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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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viel anderes hatte. Wenn Ihr ungerechtfertigt an seinem Selbstbewusstsein gerüttelt habt, dürft Ihr Euch nicht beklagen, dass er Euch seine Gunst entzogen hat.“
    „Nein, Madame, Ihr irrt Euch“, entgegnete Mellisynt errötend. „Er enthält sich nicht. Aber ich habe den Eindruck, dass er mich nur benutzt.“
    „Verschafft er Euch keine Befriedigung?“
    „O ja, Eure Gnaden“, antwortete Mellisynt wahrheitsgemäß. „Ich vermisse jedoch etwas. Ich sehne mich danach, dass er mich von Herzen liebt.“
    „Liebe kann man nicht erzwingen, Dame Mellisynt“, erwiderte Constance weich. „Man kann sich nur dem Menschen, dem man sehr zugetan ist, öffnen und hoffen, dass er die Gefühle teilt. Indes mag es Euch dienlich sein, wenn ich Euch darauf verweise, dass Euer Gemahl, da er Euch noch beiwohnt, das gewiss nicht nur aus unersättlicher Lust tut.“ Vom plötzlich einsetzenden Wimmern des Säuglings abgelenkt, blickte Constance zur Wiege hinüber und sagte streng: „Meine Tochter scheint hungrig zu sein. Du wirst ihr die Brust geben müssen, Morrigan!“
    Mellisynt betrachtete das als Zeichen, sich zu entfernen, erwies der Fürstin die Reverenz und zog sich rasch zurück.
     
     
     
     
     
     
     
     

15. KAPITEL
     
    Vier Tage verstrichen, bis der Herzog nach dem Turnier zurückkehrte. Mittlerweile hatte Mellisynt im Palast ein anderes Quartier zugewiesen bekommen und harrte dort auf den Gatten. Eine geraume Weile verstrich, bis er sich mit seinem Knappen bei ihr einfand, und jäh bekam sie bei seinem Anblick Herzklopfen. Wieder einmal fand sie, er sei der stattlichste Mann, den sie je gesehen hatte.
    Er schloss die Tür, ging zur Gemahlin und gab ihr, während er sie ungestüm um die Taille fasste, einen begehrlichen Kuss. Dann hob er ächzend den Kopf und furchte gequält die Stirn.
    „Was ist Euch, Sire?“, erkundigte Mellisynt sich ängstlich. „Wurdet Ihr verletzt?“
    „Ach, das ist nicht der Rede wert“, antwortete er gleichmütig.
    „Was ist geschehen?“, wandte Mellisynt sich besorgt an den hinter ihm stehenden Knappen.
    Barthélemy verbeugte sich und sagte dann: „Beim Lanzenstechen wurde der Sieur an der linken Schulter getroffen, hielt sich jedoch gut auf dem Ross und hat Monsieur de Ventadon aus dem Sattel gehoben.“
    „Ich beglückwünsche Euch, Sire“, wandte Mellisynt sich lächelnd an den Gemahl.
    „Nicht genug damit, hat er ihn auch beim Zweikampf mit dem Schwert besiegt und ihn zu Boden gezwungen“, fuhr Barthélemy zufrieden fort.
    „Genug der Geschichten“, warf Richard ein. „Nehmt mir das Gehenk ab!“
    Derweil der Knappe ihm den Waffenriemen abschnallte, genoss Mellisynt einen Augenblick lang die Kunde, dass er den blasierten Bernart de Ventadon besiegt hatte, ging dann zum Kasten und entnahm ihm das Kästchen mit dem Amethyst. Sie öffnete es, holte den Stein heraus und legte ihn in eine mit Wasser gefüllte Schale. Abwartend blieb sie stehen, bis Monsieur Barthélemy ihrem Gemahl aus den Kleidern geholfen hatte, legte dem Gatten dann den angefeuchteten violetten Amethyst auf die geprellte Schulter und rieb ihn in kleinen, langsamen Kreisen. „Oder soll ich Euch lieber die wohlriechende Transalbe auftragen?“, fragte sie mit verschmitztem Lächeln.
    „Nein“, antwortete Richard schmunzelnd. „Der Stein wird seine Wirkung tun, und außerdem möchte ich heute Nacht Euren Geruchssinn nicht kränken.“
    Mellisynt rieb den Amethyst so lange, bis er vollkommen trocken war und die Haut sich gerötet hatte. Dann brachte sie ihn wieder im Kästchen unter und legte es in die Truhe zurück.
    Richard schickte den Knappen hinaus, goss mehr Wasser in die Schüssel, schüttete den Sud von Seifenkraut hinein und wusch sich.
    Mellisynt beobachtete ihn und sah noch mehrere bläulich unterlaufene Stellen auf seinem Oberkörper. Offensichtlich war es auf der Stechbahn hart zugegangen.
    Er nahm das ihm von ihr gereichte Linnen entgegen, trocknete sich ab und warf es neben die Schüssel. Sich reckend, begab er sich zum Lager, streckte sich darauf aus und forderte die Gemahlin auf: „Komm zu mir, Mellisynt.“
    „Nein!“, antwortete sie fest.
    „Und warum nicht?“, fragte er ungehalten.
    „Ich habe nicht das Verlangen, dir beizuliegen, da du mich nicht liebst“, erklärte sie entschlossen und wartete darauf, dass er wütend wurde. Sie war sich bewusst, dass sie sich seinem Willen beugen musste und zu leiden hatte, wenn sie sich ihm verweigerte.
    Belustigt schaute er sie an

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