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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Mademoiselle de Brissac verfahren solle. Jäh fasste er den Entschluss, zunächst mit ihr zu sprechen, verließ, erneut von Zorn überkommen, die Ehekammer und begab sich in die Frauengemächer.
    Erschrocken über die Unheil verkündende Miene des Burgherrn wichen die Mägde vor ihm zurück.
    Er ließ den Blick in die Runde schweifen, sah die Demoiselle neben der Muhme und Mademoiselle de Montabault stehen und entschied sich, ohne unliebsame Zuhörer mit ihr zu reden. „Man lasse mich mit Dame Isabeau und ihrem Kammerweib allein!“, sagte er streng.
    Schweigend erwiesen die Tante und die Dienerinnen ihm die Reverenz und zogen sich zurück.
    „Habt Ihr heute schon meine Gattin gesehen?“, wandte er sich an Mademoiselle de Brissac.
    „Ja“, antwortete sie unbehaglich. „Vor einer geraumen Weile.“
    „Wo?“
    „Sie kam in meine Kammer, Sire“, murmelte Isabeau beklommen.
    „Ist Euch bekannt, wo sie sich jetzt aufhält?“
    „Nein, Sire.“
    Er hätte ihr Vorhaltungen machen müssen, weil sie sich liederlich benommen und ihn vor seinem Lehnsherrn in eine höchst unangenehme Lage gebracht hatte. Gewiss, er konnte nicht ständig die Augen auf sie haben, doch sie war ihm anvertraut, und das bedeutete, dass er auf ihren guten Leumund zu achten hatte. Indes wirkte sie so elend, dass er wider Willen Mitleid empfand. „Es wäre mir lieb, Ihr würdet Eure Kammerfrau hinausschicken“, sagte er gebieterisch. „Das, was ich nun mit Euch zu sprechen habe, ist nur für Eure Ohren bestimmt.“
    Unschlüssig schaute Isabeau Herlève an und murmelte nach einem Augenblick: „Entfernt Euch.“
    Herlève knickste und verließ den Raum.
    Richard atmete tief durch und sagte beherrscht: „Der Sire de Beauchamps hat mir vorhin gestanden, was in dieser Nacht zwischen ihm und Euch geschehen ist.“
    Isabeau schlug die Lider nieder und flüsterte: „Das hatte er mir versprochen.“ Kläglich richtete sie die Augen auf den Seigneur und erkundigte sich bang: „Ist er verletzt? Eure Muhme berichtete mir, dass Ihr soeben ein Gefecht mit ihm ausgetragen habt.“
    „Ja, ich habe ihn am Arm getroffen“, gab Richard gelassen zu. „Und ich habe ihn der Burg verwiesen.“
    Isabeau war nicht mehr fähig, die Tränen zurückzuhalten, und begann zu schluchzen.
    „Hat er Euch Not angetan?“, fragte Richard leise.
    „Nein“, gestand Isabeau und spürte die Schamröte in die Wangen steigen.
    „Nun, dann ist wohl doch angebracht, dass er, wie er versicherte, bei Herzog Geoffroir um Eure Hand anzuhalten gedenkt. Lasst das Heulen, Demoiselle! Euer Ruf hat nicht gelitten. Nur Monsieur de Beauchamps und ich wissen, warum wir aneinandergeraten sind. Ihr könnt hocherhobenen Hauptes zum Traualtar schreiten.“
    „Nein, Sire, Ihr irrt Euch. Eurer Gemahlin ist bekannt, dass ich … und Monsieur de Beauchamps …“ Verlegen hielt Isabeau inne und fügte nach kurzer Pause weinend hinzu: „Aus diesem Grund ist sie in meine Kammer gekommen, hat mir vorgehalten, eine Dirne zu sein, und mich dann ins Gesicht geschlagen.“
    „Fasst Euch, Dame Isabeau!“, erwiderte Richard spröde. Es bereitete ihm stets Unbehagen, wenn Weiber in seiner Gegenwart weinten. „Ihr müsst mit Eurem Gewissen abmachen, was Ihr getan habt. Die Folgen Eures Tuns habt Ihr selbst Euch zuzuschreiben. Bestimmt wird der Beichtiger Euch eine harte Buße auferlegen.“ Unwillkürlich lächelnd, setzte Richard hinzu: „Grämt Euch nicht zu sehr. Es ist menschlich, dass Ihr Euren Gelüsten nachgegeben habt. Und ich bin überzeugt, dass Ihr hinfort ein unbescholtenes Dasein führen könnt, so der Sieur de Beauchamps die Erlaubnis erhält, sich mit Euch zu vermählen.“
    „Das walte Gott“, murmelte Isabeau hoffnungsvoll.
    Richard verneigte sich knapp vor ihr, verließ das Gemach und traf im Gang auf die Kammermagd der Gattin. „Hast du herausgefunden, wo meine Gemahlin sich befindet?“, fragte er ungeduldig.
    „Ja, Sire“, antwortete sie furchtsam. „Sie hat die Veste in Begleitung eines Rossknechtes verlassen. Der Turmwächter sagt, er habe sie zum Wasser hinunterreiten gesehen.“
    Mellisynt hatte den Stallburschen mit der Stute am Anfang des Strandes zurückgelassen und war langsam, innerlich zutiefst aufgewühlt, durch den Sand zu der ins Meer ragenden Landzunge gegangen. Sie hatte sich auf einen Stein gesetzt, durch den Dunst auf die gegen die Klippen brandenden Wellen geschaut und versucht, mit sich ins Reine zu kommen.
    Seit Langem war sie sich ihrer Liebe zum

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