe ich Sie nicht gebeten, mich Hawk zu nennen?“ Seine Miene wurde, wenn möglich, noch finsterer.
    „Doch.“ Sie errötete, als ihr einfiel, bei welcher Gelegenheit er das getan hatte. „Und das mag ja angehen, wenn wir allein sind, aber in Gesellschaft anderer wäre es höchst unangebracht.“
    „Es kann Ihnen unmöglich entgangen sein, Jane, dass wir uns im Moment nicht in Gesellschaft anderer befinden!“, stieß er spöttisch hervor.
    Natürlich war ihm bewusst, dass er sich wie ein Rüpel benahm. Trotzdem schien er einfach nichts dagegen tun zu können. Genau, wie er befürchtet hatte, als er Janes Bitte abgelehnt hatte, sie in der Kutsche mitzunehmen, erwies sich ihre Nähe als reine Tortur.
    Es fing schon damit an, dass sie heute Morgen so ungemein glücklich aussah. Kein Vergleich zu dem eingeschüchterten Geschöpf, das er vor zwei Tagen kennengelernt hatte. War es wirklich erst zwei Tage her, seit diese junge Frau im wahrsten Sinne des Wortes in sein Leben gestolpert war? Es kam ihm so viel länger vor. Heute strahlten ihre Augen vor Freude, ihre Wangen waren gerötet, und auf ihren schönen Lippen lag ein liebliches, zufriedenes Lächeln.
    Seiner Meinung nach hatte sie nicht das Recht, so glücklich zu sein, nachdem sie sein sonst so friedliches Leben völlig auf den Kopf gestellt hatte!
    Als sie vorhin ihren Umhang abgelegt hatte, war ein blassgrünes Kleid darunter zum Vorschein gekommen, das ihre Haut schimmern ließ und die Farbe ihres hochgesteckten feuerroten Haars betonte. Dass es ein Geschenk Sir Barnabys war, bestätigte Hawk wenigstens, dass er sich nicht völlig in dem Mann getäuscht hatte. Wie es aussah, hatte Sir Barnaby sich nur ein einziges Mal einen schweren Fehltritt gestattet, was den guten Geschmack anging: als er sich vor

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