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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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dir gefallen.“
    „Es freut mich, dass du Wert darauf legst, mich in hübschen Kleidern zu sehen“, äußerte Mellisynt überrascht.
    „Ich bin nicht Monsieur Frodewin de Trémont“, entgegnete Richard kopfschüttelnd.
    „Wäre ich mir dessen nicht längst gewahr, hätte ich das gewiss in der vergangenen Nacht begriffen.“
    Geschmeichelt stand Richard auf, ging zu seinen Sachen und begann sich anzukleiden. „Ich bin kein tattriger alter Mann, Mellisynt“, sagte er grinsend, „und sehr gut imstande, auf das zu achten, was mein ist, ganz gleich, ob es sich dabei um mein Schwert, meine Pferde, mein Schlachtross, meine Pfründen oder dich handelt. Du musst bei Hofe nicht in Kitteln erscheinen, nur weil du glaubst, Kavaliere von vornherein durch ein wenig ansprechendes Äußeres entmutigen zu müssen.“
    „Wie kannst du mich in einem Atemzug mit deinem Schlachtross nennen!“, entrüstete sich Mellisynt.
    „Mir scheint, dir ist nicht klar, wie wichtig gute Rosse für einen Ritter sind“, erwiderte Richard befremdet. „Nicht nur der Passgänger, den er üblicherweise reitet, ist von großer Bedeutung. Einen ganz besonderen Wert hat für ihn sein vom Knappen geführtes Kampfross, das einer gründlichen Ausbildung bedarf, damit es ihm später im Kampf willig gehorcht. Er ist meist schwerer zu erziehen als ein Weib, das man sich gefügig machen will. Und wenn man ein gutes Schlachtross hat, schützt man es selbstverständlich durch ein kostspieliges Stirnblatt und einen Brustschutz. Außerdem schmückt man es mit verziertem Zaumzeug und einer prächtigen Satteldecke. Indes will ich nicht, dass mein Pferd prächtiger aufgezäumt ist als das mir vermählte Weib. Daher kannst du dir erstehen, was immer dir an Putz genehm ist.“
    „Ich würde mit Vergnügen alles kaufen, was mir gefällt, hätte ich die dafür erforderlichen Mittel!“, erwiderte Mellisynt leicht gereizt.
    „Du hast sie“, widersprach Richard gelassen.
    „Ich bedauere, aber du befindest dich im Irrtum!“
    „Willst du mir unterstellen, ich hätte dein Hochzeitsgut vergeudet?“, fragte Richard ungehalten.
    „Nein“, antwortete sie irritiert und wunderte sich, warum er plötzlich so unwirsch war.
    Er ging auf sie zu und sagte kühl: „Viele Sommer meines Lebens konnte ich nur meine Ehre mein Eigen nennen. Sie und mein Schwertarm haben mir geholfen, in einer Welt zu überdauern, die voller verräterischer, nur auf den eigenen Vorteil bedachter Menschen ist. Ich rate dir gut, nicht einmal anzudeuten, ich hätte dich aus Habgier geheiratet, weil ich es auf dein Wittum abgesehen hatte.“
    „Es lag mir fern, dir das anzulasten“, entgegnete Mellisynt bestürzt. „Ich weiß, dass du als getreuer Lehnsmann den Befehl des Herzogs ausgeführt hast. Aber meine Mitgift …“
    „Hast du den Ehevertrag nicht studiert?“, unterbrach Richard schroff. „Es steht unmissverständlich darin, dass ich deinen persönlichen Besitz selbstverständlich nicht antasten werde!“
    „Nein“, antwortete Mellisynt und dachte verstört an die Pergamente, die sie nur flüchtig gelesen hatte und seit der Abreise aus Trémont in ihrer Truhe verwahrte.
    „Dann kannst du natürlich nicht wissen, welche Einkünfte aus der Hinterlassenschaft deines verstorbenen Gemahls ich dir belassen habe“, stellte Richard ärgerlich fest. „Da dir jedoch gegenwärtig sein muss, was dir gehört, werden wir heute Abend den Kontrakt durchgehen. Sei versichert, dass dir ein beträchtliches Einkommen zur Verfügung steht, das du nach Gutdünken verwenden kannst.“
    „Ich entbehre im Moment jedoch jeder Barschaft“, wandte Mellisynt ein.
    „Ich hatte dir geraten, dich an den Schatzmeister zu wenden“, hielt Richard ihr ungeduldig vor.
    „Ja, gewiss“, räumte sie ein. „Ich habe das unterlassen, weil ich mir bisher nicht bewusst war, dass ich, abgesehen von meiner Mitgift, auf andere Mittel zurückgreifen kann.“
    „Ich werde deine Ausgaben tragen, bis du gelernt hast, deinen Jahresnutzen zu verwalten.“
    Schweigend nickte Mellisynt. Sie war froh, dass sie, unabhängig von ihrer Brautgabe, ein Einkommen hatte, das sie nach eigenem Ermessen ausgeben konnte. „Gut, dann werde ich mich noch heute zum Markt begeben“, sagte sie erfreut.
    „Vergiss nicht, um einen günstigen Preis zu feilschen“, empfahl Richard ihr. „Und selbstverständlich wirst du nicht ohne Begleitung die Stadt aufsuchen. Nimm die Demoiselle de Brissac mit. Bislang kennt sie hier nur sehr wenige Leute

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