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Historical Mylady Spezial Band 2

Historical Mylady Spezial Band 2

Titel: Historical Mylady Spezial Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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ich dich kenne. Ich weiß auch vom Stolz und der Ehre der St Claires. Obwohl du der Welt die Fassade eines leichtlebigen Verführers präsentierst, fühlst du dich diesen Werten ebenso verpflichtet wie deine Geschwister.“
    „Vielleicht kennst du mich nicht so gut, wie du denkst, Gray. Sonst hättest du niemals mit Lord Bancroft zusammen geplant, dass ich Lady Boyd täuschen soll“, sagte Sebastian kühl. „Aber mach dir keine Sorgen. Ihr werdet den Beweis für die Unschuld der Dame schon bald in Händen halten. Und sobald das geschehen ist, rate ich dir, mir erst einmal für eine Weile aus den Augen zu gehen!“
    Gray zuckte zusammen. „Seb, ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich bedaure, dass diese Angelegenheit offenbar unserer Freundschaft geschadet hat.“
    „Irgendwann werde ich meinen Widerwillen gegen deine Gesellschaft vermutlich überwunden haben“, lenkte Sebastian müde ein. „Aber im Moment halte ich es für das Beste, wenn wir uns lediglich auf diese verflixte Sache konzentrieren.“
    Er warf Gray einen derart herausfordernden Blick zu, dass diesem keine andere Wahl blieb. Er nickte widerwillig. „Ich habe mich auf die Suche nach dir gemacht, da ein weiterer Gast angekommen ist und mindestens für eine Nacht bleiben wird. Und da er mit dir verwandt ist, dachte ich, dass du ihn vielleicht begrüßen möchtest.“
    Sebastian schnaubte verärgert. „Und das hast du als Ausrede benutzt, um mich vor mir selbst zu retten, was?“ Ein Mitglied seiner Familie war das Letzte, was er in dieser ohnehin schon nervenaufreibenden Situation gebrauchen konnte!
    „Ich habe dir doch gesagt, ich mache mir Sorgen um dich.“
    „Und ich habe dir versichert, dass es dazu keinen Grund gibt. Lady Boyd bedeutet mir nicht mehr als jede andere Frau, die ich in den vergangenen zehn Jahren verführt und genommen habe“, fuhr Sebastian ihn an.
    Endlich war es Juliet gelungen, ihre Erscheinung einigermaßen in Ordnung zu bringen, und sie war gerade im Begriff, das Wäldchen zu verlassen und sich zu den beiden Männern am Steg zu gesellen – da hörte sie Sebastians letzte Bemerkung.
    Seine letzte verletzende Bemerkung!
    Sie war nicht etwa so verletzend, weil Juliet geglaubt hätte, er könnte wirklich etwas für sie empfinden, denn keiner von ihnen beiden fühlte mehr als feurige Leidenschaft für den anderen. Aber die Tatsache, dass er mit einem anderen Mann über die intimen Einzelheiten ihrer Beziehung sprach, bestürzte sie sehr. Ganz offensichtlich war Sebastian kein Gentleman, wenn er nicht zögerte, auf diese Weise mit einem seiner Freunde über sie zu reden. Sie erkannte, wie unklug es wäre, weiterhin die Zweisamkeit mit ihm zu suchen.
    Er mochte sie ja verführt haben, aber bisher hatte er sie noch nicht ‚genommen‘, wie er es ausgedrückt hatte – und sie war fest entschlossen, dass ihm das auch nie gelingen sollte!
    „Euer Gnaden.“ Etwas geistesabwesend verbeugte Sebastian sich vor Lord Darius Wynter, dem Duke of Carlyne, als sie sich kurze Zeit später im Salon der Bancrofts begrüßten, wo man sich zum Tee versammelte.
    „St Claire.“ Der Duke deutete ebenfalls eine Verbeugung an. Sonnenlicht fiel durch die Fenster hinter seinem Rücken herein und ließ sein Haar wie Gold aufleuchten, das außer den kühlen blauen Augen sein auffallendstes Merkmal war.
    Grays Behauptung, ein Verwandter von ihm sei gekommen, konnte Sebastian nur bedingt zustimmen. Der Duke war ein angeheirateter Onkel von Lucians Frau, wenn er sich recht erinnerte. Er war einige Jahre älter als er selbst, eher in Hawks Alter von Anfang dreißig. Dennoch war Sebastian ihm im Lauf der Jahre gelegentlich in gemeinsam besuchten Clubs oder am Spieltisch begegnet. Wynter genoss ebenfalls den Ruf eines ziemlichen Lebemanns, bis er vor einigen Monaten den Titel von seinem Bruder geerbt hatte.
    Der Grund für Sebastians Geistesabwesenheit war allerdings nicht die Ankunft von Darius Wynter. Nein, dieser Grund saß zusammen mit den übrigen Damen am anderen Ende des langgezogenen Salons.
    Juliet war offenbar in ein Gespräch mit der Duchess of Essex vertieft, als er jetzt zu ihr hinüberschaute. Während der ganzen Rückfahrt von der Insel hatte sie sich reserviert und kühl gegeben. Als er ihr aus dem Boot geholfen hatte, hatte sie nur genickt, den Sonnenschirm geöffnet und war gelassen zum Haus zurückgeschlendert, ohne ihn weiter zu beachten.
    Zugegeben, es war mehr als peinlich gewesen, beinahe von Gray ertappt zu werden, aber das

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