Historical Mylady Spezial Band 2
waren alle sehr viel älter, als sie erwartet hätte, und die Lakaien machten eher einen zotteligen Eindruck, der nicht zu gepflegten Hausdienern zu passen schien.
Den seltsamsten Eindruck von allen machte allerdings Westlake, der Butler – ein hochgewachsener, stämmiger Mann, dessen muskulöse Arme aus den Nähten seines Frackrockes zu platzen drohten. Sein Gesicht wies unzählige Pockennarben auf, und seine Nase musste er sich früher gebrochen haben, und das nicht nur ein einziges Mal. Tatsächlich sah er eher wie ein Preisboxer aus als wie der Butler eines Dukes!
Arabella wusste, dass Hawk keiner einzigen dieser Personen erlaubt hätte, auch nur einen Fuß in sein Haus zu setzen, geschweige denn, für ihn zu arbeiten!
„Immerhin sind es ja unsere Flitterwochen, Arabella“, sagte Darius und riss sie aus ihren Gedanken.
Empört schnappte sie nach Luft. „Wie konntest du so etwas tun, Darius?“ Ihre Wangen waren hochrot. „Was wird die Dienerschaft von uns denken? Von mir?“
„Sie wird denken, dein Mann findet dich so begehrenswert, dass er nicht die Finger von dir lassen kann“, antwortete er heiser.
Sie schüttelte den Kopf. „Aber das ist nicht wahr!“
Ihre offensichtliche Verwirrung, als er ihr das Personal vorgestellt hatte, hatte Darius nicht wenig amüsiert. Sie hatte jeden freundlich angelächelt und das sogar noch entschlossener, wie es ihm vorkam, als sie vor Westlake stand. Der Mann sah genau so aus, wie er war, wie ein ehemaliger Faustkämpfer. Big Tom Westlake war bis zu seinem Rücktritt vor zwei Jahren ein Champion auf seinem Gebiet gewesen.
Darius musste Arabella zugutehalten, dass sie sich nicht anmerken ließ, wie ungewöhnlich sie seinen Haushalt fand. Seine Bewunderung für sie wuchs enorm. Und sein Verlangen danach, sie endlich zu lieben, sogar noch mehr!
„Ich versichere dir, es ist wahr, Arabella“, meinte er, ohne ihren Blick loszulassen. „Wir sind bereits seit zwei Tagen und zwei Nächten verheiratet, und ich habe noch immer nicht mit meiner Frau geschlafen.“
„Ja, aber …“
„Aber das ist etwas, das ich jetzt nachzuholen gedenke“, fuhr er unbeirrt fort.
Ihre Wut war plötzlich vergessen, jeder Gedanke daran, die Annäherungsversuche ihres Mannes zurückzuweisen, löste sich in nichts auf, als Arabella seine Lippen an ihrem Hals spürte. Sie stöhnte leise auf, sobald er mit der Zunge ihr Ohrläppchen liebkoste.
Alles andere verlor an Bedeutung. Es gab nichts außer den unbeschreiblich süßen Gefühlen, die Darius in ihr zu erwecken vermochte.
Sie protestierte leise, als er sich von ihr löste. „Kommst du mit mir?“ Er hielt ihr einladend die Hand hin.
„Wohin gehen wir?“ Arabella zögerte nur kurz, dann legte sie ihre Hand in seine.
„Nirgendwohin. Wir bleiben in diesem Raum.“ Er lächelte kläglich und zog Arabella mühelos aus ihrem Stuhl hoch. „Ich werde gewiss nicht zulassen, dass uns jetzt etwas stört, Arabella.“ Er legte die Hände an ihre Wangen. „Selbst wenn das Haus um uns herum in Flammen aufgehen sollte.“
Dass Letzteres gar nicht mal so unwahrscheinlich war – trotz der Tatsache, dass Big Tom Westlake sie beschützte –, verstärkte Darius’ Entschlossenheit nur noch. Er sehnte sich schon sehr viel länger danach, diese Frau zu besitzen, als er zugeben mochte. Am allerwenigsten ihr gegenüber. Und jetzt würde er sich durch nichts und niemanden davon abhalten lassen, sie zu der seinen zu machen.
„Du brauchst dich nicht zu fürchten.“ Er strich sanft über ihre leicht gerunzelte Stirn. „Dir hat doch gefallen, was wir gestern Abend getan haben, oder?“
Arabella errötete heftig, als sie sich erinnerte, wie Darius sie an den geheimsten Stellen ihres Körpers berührt und geküsst hatte. „Ich … Ja, es hat mir gefallen. Es ist nur …“
„Soll ich dich wieder auf die gleiche Weise küssen?“, fragte er eindringlich.
Ihr wurde fast schwindelig bei dem Gedanken, er könnte sie wieder so intim an ihrer empfindlichsten Stelle berühren. „Sind solche Dinge wirklich völlig … normal? Geben sich alle verheirateten Paare solchen … solchen Vertraulichkeiten hin?“ Ihre Neugier war so groß, dass es Arabella dieses Mal nichts ausmachte, ihren Mangel an Erfahrung zu verraten.
Darius lächelte nachsichtig. „Fragst du mich, ob deine Brüder und ihre Frauen solche Freuden genießen?“
War es das? Wollte Arabella wirklich wissen, was sich zwischen ihren Brüdern und deren Frauen abspielte? Nein,
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