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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Richard gelassen.
    Ungläubig schaute sie ihn an.
    „Ich habe Euch beobachtet und alles gesehen“, gestand er. „Wenngleich ich nicht beurteilen kann, was Ihr mit Ihm geredet habt, hätte er vor der Fürstin und den anderen Anwesenden natürlich nicht zudringlich werden können.“
    Mellisynt entspannte sich.
    „Setzt Euch, Madame“, forderte er sie auf, nahm auf der Truhe Platz und wartete, bis sie sich im Fauteuil niedergelassen hatte.
    „Habt Ihr wirklich keinen Anstoß daran genommen, dass ich mit Messire Beauchamps getanzt habe?“, fragte sie zweifelnd.
    „Nein“, bestätigte Richard.
    Es beruhigte und ärgerte sie zugleich, dass er auf den Chevalier nicht eifersüchtig war. Doch erneut hielt sie sich vor, dass sie beide nicht aus gegenseitiger Zuneigung geheiratet hatten.
    „Ich vermute, Euer verblichener Gemahl wäre sehr ungehalten gewesen, hättet Ihr mit einem Kavalier getanzt oder gar zu erkennen gegeben, dass Ihr Gefallen an einem anderen Mann fandet“, bemerkte Richard in beiläufigem Ton.
    Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. Er wirkte sehr gefasst und vollkommen gelassen. „Ja“, bestätigte sie ernst. „Er war sehr eifersüchtig. Ich entsinne mich nicht mehr, wie viele seiner Ritter er fortgeschickt hat, nur weil sie gewagt hatten, mir die Hand zu küssen. Jeder, der sich, wie er meinte, erdreistet hatte, mich ungebührlich anzusehen, wurde verjagt, Kämmerlinge ebenso wie Stallburschen und Knappen. Mich dauerten die Menschen, die nun nicht einmal mehr ihren kargen Lohn erhielten und gewiss nicht wussten, wie sie ihre Angehörigen ernähren sollten. Allerdings gab es einen Knappen, der sich mir gegenüber in der Tat vergessen hatte“, fügte Mellisynt seufzend hinzu. „Eines Abends hatte er zu viel getrunken, mir beim Verlassen des Rittersaales aufgelauert und sich dazu hinreißen lassen, mich vor den Augen meines Kammerweibes zu umarmen. Mein Gatte war mir gefolgt, hat den Zwischenfall gesehen und sogleich die Auspeitschung des Jünglings befohlen. Monsieur de Caudemone konnte sich glücklich schätzen, dass er nicht beim Halse aufgehängt wurde.“
    „Ich kann es Eurem früheren Gemahl nicht verargen, dass er den Knappen züchtigen ließ. Sollte ein Mann wagen, Euch in der mindesten Form zu belästigen, würde ich nicht so weichherzig wie Monsieur Frodewin mit ihm verfahren. Und auf welche Weise hat er Euch gezüchtigt?“
    „Ich musste beten und fasten“, antwortete Mellisynt mit verlegenem Lächeln. „Doch das war ich gewohnt. Das kleinste Vergehen und ich bekam diese Strafen auferlegt.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“
    Erstaunt darüber, dass er sich in dieser Form geäußert hatte, erkundigte sie sich: „Wenn Ihr, wie Ihr sagtet, keinen Anstoß daran nahmt, dass ich mit Messire Beauchamps getanzt habe, warum habt Ihr dann ihm gegenüber einen so schroffen Ton angeschlagen?“
    „Ich war verärgert, indes nicht über den Umstand, dass Ihr Euch beim Fest vergnügt habt.“
    „Worauf war Euer Grimm zurückzuführen?“, wunderte sie sich.
    „Auf Eure Aufsässigkeit, Madame.“
    Entgeistert sah sie den Gatten an.
    „Ihr ward gehalten, die Fibel zu tragen, die ich Euch als Morgengabe überreichte.“
    „Ihr hattet mir nicht befohlen, das an diesem Abend zu tun“, nahm Mellisynt sich geistesgegenwärtig in Schutz.
    Richard hob eine Braue und erwiderte spöttisch: „Fürwahr, Madame, die Bedeutung meiner Anweisung kann nicht so missverständlich gewesen sein, nicht wahr?“
    „Nein“, gab sie kleinlaut zu. „Ich gestehe, Sire, dass ich erzürnt war und das Kleinod nicht angelegt habe, weil Ihr es auf einem im Namen des Herzogs durchgeführten Feldzug erlangtet.“
    Nachdenklich furchte Richard die Stirn und äußerte bedächtig: „Etwas Ähnliches habe ich mir gedacht. Ich wüsste gern, warum Ihr eine Abneigung gegen unseren Landesherrn hegt.“
    „Das ist leicht erklärt!“, sagte Mellisynt heftig. „Er hat mich, als ich noch sehr jung war, bedenkenlos an Monsieur Frodewin verkauft und sich von ihm die Truhen mit Gold füllen lassen!“ Jäh befürchtete sie, der Gatte könne sie ob der Vehemenz, mit der sie ihren Abscheu zum Ausdruck gebracht hatte, scharf zurechtweisen.
    Er nickte und erwiderte ruhig: „Ehen werden stets im Hinblick darauf geschlossen, möglichst viel Land, Schätze und Macht einzubringen. Der Grandseigneur hat Euch einem Vasallen zur Hand gegeben, der eine strategisch wichtige Veste hielt. Aus demselben Grund hat er mir befohlen,

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