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Historical Mylady Spezial Band 2

Historical Mylady Spezial Band 2

Titel: Historical Mylady Spezial Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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aus und nickte. „Ich habe schon gesagt, dass ich verstehe, Sebastian.“
    Dann verstand sie verdammt noch mal mehr als er selbst, weil er einfach nicht begreifen konnte, was heute Nacht geschehen war! Weder zwischen ihnen beiden noch in seinem Inneren. Und bis er dahintergekommen war, hielt Sebastian es für klüger, ein wenig Abstand zu Juliet zu gewinnen …
    „Ich möchte nicht darüber reden, Helena“, sagte Juliet gereizt zu ihrer Cousine, als die am folgenden Morgen ihr Zimmer betrat.
    Helena schien enttäuscht. Sie kam – nur noch ganz leicht hinkend – zum Fenster herüber, neben dem Juliet teilnahmslos in einem Sessel saß. „Aber …“
    „Ich sagte Nein.“ Juliet erhob sich abrupt, das Gesicht vermutlich so weiß wie das Nachthemd und der Morgenrock, die sie beide schnell übergestreift hatte, nachdem Sebastian sie gestern so hastig verlassen hatte. „Es gibt Dinge, die sind einfach zu … persönlich, um darüber zu sprechen, selbst mit dir, meine Liebe. Sebastian St Claire gehört dazu.“ Sie seufzte bedrückt auf, als sie daran dachte, wie er gegangen war, so kurz nachdem sie sich geliebt hatten.
    Weil er, ebenso wie Crestwood, schließlich erkannt hatte, dass sie eine Enttäuschung im Bett war?
    „Das ist also der gut aussehende Lord St Claire, über den die Hausmädchen ständig reden“, meinte ihre Cousine nachdenklich. „Sie sagen, er sei der Bruder eines Dukes.“
    Juliet runzelte die Stirn über Helenas Beharrlichkeit. „Ich will jetzt wirklich nicht darüber reden!“ Ihre Stimme brach.
    Aber es kamen keine Tränen. Sie bezweifelte, dass sie überhaupt noch weinen konnte. Die ganze Nacht lang hatte sie kaum etwas anderes getan, und ihr Hals schmerzte und ihre Augen waren rot und geschwollen.
    Was war nur über sie gekommen, seine Herausforderung anzunehmen? Welche Tollheit hatte sie dazu verleitet, ihn auf diese entsetzlich schamlose Weise zu reizen und zu erregen? Sie hatte sich wie eine Dirne benommen, und das musste Sebastian so sehr schockiert haben, dass er sie verlassen hatte, sobald die Höflichkeit es ihm gestattet hatte!
    „Die Gattin eines bloßen Lords zu sein ist natürlich nicht so eindrucksvoll wie der Titel einer Countess, aber …“
    „Es ist nicht meine Absicht, diesen Mann zu heiraten!“, unterbrach Juliet ihre Cousine scharf.
    Helena lächelte kess. „Wenn ich mich recht erinnere, war es auch nicht deine Absicht, dir einen Liebhaber zu nehmen, bevor wir herkamen.“
    Gequält schloss Juliet die Augen und atmete tief ein, um die Gefühle in den Griff zu bekommen, die sie bei diesen Worten durchfuhren. Es stimmte, Sebastian St Claire war in der letzten Nacht im wahrsten Sinne des Wortes ihr Liebhaber geworden. Allein bei dem Gedanken an die Ekstase, die sie in seinen Armen erlebt hatte, wurden ihr die Knie weich.
    Und wenn sie daran, wie intim auch sie ihn geküsst und berührt hatte …
    Wie sollte sie ihn nur je wieder ansehen, ohne an ihr schamloses Benehmen erinnert zu werden? Wie konnte sie ihm je wieder unter die Augen treten, ohne sich an den Abscheu zu erinnern, den er danach offenbar für sie empfunden hatte?
    „Ich bin heute Morgen nicht in der Stimmung für irgendwelche Anspielungen, Gray“, warnte Sebastian seinen Freund, kaum dass dieser in den Frühstücksraum geschlendert kam, in dem Sebastian bereits in einem Sessel saß und düster in seine leere Teetasse schaute.
    Völlig ungerührt von der ruppigen Begrüßung schenkte Gray sich Tee ein und nahm lässig im Sessel gegenüber Platz. „Darf ich anmerken, dass du grauenhaft aussiehst?“, meinte er trocken.
    Sebastian fühlte sich auch grauenhaft. Immerhin hatte er Juliet die halbe Nacht geliebt und sich die restliche Nacht ruhelos in seinem Bett gewälzt! „Nein, darfst du nicht“, stieß er knapp hervor, obwohl er sich bewusst war, dass die dunklen Schatten unter seinen Augen und die Blässe seiner Haut eine deutliche Sprache sprachen. „Und wenn du nichts Besseres zu tun hast heute Morgen, als mich zu ärgern, dann schlage ich vor, du hältst dich von mir fern.“
    Sein Freund hob die Augenbrauen. „Ärgere ich dich?“
    „Über alle Maßen.“
    Gray lächelte unbekümmert. „Tatsächlich habe ich heute Geschäfte in London zu erledigen und frage mich, ob du mich vielleicht begleiten willst.“
    „Und haben diese Geschäfte zufällig etwas mit der Countess of Crestwood zu tun?“, fragte Sebastian misstrauisch.
    Entrüstet schüttelte Gray den Kopf. „Ich versichere dir, meine

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