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Historical Mylady Spezial Band 2

Historical Mylady Spezial Band 2

Titel: Historical Mylady Spezial Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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dass sie Scheu davor gehabt hätte, sich Sebastian nackt zu zeigen. Wie könnte sie auch, nach allem, was in der letzten Nacht vorgefallen war? Doch es erschien ihr so viel skandalöser am helllichten Tag, wo sie jeden Augenblick überrascht werden könnten. Es würde einen entsetzlichen Skandal geben, sollte sie mit Sebastian in einer derart kompromittierenden Situation entdeckt werden.
    Und die Schwarze Witwe fürchtete sich vor der Vorstellung eines weiteren Skandals?
    „Worüber wollen wir uns unterhalten?“, fragte sie, nahm seine Hand und ließ sich neben ihm nieder. Schamlos. In den wenigen Stunden, seit Sebastian gestern in ihr Zimmer gekommen war, war sie zu einer schamlosen Person geworden.
    Er zuckte die breiten Schultern unter dem weiten weißen Hemd. „Hattest du eine glückliche Kindheit?“
    „Ja, sehr.“ Ein wehmütiger Seufzer entfuhr ihr, während sie ihren Rock schicklich über ihre Beine drapierte. „Meine Eltern waren der Inbegriff der Güte und Liebenswürdigkeit.“
    „Meine auch.“ Er nickte. „Ich war sechzehn, als sie bei einem Kutschunfall ums Leben kamen“, fügte er zu seinem eigenen Erstaunen hinzu. Er sprach sonst mit niemandem über dieses schmerzliche Thema.
    „Meine Eltern starben auch beide, bevor ich achtzehn wurde.“
    „Das wusste ich nicht.“ Impulsiv legte er seine Hand auf ihre. „Fehlen sie dir?“
    „Ständig. Und dir?“
    „Ständig“, sagte auch er. Nicht dass Hawk kein großartiger Vormund gewesen wäre und Lucian kein Vorbild, dem jeder Mann gern nacheifern würde. Und sie alle drei liebten und verwöhnten ihre kleine Schwester Arabella. Der einzige Trost für ihn und seine Geschwister blieb die Gewissheit, dass ihre Eltern fünfundzwanzig Jahre lang glücklich miteinander gewesen waren.
    Sebastian sprach selten mit Außenstehenden über ihren Tod. Noch seltener darüber, wie groß seine Trauer über diesen Verlust gewesen war. Dass er jetzt Juliet gegenüber so viel von sich preisgegeben hatte, beunruhigte ihn, der es vorzog, den Menschen nur seine oberflächliche Seite zu zeigen, nicht wenig.
    „Deine Ehe war nicht so glücklich wie deine Kindheit?“, forschte er behutsam weiter.
    Sofort erstarrte Juliet. „Ich möchte lieber nicht darüber sprechen.“
    „War Crestwood denn ein solches Ungeheuer?“
    „Ich sagte, ich möchte nicht darüber sprechen“, wiederholte sie vorwurfsvoll.
    „Nein, du sagtest, du willst nicht über deine Ehe sprechen, nicht nicht über Crestwood.“ Sebastian erkannte verblüfft, dass er wütend war. So sehr, dass er Juliet bewusst verletzte. Er wusste nur nicht, warum.
    Vielleicht, weil Juliets Sanftheit und ihr eigener Verlust ihn dazu ermutigt hatten, ihr von seinen Eltern zu erzählen? Nein, wahrscheinlich lag es eher an Bancrofts neuesten Anschuldigungen.
    „Beides ist untrennbar miteinander verbunden“, erwiderte sie steif.
    „Du hast Crestwood nicht geliebt?“
    „Nein, habe ich nicht“, gab sie zu.
    „Vielleicht hast du ihn sogar gehasst?“
    Sie senkte den Blick. „Hassgefühle wirken sich zerstörerisch auf den Menschen aus, der sie empfindet.“
    Was seine Frage natürlich nicht beantwortete. „Juliet, deine überraschten Reaktionen gestern Nacht und heute Morgen haben mir schon verraten, dass deine Ehe nicht glücklich gewesen sein kann.“
    „Wenn du weiterhin darauf bestehst, dieses Gespräch zu führen, muss ich dich bitten, mich sofort wieder zum Haus zurückzubringen!“
    Sie war ganz offensichtlich zutiefst aufgewühlt.
    Zum Henker mit Bancroft. Zum Henker mit Gray. Zum Henker auch mit Dolly. Zum Henker mit allen, die dieser Frau misstrauten, die ganz eindeutig schon genug Unglück in ihrem Leben erlitten hatte!
    „Entschuldige“, bat er leise. „Ich habe nicht das Recht, dir solche Fragen über deine Ehe zu stellen.“
    Jetzt war es Juliet, die ein schlechtes Gewissen bekam. Ganz gegen ihre Grundsätze war Sebastian nun ihr Liebhaber. Und da war es nur natürlich, dass er eine gewisse Neugier zeigte, wenn es um ihre Ehe mit Crestwood ging. Vor allem, nachdem sie nur allzu deutlich ihre Unerfahrenheit in Liebesdingen bewiesen hatte!
    Sie holte tief Luft. „Ich muss mich bei dir entschuldigen. Wenn jemand ein Recht hat, zu fragen, dann du. Es ist nur … meine Eltern hatten diese Vernunftehe für mich arrangiert. Ich bin sicher, sie glaubten, eine gute Wahl getroffen zu haben. Immerhin war Crestwood ein Earl, ein Kriegsheld und Admiral.“ Sie seufzte schwer. „Er war aber auch dreißig

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