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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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so, Madame?“, fragte Richard unwirsch. „Die gute Laune dürfte Euch vergehen, wenn ich Euch androhe, diesen bissigen Köter abzuschlachten und den Kadaver den Beizvögeln zum Fraß vorwerfen zu lassen!“
    „Das werdet Ihr nicht tun“, erwiderte sie belustigt. Nicht mehr imstande, sich zu beherrschen, brach sie in helles Lachen aus.
    Angesteckt von ihrer Fröhlichkeit, sah Richard selbst, wie erheiternd die Situation gewesen war, und fiel in ihr Gelächter ein.
    „Das war nicht die Begrüßung, Monsieur, die ich im Sinn hatte“, äußerte Mellisynt lächelnd.
    „Auch ich hatte mir das Wiedersehen gänzlich anders vorgestellt.“
    Glücklich, ihn wieder bei sich zu haben, schaute sie ihn an und bemerkte plötzlich die halb durch das Naseneisen des Helms verdeckte, grob vernähte Wunde, die sich quer über die linke Wange hinzog. Erschrocken hob sie die Hand, doch brüsk wandte er den Kopf ab.
    „Nicht“, sagte er ungehalten. „Der Stich ist noch nicht verheilt und brennt vom Salzwasser.“
    „Das kann ich mir denken“, meinte Mellisynt. „Wie gut, dass wir gleich in der Veste sein werden, damit ich Euch Linderung verschaffen kann.“
    „Das kannst du schon jetzt tun“, erwiderte er schmunzelnd, nahm den Helm ab und raubte der Gattin einen Kuss.
    Willig ging sie auf seine Liebkosungen ein, schlang die Arme um ihn und küsste ihn begehrlich. Sein Ungestüm verschlug ihr den Atem, und sehnsüchtig schmiegte sie sich an ihn.
    Er mochte nicht von ihr lassen, doch bei aller Leidenschaft besann er sich, dass die Zeit drängte, da der Lehnsherr sie erwartete. Bedauernd hob er den Kopf und murmelte: „Ich habe Verlangen nach dir, Mellisynt.“
    „Ich auch nach dir“, flüsterte sie spröde.
    „Wir werden uns gedulden müssen“, sagte er resigniert. „Ich kann Monseigneur nicht über Gebühr warten lassen.“
    Fröstelnd kuschelte Mellisynt sich auf dem Weg zur Veste an den Gatten, der besitzergreifend den linken Arm um sie gelegt hatte. Es war wundervoll, ihn an sich zu spüren, doch je näher die Burg kam, desto schneller fand sie in die Wirklichkeit zurück.
    Hochrufe schollen ihnen von den Torhütern entgegen, als man beim Vorwerk war. Die Brücke wurde überquert und der Weg zum weit geöffneten Haupttor zurückgelegt. Freudig begrüßten die dort postierten Warte den heimkehrenden Herrn, und von überallher drangen ihm Hochrufe entgegen.
    Mellisynt schämte sich ihres derangierten Äußeren, senkte errötend die Lider und hielt den Blick zu Boden gerichtet, als der Gatte das Ross vor der Arkade zum Stehen brachte.
    „Mylady!“, äußerte Sethrid erschüttert.
    Dem entsetzten Ton entnahm Mellisynt, wie sehr die Muhme ihres Gemahls über ihr Aussehen befremdet war.
    „Madame! Was ist Euch widerfahren?“, fragte Isabeau bestürzt. „Ihr seid vollkommen durchnässt und habt Eure Pantoffel verloren!“
    Mellisynt hörte den Gatten leise lachen und ärgerte sich über ihn.
    Richard legte ihr die Hände um die Taille, hob sie hoch und übergab sie dem Ohm, der sie neben dem Ross auf die Füße stellte. Dann schwang er sich aus dem Sattel, umarmte den Onkel und die Tante und erwiderte die Willkommensgrüße seiner Leute.
    „Seine Gnaden hält sich im Rittersaal auf“, teilte Ailmer ihm mit.
    „Danke“, erwiderte Richard, hob die Gemahlin auf die Arme und trug sie die Treppe hinauf. Beim Passieren des Durchgangs zum Saal sah er seinen hohen Gast mit dessen Begleitung in der Nähe des Kamins stehen, hielt an und verneigte sich.
    „Oh, Ihr habt das Meerwunder gefunden!“, rief Geoffroir ihm schmunzelnd zu.
    Richard sah die anderen Herren sich die Hälse verrenken und erwiderte leichthin: „In der Tat, Hoheit. Da sie und ich reichlich durchnässt sind, erbitte ich die Erlaubnis, uns erst umkleiden zu können, damit ich meine Aufgaben als Gastgeber in der angemessenen Form wahrnehmen kann.“
    „Selbstverständlich“, erwiderte Geoffroir.
    Erneut neigte Richard den Kopf, wandte sich zur Muhme um und hieß sie, Zuber und heißes Wasser für die Gattin in die Ehekammer schaffen zu lassen.
    Unbehaglich barg Mellisynt das Gesicht an seiner Brust, während er sie, gefolgt von ihrer Kammermagd, zum Schlafgemach brachte. Sacht stellte er sie auf die Füße und befahl Robine, sich unverzüglich um die Herrin zu kümmern.
    „Ich begebe mich in die Badestube, Madame“, erklärte er. „Wärmt Euch auf und lasst Euch gewanden. Aber sputet Euch, damit Monseigneur und sein Gefolge nicht zu lange auf das Mahl

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